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Weekend/Steinberger-Weiß

Weekend-Autotest: Hyundai Tucson - Korea-Kracher!

22.02.2021 um 08:48, Lukas Steinberger-Weiß
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Auf leisen Sohlen gleitet das 4,5 Meter Schiff durch die City. Das Hybridsystem im neuen Hyundai Tucson ist kein Krawallmacher, weder auf der Autobahn und schon gar nicht in der Stadt. Innen lebt es sich im Neuen auch sehr gemütlich.

Der Tucson ist ein Glücksgriff für Hyundai. Er ist ein absoluter Bestseller und 2020 auf Platz 10 der meistverkauften Autos weltweit. Die neue Generation wird wohl wieder viele Käufer anziehen, denn beim Design hat Hyundai in die Vollen gegriffen. Scharfe Linien, tolle Lichtsignatur und sportliche Silhouette machen den neuen Tucson zum absoluten Hingucker. Das beweisen auch die viele Passanten, die sich nach unserem Testwagen umdrehen. Auch unter den Kollegen sind sich fast alle einig: der neue Tucson ist ein sehr gelungenes und schönes Auto. Er passt perfekt ins Jahr 2021 und ist sehr modern.

Duale-Power

Unter der Haube unseres Testautos hausen zwei Herzen. Das Vollhybridsystem besteht aus einem 180 PS-starken Verbrenner (T-GDI Benziner) und einem 60-PS E-Motor. Ergibt satte 230 Pferde Systemleistung. Und das merkt man auch - der Tucson Hybrid beschleunigt stets kraftvoll - offiziell braucht er 8,3 Sekunden von 0 auf 100 Sachen. Sprudel genehmigt sich das Hybridsystem in unserem Test mit einigem an Autobahn rund 8 Liter - offiziell sollen es beim Allradler 6,6 Liter kombiniert sein. Bei längeren Strecken auf Landstraße und in der Stadt steht teilweise auch die 6 vor dem Komma. Wie bei allen Hybridfahrzeugen kommt es also sehr aufs Streckenprofil an. Die Fahrleistungen stimmen, auch Kurven sind mit dem SUV kein Problem, Unebenheiten bügelt das Fahrwerk angenehm weg. Fahrfreude ist garantiert, auch wegen der pfeilschnellen Beschleunigung und der dabei doch sehr leisen Geräuschkulisse. Hyundai spannt das Hybridsystem nämlich mit einem Doppelkupplungsgetriebe zusammen und das hat 6-Gänge. Dadurch dreht der Verbrenner nie so hoch wie bei anderen Hybriden mit eCVT-Getriebe. Leider fehlt ein reiner E-Modus und auch die Stärke der Rekuperation ließ sich nicht einstellen. Der kleine 1,49 kWh Akku des Tucson ist jedoch stets zwischen 20 und 80 Prozent geladen, der optimale Aggregatszustand für Batterien. In der Stadt scheint sehr oft das EV-Zeichen auf, dann fährt der Tucson rein elektrisch. 

Wohnzimmer-Innenraum

Den Innenraum haben die Koreaner ordentlich aufgemöbelt. Edles Ledergestühl in der Prestige Line und ein modernes Cockpit mit viel Bildschirmen und Touch-Elementen. Das neue, vernetzte Infotainmentsystem bedarf einer kurzen Einarbeitung, denn es ist recht umfangreich und teilweise etwas verschachtelt. Wer das nicht mag schließt einfach das Smartphone an und hat mit Apple CarPlay und Android Auto alle Möglichkeiten. Einzig Freunde von analogen Knöpfen könnten was zu jammern finden - derer gibt es nämlich wenige. Ein paar am Lenkrad und der Ablage, aber Klimaanlage, Lautstärke und dergleichen wird nur mehr "getoucht". Dies führt auch zu einem kleinen Tsunami an Fingerabdrücken, sowohl am Display, als auch an den Bedientasten von Klima und Co. Ein Mikrofasertuch sei dringend angeraten. Besonders gelungen ist auch das Lenkrad. Die abgeflachten Flächen im unteren Teil sehen nicht nur sehr sportlich aus, die Hände ruhen dort auch besonders gemütlich, ohne aber die Kontrolle abzugeben. 

Fazit - Hybridpower satt

Der neue Tucson hakt alle Punkte ab und patzt nirgendwo. Der Verbauch geht in Ordnung, vor allem hatte es in unserer Testzeit doch oft zweistellige Minusgrade und das mögen Hybride gar nicht. Im Sommer und bei wärmeren Temperaturen sind sicher Verbauchswerte um die 7 Liter oder darunter möglich. Damit ist der Tucson Hybrid eine geniale Alternative zum Diesel. Noch dazu bezahlt man nur für den 180-PS-starken Verbrenner Motorsteuer, die 60 Elektro-PS bekommt man drauf. Mit den 230 PS Systemleistung und der schnellen Beschleunigung aus beiden Motoren haben wir so manchen PS-starken reinen Verbrenner an der Ampel stehen lassen. Unser Testauto kostete rund 49.000 Euro (Prestige-Line, 4WD) und ist hervorragend ausgestattet. Alle Assistenten, Panoramadach und und und, da fehlt es an nichts. Der neue Tucson ist als Verbrenner ab 32.990 Euro erhältlich. Der hybride Einstieg startet bei EUR 38,990.- (Smart Line, 2WD)

Mehr Fotos:

Technische Daten

Modell: 1,6 Liter T-GDI Hybrid 4WD
Leistung: 230 PS Systemleistung
0 – 100 km/h: 8,3 Sekunden
Kofferraumvolumen: 577 - 1.756 Liter
Länge: 4,5 Meter
Preis Testfahrzeug : Tucson Hybrid Prestige Line: EUR 48.990,–

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