Direkt zum Inhalt
Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer im Gespräch mit Wählerinnen | Credit: Land OÖ/Max Mayrhofer
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Land OÖ/Max Mayrhofer

Top-Priorität Pflege und Soziales

07.09.2023 um 08:00, Friederike Ploechl
min read
Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesrat für Soziales, Jugend und Integration (OÖVP) spricht über seine Motivation, die größten Herausforderungen und seine Familie.

Sie sind seit etwa zwei Jahren neu in der Landesregierung. Was treibt Sie täglich an?
Ich bin mit Leidenschaft  für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher in der Politik und speziell in der Sozialpolitik. Dabei habe ich einen klaren Professionalisierungs- und Gestaltungsanspruch. Wir haben eine neue Sozialpolitik in Oberösterreich etabliert, in der wir erstens Probleme unmissverständlich ansprechen und nichts schönreden und in der wir zweitens konsequent an der Lösung von Herausforderungen arbeiten. Dabei bauen wir ganz gezielt Brücken über Partei- und Ländergrenzen hinweg. Das zeigt, dass in der Sozialpolitik vieles gemeinsam möglich ist. Gleichzeitig stehe ich auch für eine Sozialpolitik der Verbindlichkeit, denn von nichts kommt nichts. Hier denke ich unter anderem an die Deutschpflicht in der Sozialhilfe.

Profilbild

Ich bin leidenschaftlich Sozialpolitiker für Oberösterreich: Daher Probleme offen ansprechen, Ärmel hochkrempeln und Lösungen konsequent umsetzen.

Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesrat für Soziales, Jugend und Integration (OÖVP)

Sie haben die Herausforderungen angesprochen – welche sind die größten?
Eine zentrale Rolle spielt die immer älter werdende Gesellschaft, was grundsätzlich erfreulich ist. Gleichzeitig kommen aber immer weniger Junge in den Arbeitsmarkt nach. Das fordert uns enorm und auf lange Sicht gefährdet das unseren Wohlstand und unser Sozialsystem. Das wollen wir verhindern, damit Oberösterreich ein so dichtes soziales Netz behält und sich die Landsleute auch weiterhin auf uns verlassen können. Darum krempeln wir die Ärmel hoch und setzen ganz gezielt Maßnahmen im Sozialbereich, wenn ich beispielsweise an die Pflege denke.

Altenbetreuung

Stichwort „Pflege“: welche Per­spektive sehen Sie hier?
Die Pflege hat Top-Priorität. Wir wollen die gute Qualität in der Pflege und Betreuung erhalten. Unsere Eltern- und Großelterngeneration verdient es, in Würde alt zu werden und daher haben wir eine umfassende Fachkräftestrategie entwickelt. Unsere Pflegekräfte leisten einen unverzichtbaren Beitrag und professionelle Arbeit für unsere ältere Generation. Damit das auch so bleibt, wollen wir sie entlasten. Gleichzeitig geht es darum, die Ausbildung attraktiver zu gestalten und vor allem auch darum, neue Menschen für Pflegeberufe zu begeistern.

Wie wollen Sie das schaffen?
Wir können die Entwicklungen nicht von heute auf morgen drehen, aber unser Ziel ist es, diese mit unterschiedlichen Maßnahmen abzuflachen. Rund ein Drittel unserer Strategie haben wir bereits umgesetzt. Einer der Punkte ist ein eigenes Pflegestipendium von 600 Euro monatlich ohne Zuverdienstgrenze. Wir wollen damit bewusst Leute ansprechen, die ihren Beruf wechseln wollen. Die beispielsweise ihre Stunden reduzieren und parallel eine Ausbildung in einem zukunftssicheren Pflegejob machen wollen. Ich lade jeden ein, sich selbst ein Bild von Pflegeberufen zu machen und Teil des Pflegeteams zu werden.

Sie sind Vater zweier Jungs – wie bekommen Sie den Job „Politiker“ und Familie unter einen Hut?
Wie viele andere Jobs erfordert der des Politikers einen gewissen zeitlichen Einsatz und vor allem auch eine gute Erreichbarkeit. Das widerspricht aber nicht einem gesunden Familienleben, wenn man Prioritäten setzt und konsequent Zeit mit der Familie ein- plant. Ich nehme mir beispielsweise bewusst in der Früh Zeit für meine Buben: Wir frühstücken gemeinsam, bereiten uns für den Tag vor und ich bringe den Jüngeren regelmäßig in den Kindergarten, wenn meine Frau schon auf dem Weg in die Arbeit ist. Vor allem auch am Wochenende versuchen wir, mit Ausflügen oder Besuchen im Freibad gemeinsam Zeit zu verbringen. Und wenn ich abends nach Hause komme, dann gehe ich immer noch mit unserem Hund Tobi Gassi – egal, wie spät es ist. Mit ein wenig Sport schaffe ich so eine gute Balance.

more