Hofburg-Wahl: FPÖ-Kandidat steht fest
Lange wurde spekuliert, jetzt steht es fest: FPÖ-Chef Herbert Kickl will Walter Rosenkranz in die Bundespräsidentenwahl stellen. Rosenkranz war ab 2008 als Nationalrat tätig, bevor er von der FPÖ 2019 als Volksanwalt nominiert wurde.
Rosenkranz tritt an
Die FPÖ spricht offiziell von einer raschen, einstimmigen Einigung auf Rosenkranz. "Das Bundesparteipräsidium war bis auf ein Mitglied vollzählig. Alle Teilnehmer der Sitzung haben sich zu Wort gemeldet und ein einstimmiges Votum zugunsten von Dr. Walter Rosenkranz abgegeben", so FPÖ-Chef Kickl, der im Vorfeld von einem "jungen und dynamischen Kandidaten" gesprochen hatte, in einer Aussendung.
Kandidatur umstritten
Dem Vernehmen nach soll Kickls Vorschlag aber für längere Diskussionen innerhalb der Parteispitze gesorgt. Auch Beobachter zeigen sich überrascht, den 59-jährigen Niederösterreicher hatte kaum jemand am Radar. Als Favoritin genannt wurde häufig Verfassungssprecherin Susanne Fürst. Auch eine Kandidatur von Krone-Kolummnist und Anwalt Tassilo Wallentin stand im Raum. Hinter vorgehaltener Hand bezweifelt Informationen der APA zufolge so manches FPÖ-Mitglied, ob es sich bei Rosenkranz um den richtigen Kandidaten handelt. Für Rosenkranz dürfte es schwer werden, an das Wahlergebnis von Norber Hofer 2016 heran zu kommen. Er erlangte in der ersten Runde 35,05 Prozent, in der Stichwahl 46,21 Prozent der Stimmen.
Chancen sind gering
Neben Rosenkranz treten auch der vemeintliche Spaßkandidat Marco Pogo, BZÖ-Politiker Gerald Groszund Michael Brunner von der impfkritischen Liste MFG an. Zumindest die beiden letztgenannten vertreten mit einer Sanktions- und Impfkritischen Haltung ähnliche Positionen wie die Freiheitlichen. Das könnte wichtige Stimmen kosten. Dazu kommt: Alexander Van der Bellen sitzt aktuell fest im Sattel.