Welttiertag - Liebe mit Verantwortung
Der Welttierschutztag findet seit 1925 jedes Jahr am 4. Oktober, dem Namenstag von Franz von Assisi, statt. Als Sohn einer reichen Tuchhändlerfamilie – vermutlich im Jahr 1181 – in der umbrischen Stadt Assisi geboren, konnte er durch den Wohlstand seiner Familie eine gute Ausbildung genießen, wandte sich aber schon sehr früh der Religion zu. Er zog sich zurück und widmete sich ganz dem Glauben. Auch verzichtete er, ganz nach seinem Vorbild Jesus Christi, auf sein Vermögen und wollte bettelarm leben. Er galt als besonders tierlieb und für ihn war auch der kleinste Wurm ein Teil von Gottes Schöpfung und als solcher schützens- und achtenswert. Sein Leben lang predigte er, Tiere als dem Menschen gleichwertig anzusehen und dass der Mensch die Pflicht hat, die Tiere zu schützen. Daran soll mit dem Welttierschutztag – als großes Ziel der Tierschützer – alljährlich weltweit erinnert werden.
Partner mit großem Herz.
Sowohl Hunde als auch Katzen haben die Fähigkeit, unsere jeweiligen Stimmungslagen zu erfassen und können Verständnis oder Mitgefühl für uns empfinden. Sie verstehen Spaß und spenden Trost. Viele Menschen, denen aus unterschiedlichsten Schicksalsschlägen das Vertrauen in Freundschaften verloren gegangen ist, schaffen es am ehesten, im Umgang mit einem Tier wieder Vertrauen zu fassen. Wir tragen dafür die Verantwortung für unsere tierischen Begleiter, dass sie ein artgerechtes und liebevoll gestaltetes Leben mit uns verbringen können, wo es ihnen an nichts mangelt. Auch in der Not, wenn unser Liebling einmal krank wird oder das Älterwerden mit Beschwerden einhergeht, liegt es an uns, unsere Tierfreunde mit Respekt zu behandeln und ihnen ein würdiges Leben zu ermöglichen sowie für ihre Genesung durch einen Besuch beim Tierarzt zu sorgen. So werden unsere Partner auf vier Pfoten mit dem großen Herzen uns auch weiterhin liebevoll durchs Leben begleiten.
Therapeut auf vier Pfoten.
Haustiere sind nicht nur putzig und liebenswert, sie können uns auch nachweislich gesünder machen. Im Rahmen tiergestützter Therapien können sie als „Eisbrecher“ die Bindung zwischen Therapeut und Patient verbessern und tragen so zu einem schnelleren Behandlungserfolg bei. Auch in der Diagnostik, in der Behandlung von Kindern im Wachkoma und bei der Therapie von Krebs werden Tiere heute eingesetzt. Kinder, die in einem Haushalt mit Tieren aufwachsen, können gesundheitlich vom Tierkontakt profitieren, da sie so weniger anfällig für Infekte sind. Dass Tiere Stress reduzieren können, ist bereits in vielen Studien nachgewiesen. So sind während anstrengender und fordernder Aufgaben Blutdruck und Herzfrequenz nachweislich geringer, wenn unser Haustier dabei ist, und in belastenden Situationen ist der Spiegel des Stresshormons Kortisol signifikant niedriger, wenn einem die Fellnase zur Seite steht. Grundsätzlich haben unsere Haustiere eine positive Auswirkung auf unseren Gemütszustand und man fühlt sich meist auch wesentlich glücklicher und zufriedener, wenn man Zeit mit ihnen verbringt. Vielen Menschen hat ihr Haustier – zumindest einmal im Leben – in besonders schwierigen Situationen neuen Lebensmut gegeben.
Gerade bei Trauer, nach einer Trennung, bei Einsamkeit oder bei Depressionen haben unsere tierischen Lebensgefährten einen unschätzbaren Vorteil gegenüber den menschlichen Zeitgenossen. In schwierigen Situationen fällt es Familienangehörigen oder Freunden oft schwer, einfach mal eine halbe Stunde nur zu schweigen, die Hand zu halten und nicht zu reden. Unsere Tiere sind einfach nur da, kuscheln mit uns und geben uns Wärme und Zuversicht. Besonders Hundebesitzer profitieren auch ganz allgemein in ihrem sozialen Leben, weil es ihnen bei den täglichen Gassi-Runden mit ihren Wauzis wesentlich leichter fällt, neue Kontakte zu knüpfen.
Fitness-Trainer.
