Markant und mit Gefühl
Was hat Dich zu Deinem neuen Album „Teardrops & Confettiguns“ inspiriert?
Wie immer bei all meinen Songs und Alben: Mein Leben! In den vergangenen zwei -Jahren hat sich bei mir privat und beruflich sehr viel getan. Das war teilweise eine Achterbahnfahrt der Emotionen – von -beruflichen Höhen bis hin zu privaten Tiefpunkten – und genauso thematisiere ich das auf diesem Album: Es gibt -emotionale Balladen, die vielleicht zu „Teardrops“ rühren und dann gibt’s aber konträr dazu energiegeladene Popsongs, die einem wie „Confettiguns“ um die Ohren fliegen. Das Schöne an solchen Songs und Alben ist, dass sich jeder seine eigene Geschichte -daraus bilden kann. Viele Menschen erzählen mir nach meinen Konzerten, wie gewisse Songs und deren Inhalte ihnen geholfen haben, weil sie diese auf ihre ganz eigene Lebenssituation umgelegt haben.
Spielt für Dich Island in Deinem Schaffen noch eine große Rolle?
Sehr! Ich versuche, mindestens einmal im Jahr bei meiner Familie in Island zu sein und kombiniere das oftmals auch mit Songwriting Sessions, weil die isländische Umgebung, die imposante Landschaft, einfach immer eine Inspirationsquelle ist.
... und das Salzkammergut?
Da im Salzkammergut ein Großteil meines Lebens stattfindet, spielt es dementsprechend auch eine sehr große Rolle. Ich lade auch gerne meine Produzenten oder -Writer hierher für Sessions ein. Aber nicht nur die Arbeit hier inspiriert, sondern auch das Leben und der Ausgleich zum oftmals stressigen Alltag. Der See, die Berge, die Natur – all das tut mir extrem gut.
Welche Botschaften willst Du mit Deiner Musik noch vermitteln?
Die Welt verändert sich so schnell und ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen nur noch durch den Alltag „hetzen“. Wir vergessen oft, im Hier und Jetzt zu leben und mit meiner Musik versuche ich, etwas zu schaffen, das vielleicht kurz hilft, diesem Alltag zu entfliehen und das Leben zu genießen oder aber auch einfach nur das Leben zu feiern. Deswegen sind auch komplett unterschiedliche Songs auf diesem Album. Es soll ein bisschen wie ein Film sein: Den schaut man im Normalfall auch von Anfang bis zum Schluss – man steigt nicht bei der Hälfte ein und hört kurz vor dem Ende auf zu schauen.
„Die große Chance“ … wenn Du daran zurückdenkst: Wie bedeutend war diese Chance wirklich für Dich?
Sie war der Startpunkt meiner Karriere und hat mir die ersten Schritte im Musikgeschäft ermöglicht. Es war echt surreal, dort bis ins Finale zu kommen und dann zehn Jahre nach meiner eigenen Teilnahme selbst in der Jury sitzen zu dürfen und neue Talente zu entdecken. Eine sehr schöne Erfahrung, die mir sehr viel bedeutet.
Welchen Ratschlag möchtest Du Deinem jüngeren Ich heute geben?
Mach alles genau so, wie Du es gemacht hast. Mach dieselben Erfahrungen und Fehler, weil nur die Dich dorthin geführt haben, wo Du heute bist.
Welche Rolle spielt Deiner Meinung nach KI-generierte Musik in der Musikproduktion der nahen Zukunft?
Es ist definitiv etwas, das man nicht unterschätzen darf. Es kann einige Prozesse im technischen Bereich erleichtern und beschleunigen. Inwiefern kreative Arbeit davon betroffen sein wird, wird sich zeigen, aber ich denke, es ist noch zu früh, um Prognosen abzugeben. Wie man liest, sind die großen Musikkonzerne im engen Austausch mit KI-Firmen, um hier von Beginn an Regeln und Wege festzulegen, um Schaden abzuwenden und das ist meiner Meinung nach aktuell der wichtigste Schritt.
Welche Live-Auftritte waren echte Meilensteine in Deiner Karriere?
Meine erste eigene Tour war schon etwas ganz Besonderes, aber es ist ehrlicher-weise sehr schwer, Auftritte auf der Mainstage beim Donauinselfest zu übertreffen. Wenn so viele Menschen vor der Bühne stehen und Deine eigenen Songs mitsingen, hat das schon etwas Überwältigendes. Ich bin sehr dankbar, jedes Jahr wieder aufs Neue Meilensteine sammeln zu können und bin sicher, dass die Tour im Frühjahr 2025 ein weiterer werden wird!
Diese große Österreich-Tour mit dem neuen Album im kommenden Frühling … macht Dir das Angst, wenn Du an all den damit verbundenen Stress denkst?
Ganz im Gegenteil: Ich freue mich sehr -darauf und sehe es als Privileg! Es gibt nichts Schöneres für einen Musiker, als die Gelegenheit zu bekommen, sein eigenes Album zu veröffentlichen und es dann so vielen Menschen wie möglich live zu präsentieren – das ist nicht selbstverständlich. Ich bin dankbar, dass ich nach über zehn Jahren als Musiker immer noch die Chance habe, diese Dinge erleben zu dürfen, da kann der Kalender gar nicht voll genug sein!