Diät für die Steckdose
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Wer soll das bezahlen? Wer hat so viel „Pinkepinke“? Diese Fragen stellen sich angesichts hoher Energiepeise immer mehr Menschen. Doch wo kann man sparen, ohne an Lebensqualität zu verlieren? Genau, beim Stromverbrauch, denn in vielen Häusern und Wohnungen gibt es unzählige Stromfresser-Monster, die nur eines wollen: Gefüttert werden, ohne Rücksicht auf die Kosten und das vorhandene Haushaltsbudget.
Stromfresser.
Besonders schamlos gegenüber dem Konto erweisen sich Kühlschrank und Gefriertruhe. Der Grund liegt auf der Hand: Beide sind rund um die Uhr in Betrieb und verbrauchen – abhängig von der Energieeffizienzklasse – 350 bis 450 kWh im Jahr. Betrachtet man den durchschnittlichen Stromverbrauch (Watt pro Stunde), würde man auch am liebsten auf saubere Wäsche verzichten. 1.000 bis 2.500 Watt benötigt eine Waschmaschine bzw. ein Wäschetrockner für die Arbeit. Pro Jahr bedeutet das einen Verbrauch von 150 bis 300 kWh. Ähnlich viel Strom benötigt ein Geschirrspüler. Und wer noch eine alte Heizungspumpe in seinem Haus betreibt, dem werden rund 750 Kilowattstunden pro Jahr in Rechnung gestellt. Der Grund: In der kalten Jahreszeit wird rund 6.000 Stunden lang heißes Wasser umgewälzt. Zudem hatten Heizungspumpen noch vor 30 Jahren eine Leistung von ca. 140 Watt, Standardpumpen benötigten rund 50 Watt, während aktuell elektronisch gesteuerte Heizungspumpen lediglich 5 bis 7 Watt Leistung aufweisen.

Sparsame Zeitgenossen.
Viel Energie wird auch für die Zubereitung unseres Essens benötigt. Hier sollte bei einem herkömmlichen Elektroherd mit 2.000 Watt pro Stunde und einem Jahresverbrauch von 250 kWh gerechnet werden. Doch auch mit einem Induktionsherd kann man nicht besonders viel Strom sparen. Das Sparpotenzial liegt hier bei rund 2 kWh pro Monat. Und wer sein E-Auto regelmäßig daheim lädt, der sollte mit der Erhöhung seiner Stromrechnung um rund 500 Euro rechnen. Doch es gibt auch Elektrogeräte, die sich mit weniger zufrieden geben. So benötigt eine LED-Glühlampe, die zehn Stunden am Tag leuchtet, nur 35 kWh im Jahr. Rasiert man sich elektrisch, kommen zur Stromrechnung noch rund 3 kWh dazu, bei der elektrischen Zahnbürste sind es 1,8 kWh und das Laden des Smartphones benötigt etwa 3 kWh im Jahr.

Geld sparen.
Stellt sich die Frage, wie man einem zu hohen Stromverbrauch den Kampf ansagt. Eine Lösung kann sein, dass man alte Elektrogeräte gegen neue austauscht. Um Konsument:innen hier eine Entscheidungshilfe zu geben, beschreibt seit 1998 das EU-Energielabel die Energieeffizienz von Elektrogeräten. Die Stromverbraucher werden den Klassen G bis A zugeteilt, Geräte mit der höchsten Energieeffizienz erhalten die Einstufung A. Dazu ein Beispiel: Frisst ein in die Jahre gekommener Kühlschrank 400 Kilowattstunden im Jahr, benötigt ein Kühlgerät der Klasse A etwa 165 kWh. Bei einem angenommenen Strompreis von 25 Cent pro kWh erspart man sich rund 60 Euro. Ob sich der Austausch eines Altgeräts lohnt, hängt auch vom Nutzungsverhalten ab. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Austausch vor allem für Geräte, die im Dauerbetrieb laufen und schon ein, zwei Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Bei einem Kühlschrank sollte man nach zehn Jahren an einen Wechsel denken. Wer beim Stromverbrauch noch mehr sparen möchte, der sollte auf einen Stand-by-Modus möglichst verzichten. Bei modernen Elektrogeräten liegt die Energie-Ersparnis durch den Verzicht auf den Stand-by-Modus bei rund zehn Kilowattstunden pro Gerät und Jahr.
