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Personen besuchen den Wiener Brunnenmarkt
Das Brunnenmarkt-Video der Wiener ÖVP sorgt weiter für Aufregunng.
Das Brunnenmarkt-Video der Wiener ÖVP sorgt weiter für Aufregunng.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Brunnenmarkt: Heftige Kritik an Mahrer-Video

25.03.2023 um 11:54, Patrick Deutsch
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Das Brunnenmarkt-Video des Wiener Karl Mahrer sorgt weiter für Aufregung. Vor allem auf Twitter wird gegen den ÖVP-Chef gewettert.

In einem Video beschwert sich Karl Mahrer (ÖVP Wien) über die Zustände am Brunnenmarkt. Syrer, Afghanen und Araber hätten den Markt übernommen. Schnell formierte sich eine breite Opposition gegen die Aussagen des ÖVP-Chefs, die von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über Markttreibende und Anwohner bis hin zu Falter-Chefredakteur Florian Klenk reicht.

>>> Brunnenmarkt-Video: ÖVP-Mahrer kopiert FPÖ

Mahrer legt nach

Auf die breite Kritik reagiert Mahrer mit einem "persönlichen Statement". Der Brunnenmarkt habe sich in den letzten Jahren stark verändert. Das Problem sieht der ÖVP-Chef darin, dass sich Zuwanderer in Wien "zunehmend von der Mehrheitsgesellschaft" abschotten würden. Man könne im Fall Brunnenmarkt nicht von einer "bereichernden kulturellen Vielfalt sprechen", wenn österreichische Kultur dadurch verschwindet. "Der Brunnenmarkt hat sich vom Wiener Wahrzeichen zu einem Sinnbild gescheiterter Integration entwickelt", heißt es im Statement. Das würde auch die Kriminalitätsstatistik beweisen. So hätten in Ottakring im Jahr 2021 Sexualstraftaten um rund 55% zugenommen.

Frontbericht vom Brunnenmarkt

Vor allem Florian Klenk, Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung "Falter", kritisiert Mahrer für seine Aussagen heftig. Klenk, dem schon das Mahrer-Video zu weit ging, echauffiert sich besonders über das nachfolgende Statement: "Die diskursive Verknüpfung von Brunnenmarktstandlern und Sexualstraftaten in ganz Ottakring ist derartig perfide und niederträchtig, dass einem wirklich der Atem stockt", schreibt Klenk auf Twitter. Für den Falter-Chefredakteur ist der Brunnenmarkt ein "Erfolgsbeispiel, wie Integration in einer Millionenstadt gelingen kann und wie aus einem Neben- ein Miteinander der unterschiedlichen Communitys werden kann." Auch die Satirezeitung "Die Tagespresse" macht sich über Mahrer lustig. Neben einem Foto, das den ÖVP-Chef in Kampfausrüstung am Markt zeigt, will man Mahrer auch ein T-Shirt mit der Aufschrift "I SURVIVED BRUNNENMARKT" zukommen lassen.

Ludwig: Video ist "reine politische Propaganda"

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) wollte die "falschen" und "unsinnigen" Behauptungen Mahrers nicht unkommentiert lassen und stattete dem Brunnenmarkt einen Besuch ab. Gegenüber dem Fernsehsender Puls24 gibt er an, dass Mahrer anscheinend nicht oft am Brunnenmarkt gewesen sei. Es handle sich bei der Aktion um "reine politische Propaganda". "Wenn man weiß, dass das Time-Magazin den Brunnenmarkt zu den 40 attraktivsten Plätzen weltweit gezählt hat, dann sieht man erst, wie unsinnig eine solche Behauptung ist", so Ludwig.

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