Tiere steigern die Lebensqualität und besonders ältere Hunde- und Katzenbesitzer bestätigen, dass das Leben mit einem tierischen Mitbewohner ihre körperliche Gesundheit verbessert hat. Für 75 Prozent der über 55-Jährigen ist die Beziehung zu ihrem Haustier der wichtigste Faktor für die eigene körperliche Gesundheit. Sie fühlen sich fitter, seitdem ein vierbeiniger Mitbewohner bei ihnen eingezogen ist und sie sind auch überzeugt davon, dass sie ohne ihr Haustier nicht so aktiv wären. Für die wachsende Zahl der Alleinlebenden in Österreich sind sie gute Gesellschafter und sogar Partner- oder Kinderersatz. Aber auch als Assistenten im Alltag können sie zum Beispiel als Blindenführhund oder Behindertenbegleithund dazu beitragen, dass kranke oder behinderte Menschen ein mobileres, selbstbestimmtes Leben führen können. Rund 10.000 Blindenführhunde und mehr als 3.000 Assistenzhunde (z. B. für Rollstuhlfahrer) sind in ganz Europa im Einsatz und leisten jeden Tag wertvolle Hilfestellung. Unsere tierischen Gefährten sind immer und bedingungslos für uns da.
Mitten ins Herz.
Eine Studie von Parship hat herausgefunden, dass acht von zehn österreichischen Singles ausgesprochen tierlieb sind und sofort jemanden daten würden, der ein Haustier hat. Vor allem mit Hund oder Katze kann man beim Gegenüber punkten. Single-Frauen sind besonders empfänglich für einen Flirt mit Haustierbesitzern. Die besten Chancen auf einen Flirt im Park in der Hundezone hat man in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen. Von ihnen können sich 90 Prozent eine Beziehung mit einem Tierbesitzer vorstellen, 80 Prozent idealerweise mit einem Hundebesitzer. Kuschelige Katzen sind bei den unter 30-Jährigen besonders beliebt, Fische hingegen eher bei den 40- bis 49-jährigen Singles. Die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen ist insgesamt sehr tierlieb, 85 Prozent haben ein Herz für Tierbesitzer und sind hinsichtlich der Tierart durchaus flexibel. Nur lediglich sieben Prozent aller befragten Singles schließen eine Beziehung mit einem Haustierbesitzer grundsätzlich aus.
Opfer der Geldgier.
So gut es vielen unserer Haustiere auch gehen mag, haben dennoch vermehrt Tierschutzorganisationen alle Hände voll zu tun, um Hunde, Katzen und andere Kleintiere, die in einem schrecklichen Zustand vorgefunden wer- den, artgerecht zu versorgen und Pflegeplätze für sie zu finden. Allein 200.000 Streunerkatzen in einem Land wie Österreich geben trauriges Zeugnis unserer gedanken- und rücksichtslosen Gesellschaft. Sie müssen als wilde Streuner am Land oder in der Nähe von Rastplätzen und industriell genutzten Landschaften ihr von Krankheit und Leid gekennzeichnetes Leben fristen. Dass nur, weil es viele Katzenbesitzer verabsäumen, der gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen, ihre Katzen und Kater sterilisieren beziehungsweise kastrieren zu lassen, wenn sie als Freigänger gehalten werden. Diese Verpflichtung gilt übrigens auch für sogenannte Bauernhofkatzen, um so eine unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.
Ein weiteres Verbrechen von Menschen an Tieren geschieht durch den illegalen Welpenhandel, der nicht nur im benachbarten Ausland, sondern gar nicht so selten direkt vor unserer Haustür passiert. Immer wieder werden diese der Profitgier gezollten Machenschaften aufgedeckt. Sowohl bei Katzen als auch bei Hunden nehmen sich „Menschen“ das Recht heraus, bestimmte Rassemerkmale, die temporär als besonders attraktiv gelten, entsprechend zu züchten. Im Hinterkopf der Übeltäter dreht sich auch hier alles ums liebe Geld, weil sie mit der leichteren Verkäuflichkeit der Welpen und damit einher- gehend mit einem höheren Profit spekulieren. Die „Bösen“ sind aber nicht nur die kriminellen Züchter, sondern auch die Interessenten und Käufer, die – angelockt von den „billigen Angeboten“ – so an ihr Wunschtier kommen wollen. Die oft hohen Tierarztkosten für Krankheiten, an denen diese Tiere dann vermehrt leiden, werden hoffentlich ein Bewusstsein für dieses Elend erzeugen. Im Tierheim warten viele bezaubernde, oft auch gesunde junge Tiere darauf, adoptiert zu werden.