Tradition und Kultobjekt Lederhose
Worauf es bei der Produktion von originalen und detailverliebten Lederhosen wirklich ankommt und worauf man beim Kauf achten sollte – die Experten vom OÖ Heimatwerk verraten uns die wichtigsten Details.
Die Produktion beginnt stets mit der Auswahl hochwertiger Lederhaut. Verschiedene Arten wie Hirschleder, Ziegenleder oder Wildbockleder stehen je nach optischer Vorliebe zur Verfügung. Falten und Narben gehören aufgrund der Natürlichkeit des Leders auf jeden Fall dazu. Eine gut verwachsene Narbe ist zudem oft stabiler als das Umgebungsleder und daher kein Indiz für mangelnde Qualität.
Jede gute Lederhose hat an der rechten Seite eine Messertasche, die mit einem Monogramm bestickt werden kann. In diese Tasche gehört traditionell ein Jagdmesser, das auch „Feitel“ genannt wird.
Hirschhornknöpfe werden, wie der Name schon sagt, aus dem Geweih des Rothirsches hergestellt und sind oft nur aufgenäht. Sie dienen also teils zur Zierde, teils natürlich auch zum Verschließen der Lederhose.
Traditionelle Lederhosen werden häufig sämisch gegerbt, da diese jahrhundertealte Gerbtechnik spezielle Eigenschaften und Vorteile mit sich bringt. Der Vorgang ermöglicht die Erhaltung der natürlichen Textur und Weichheit des Leders und ist bekannt für seine Atmungsaktivität, Flexibilität und sogar seine wasserabweisenden Eigenschaften.
Besonderes Plus: Sämisch gegerbtes Leder ist sehr langlebig und ebenso strapazierfähig. Es ist weiters widerstandsfähig gegen Abrieb und hält den Belastungen stand, die mit dem Tragen einer Lederhose verbunden sind. So bleibt die Lederne ein echtes Stück Heimat für Generationen.
Die Lederhose braucht einen trockenen, gut belüfteten und lichtgeschützten Lagerort und das am besten hängend. Ein gepolsterter Kleiderbügel oder spezieller Hosenbügel sind ideal, um die Krachlederne aufzuhängen und so sicherzustellen, dass sie für viele Jahre ihre Form behält.
Grober Schmutz kann mit einem trockenen Tuch oder einer weichen Bürste sanft von der Oberfläche der Lederhose entfernt werden. Sollte die Hose nass geworden sein, kann sie bei Raumtemperatur getrocknet werden. Direkte Hitze oder Sonneneinstrahlung sind zu vermeiden, da diese das Leder austrocknen können.
Aufeinander abgestimmte Schuhe und Stutzen sind wichtige Elemente des Gesamtlooks. Zur Lederhose trägt man ganz traditionell Haferlschuhe aus Leder, diese haben eine robuste Sohle und sind mit Schnürsenkeln versehen. Eine moderne und beliebte Alternative können aber auch Trachten-Sneaker sein. Mit den passenden Stutzen ist die Beinbekleidung dann komplett. Die handgestrickten Originale erzählen richtige Geschichten, da die Strickmuster eigene Namen je nach Herkunftsort tragen. Wer solche hat, sollte sie also in Ehren halten. Alternativ sind maschinell gestrickte Stutzen in vielen Farben und sogar in Handstrick-Optik erhältlich.