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Wohnumfrage - Eigentum vs. Miete

21.06.2024 um 00:00, Dagmar Hölzl
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Aus der aktuellen Integral-Trendstudie geht hervor, dass Wohnflächen zwischen 70 & 89 m2 am beliebtesten sind. Durchschnittlich wird jedoch auf 113 m2 gewohnt.

Knapp die Hälfte der Bevölkerung wohnt in Österreich zur Miete, darunter ist eine Wohnung die häufigste Immobilienart. Im ländlichen Bereich ist das Einfamilienhaus die beliebteste Form des Wohnens. Dabei steigt die Zahl der Hausbesitzer mit dem Alter: Während nur etwas mehr als ein Drittel der 18- bis 29-Jährigen in einem Haus lebt, sind es unter den 30- bis 49-Jährigen bereits 38 Prozent und unter den 50-Jährigen ist es bereits jeder Zweite.

Stadtwohnung
Ältere Menschen wohnen zwar vermehrt am Land und im Eigentum, dennoch geht der Trend insgesamt in Richtung Stadtlage
Wohnprobleme

Mehrheit im Eigentum.
Das Alter spielt nicht nur in Bezug auf die Art der Immobilie eine Rolle, sondern auch hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse, denn überdurchschnittlich oft besitzen Menschen jenseits der 50 eine Immobilie. Mit 54 Prozent wohnt etwas mehr als die Hälfte der Österreicher in einer Immobilie, welche sie ihr Eigen nennen. Etwas mehr als ein Viertel wohnt zur Miete, 14 Prozent in einem Genossenschaftsobjekt und fünf Prozent in einer Gemeinde-Immobilie. Das Konzept der Miete ist bei 89 Prozent der Befragten in Bezug auf Wohnungen zu finden, wohingegen dies nur elf Prozent für ein Haus in Anspruch nehmen. 

Ausblick

Stadt = Miete?
Die präferierte Wohnform der Österreicher steht in direktem Verhältnis zur Region. So wird in Wien verhältnismäßig oft zur Miete gewohnt, auch Genossenschafts- und Gemeinde-Immobilien sind hier stärker nachgefragt, wohingegen in ländlichen Gebieten tendenziell im Eigentum gewohnt wird. Gründe dafür liegen unter anderem darin, dass in Städten die Bevölkerung durchschnittlich jünger ist und dementsprechend die finanziellen Mittel oftmals niedriger sind als bei älteren Menschen. Hinzu kommt, dass es ganz typisch für Ballungsräume ist, dass Wohnraum knapper und teurer ist und damit die Entscheidung, in einem Mietverhältnis zu wohnen, oft naheliegender ist. Doch muss die Miete nicht immer automatisch eine geringere finanzielle Belastung bedeuten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Mietpreise am privaten Wohnungsmarkt stark gestiegen. Besonders betroffen sind die Landeshauptstädte Linz, Klagenfurt und Wien. Die gebotene Infrastruktur mitsamt dem kulturellen Angebot einer Innenstadtlage ist für viele Menschen so verlockend, dass sie ihren Wohnort nicht wechseln möchten, sich jedoch eine Eigentumsimmobilie in einer solchen Lage aber nicht leisten können. Ein weiterer Vorteil eines Mietverhältnisses ist, dass Mieter weitaus weniger Verantwortung als Eigentümer tragen. Instandhaltungsarbeiten, Hausmeisterdienste, Gartenpflege oder notwendige Winterdienste werden in den meisten Fällen übernommen und sind in der monetären Leistung einer Miete inbegriffen. Nicht außer Acht zu lassen sind außerdem die vorherrschenden Rahmenbedingungen, unter diesen sich viele Menschen nicht der Belastung eines Kredits aussetzen wollen. Die Zukunft scheint für manche ungewiss, ökologisch wie ökonomisch, und besonders junge Erwachsene leben lieber im Hier und Jetzt, als sich der Bürde einer finanziellen Verschuldung zu verschreiben.

Eigentum in der Hand
Mit 67 Prozent leben die meisten Eigentümer in Niederösterreich, gefolgt von Kärnten mit 65 Prozent. Oberösterreich rangiert mit 64 Prozent auf Platz drei

Big City Life.
Obwohl sich die beliebten Immobilien im Eigentum vermehrt im ländlichen Raum befinden, lebt der Großteil der österreichischen Bevölkerung in Städten und Ballungsräumen – Tendenz weiter steigend. Denn waren es 2023 noch 63, so sind es heuer bereits 67 Prozent der Befragten. Eine Betrachtung der Altersgruppen zeigt darüber hinaus, dass die städtische Bevölkerung eine überdurchschnittlich junge ist, denn beinahe jeder Zweite zwischen 18 und 29  Jahren gibt an, in Stadtlage zu wohnen. Eine Freifläche in der bewohnten Immobilie stellt für die meisten Österreicher keinen Wunsch mehr dar, sondern ist bereits Realität. Die überwiegende Mehrheit besitzt eine solche, bloß Wien ist auch in dieser Hinsicht anders. So geben 37 Prozent der befragten in Wien Ansässigen an, weder über Balkon, Loggia, Terrasse noch (Winter-)Garten zu verfügen

Sunny Heaven
Das Burgenland ist das Bundesland mit den meisten gemieteten Genossenschaftswohnungen. Der Anteil liegt bei knapp 40 Prozent
Bewohnte Zimmeranzahl

                       GUT ZU WISSEN

Klaus Kumpfmüller
Klaus Kumpfmüller, Vorstandsvorsitzender HYPO OÖ

Der Immobilienmarkt ist mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Wie gelingen kundenorientierte Lösungen?
Mit einer umfassenden und persönlichen Beratung. Die derzeitige Lage ist zwar herausfordernd, gleichzeitig sind in Oberösterreich so viele Förderungen verfügbar wie selten zuvor. Mit guter Beratung können diese Fördermöglichkeiten bestmöglich ausgeschöpft werden. Zusätzlich schaffen innovative Produkte Abhilfe – wie etwa Kredite mit anfänglich reduzierter Rückzahlungsrate, einer sogenannten Kletterrate. Zudem haben wir in der HYPO OÖ die Abwicklung der Wohnbauförderung nun dank eines Online-Portals vollständig digitalisiert, für Kunden bedeutet das eine Zeitersparnis von bis zu 80 Prozent.  

Wie bewerten Sie die Anhebung der Einkommensgrenzen für die Wohnbauförderung, die in Oberösterreich seit 1. April in Kraft ist?
D
ie Anhebung auf ein jährliches Nettoeinkommen von 50.000 Euro war ein notwendiger und logischer Schritt. Gemeinsam mit dem neuen Modell der OÖ Wohnbauförderung, das sich bereits als wirksames Instrument erwiesen hat, ist das ein wichtiger Impuls. Die OÖ Wohnbauförderung gilt zurecht bundesweit als eine der besten.  

Was braucht es, um Häuslbauern sowie der Baubranche den nötigen Rückenwind zu geben?
Das neue Wohnbaupaket des Bundes schafft Klarheit in der Fördersituation. Aufgrund der bisherigen Preis- und Zinssituation zeigten sich zuletzt viele Häuslbauer abwartend – das hat einen Investitionsrückstau erzeugt. Das Paket ist, gemeinsam mit der in Kürze zu erwartenden Zinssenkung durch die EZB, ein wichtiges Signal, um diesen Rückstau aufzulösen und für Erholung in der Baubranche zu sorgen.

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