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Wohnen am Land

06.02.2023 um 09:11, Laura Hegenberger
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Von der Stadt aufs Land – mehr und mehr Menschen erfüllen sich den Traum vom Leben in der Natur. Ländliche Wohngegenden gewinnen stetig an Beliebtheit – kein Wunder, denn das Leben im Grünen hat seinen Charme.

Der Begriff „Luxus“ wurde in den ­vergangenen Jahren definitiv neu ­definiert – zumindest was das Thema „Wohnen“ angeht! Arbeiten, lernen und leben von zu Hause aus. Wer dafür ein lichtdurchflutetes Home­office und Grünflächen zur Verfügung hat, lebt den neuen Luxus. ­Diese Parameter sind in der Stadt nun einmal rar, weswegen viele Menschen das Grüne am Land suchen. Die Notwendigkeit, sich in den eigenen vier Wänden selbst verwirklichen zu können, wurde so ziemlich jedem in den letzten Jahren bewusst. Doch nicht nur das: Dinge, die für selbstverständlich genommen wurden, wie der alljährliche Sommer­urlaub, werden nun immens geschätzt. Gerade deswegen stieg die Nachfrage nach Ferien­domizilen enorm. Viele Österreicher kehrten in den vergangenen Jahren endgültig der Stadt den Rücken zu und tauschten ihre Stadtwohnung ­gegen ein Haus am Land ein.

Apropos Luxus. Besonders positiv entwickelte sich der Immobilienmarkt innerhalb des Premiumsegments. Hier stieg die Nachfrage nach Luxusimmobilien um bis zu 50 Prozent. Besonders begehrt sind groß­zügige Objekte im Seengebiet – hier allen voran das Salzkammergut und der Wörthersee – und exklusive Chalets in Bergregionen mit Kitzbühel als absolutem Hotspot. Aber auch ganz spezielle Objekte wie rustikale Almhütten finden großen Anklang. Für Forst und Jagd werden ebenfalls Höchstpreise bezahlt. Sie alle sind rar und dementsprechend tief muss bei einem Kauf in die Tasche gegriffen werden. Objekte, die unter Umständen mehr als ein Jahr lang auf dem Markt verfügbar waren, wechseln jetzt innerhalb weniger Wochen den Besitzer. Viele dieser Immobilien sind Liebhaberobjekte, bei denen kein regulärer Quadratmeterpreis zur Wertberechnung herangezogen werden kann. Aber auch Häuser, die weniger Luxus zu bieten haben, sind gefragt, zum Beispiel im Mühl-, Wald- oder Weinviertel. Ideal sind beispielsweise Objekte mit Charakter, die durch ihren individuellen Charme bestechen. Verfügen sie auch noch über einen großen Grund und viel Natur, stehen sie auf der Wunsch­liste ganz oben! Die Nachbarn hat man im neuen Landleben jedenfalls gerne auf Abstand. Groß ist die Sehnsucht nach Ruhe und Unabhängigkeit. Bei Luxusobjekten sollte auch Platz für jeden erdenklichen Komfort sein: Dieser reicht von großen Poolanlagen über Tennisplätze bis hin zu Pferdeställen inklusive Reitplatz und Koppeln. Immer öfter werden Makler bei ihren Objekten allerdings auch nach Zugaben wie einer eigenen Quelle gefragt. Man möchte gerne unabhängig sein in puncto Wasserversorgung. Das Gleiche gilt natürlich für die Stromversorgung. Autark leben ist für viele seit geraumer Zeit ein spannendes Thema und wird definitiv noch eine größere Rolle spielen. 

Begleitschutz. Gerade der Erwerb von größeren Eigentumsobjekten sollte im Idealfall vom Makler des Vertrauens begleitet werden. Denn manchmal ist der Erwerb des Traumobjekts an gewisse Formalitäten geknüpft. Wenn beispielsweise das Objekt der Begierde eine Landwirtschaft ist, braucht es für den erfolgreichen Kauf die Zustimmung der Grundverkehrskommission. Damit hier nichts schiefgehen kann, ist es gut, einen Profi an der Seite zu haben. Ausnahmslos alle landwirtschaft­lichen Flächen sind davon betroffen. Ohne grünes Licht der Grundverkehrskommission gibt es keinen rechtskräftigen Kauf und Verkauf! Ziel des Ganzen ist natürlich der Schutz unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft vor „Ausverkauf“ und Immobilienspekulation. Um allerdings zu diesem positiven Bescheid zu gelangen, bedarf es einer Menge an Voraussetzungen, optimaler Vorbereitung und vor allem viel Fachwissen und Erfahrung. Hier macht es für Käufer und Verkäufer gleichermaßen Sinn, sich von einem Profi durch die Klippen manövrieren zu lassen, sodass der Traum vom eigenen „Land & Gut“ auch für nicht als Landwirte Geborene wahr werden kann! Aber auch bei denkmalgeschützten Häusern gibt es viel zu beachten, sonst kann aus dem Traum schnell ein Albtraum werden. Letztlich sollte man nicht vergessen, dass große Wohnformen auch mit viel Arbeit verbunden sind. Der Rasen will gemäht, der Pool gepflegt und die Pferde versorgt werden. Im Idealfall hat man natürlich Personal, das sich um diese Angelegenheiten kümmert.

 

Familienfreundlich. Aber auch für  Normalsterbliche kann das Leben auf dem Land sehr reizvoll sein – und auch erschwinglich. Immer mehr gemeinnützige Bauträger errichten hochwertige Wohnungen, Reihen-, Doppel- oder Einfamilienhäuser in ländlich attraktiver Gegend. Im Gegensatz zu Häusern in totaler Alleinlage hat man hier den Vorteil einer vorhandenen Infra­struktur, was vor allem für Familien mit Kindern von großem Vorteil ist. Mittlerweile hat man auch auf dem Land ohnehin vieles in der Nähe: Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleister, öffentliche Einrichtungen etc. Die ländlichen Kindergärten und Schulen genießen im Vergleich zu den städtischen öffentlichen Einrichtungen einen durchaus guten Ruf. Gleichzeitig lassen sich die Vorzüge des Land­lebens genießen. Die Rechnung könnte lauten: Mehr Ruhe + mehr Platz = weniger Stress. Auch wenn es im Moment nicht so aussieht, der nächste Sommer kommt bestimmt. Spätestens dann bereitet kaum etwas mehr Freude als der eigene Garten. Und der nächtlichen Hitze der Stadt kann man auf diesem Weg auch gut entfliehen.

Speckgürtel. Wer sich nur schwer zwischen Land und Stadt entscheiden kann und gerne das Beste von beiden Welten vereinen möchte, für den lautet das Zauberwort „Speckgürtel“. Die Regionen rund um die größeren Städte sind schon seit längerem sehr gefragt. Die grünen Edellagen zeichnen sich nicht nur durch hohe Wohnqualität aus, sie sind auch gute Wertanlagen. Mit Schnäppchen sollte man allerdings nicht mehr rechnen. Wer hier wohnen möchte, muss bereit sein, einen entsprechenden Preis zu zahlen. 

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