Richtig Wohnen - Planen statt Jammern
Die erste eigene Wohnung, das Haus, in dem man seine Kinder aufzieht oder in dem man seinen Ruhestand genießen will. Das Thema „Wohnen“ ist so vielseitig wie das Leben selbst. Daher gibt es kein Patentrezept, wie man seinen Wohnraum gestalten soll. Das weiß auch die aus dem Bezirk Grieskirchen stammende Architektin Sissi Kettl, die Menschen, die ein Haus oder eine Wohnung einrichten möchten, empfiehlt, sich einige grundsätzlichen Gedanken zu machen. „Welche Funktionen soll mein neues Zuhause erfüllen? Habe ich ein Hobby, das besonders viel Platz benötigt? Wie wird mein Leben aussehen, wenn die Kinder nicht mehr bei uns wohnen? Welche Bedürfnisse werde ich haben, wenn ich einmal alt bin?“
Experten helfen.
Doch wie findet man die ideale Lösung? Für Kettl ist entscheidend, sich ausreichend zu informieren – am besten mithilfe eines Architekten, einer Architektin. Kettl: „Beim Thema ‚Wohnen‘ stimmt die Weisheit ‚Planen ist das halbe Leben‘ zu hundert Prozent. Und da man im besten Fall nur einmal im Leben ein Eigenheim errichtet, sollte man genau wissen, was man tut. Und Experten helfen dabei, eine Lösung zu finden.“ Viele denken laut der Oberösterreicherin etwa nicht an scheinbare Kleinigkeiten, die das entspannte Wohnen erschweren: „Mir ist aufgefallen, dass man bei der Planung einer Wohnung oft die Platzierung eines Wäscheständers nicht bedenkt. Die Folge: Im Laufe der Zeit wandert dieser in die Küche, in Schlaf- oder Kinderzimmer. Wenn einem das Problem bewusst ist, kann man sich schon im Vorfeld eine gute Lösung überlegen.“
Strom muss sein.
WLAN, Staubsauger, TV-Gerät oder eine mobile Klimaanlage. In einem modernen Haushalt funktioniert ohne Strom fast nichts mehr. Doch, nach Meinung Kettls, denken viele an dieses Thema nicht ausreichend. „Es ist wichtig, dass man sich Gedanken macht, wo man Steckdosen anbringt. In welcher Höhe sollen sie platziert werden? Ist die Anzahl ausreichend? Sind sie frei zugänglich oder besteht die Gefahr, dass sie dann durch Kästen oder andere Möbelstücke verdeckt sind?“
Alle Aspekte sind wichtig.
Überlegt man sich solch scheinbare Kleinigkeiten, dann kann man sich laut der Architektin, die auch Farbberatungen anbietet, „viele Schwierigkeiten ersparen“. Mit einem kritischen Auge sollte man laut Kettl auch das Thema „Wohnküchen“ betrachten: „Eine zentral gelegene Küche ist ein optischer Blickfang und liegt im Trend. Doch auch hier gilt es, einige Überlegungen anzustellen“, sagt die Architektin, die erklärt: „Natürlich ist es schön, wenn sich die Familie gemeinsam zum Kochen trifft. Bei einer Wohnküche muss ich aber bedenken, dass ich meinen Partner beim Zwiebelschneiden beobachte, während ich mir ungestört einen romantischen Film im Fernsehen ansehen möchte. Noch dazu schadet es für unser Wohlbefinden auch nicht, gewisse Wohnbereiche von anderen abzutrennen. Das heißt aber nicht, dass ich generell gegen Wohnküchen bin, aber als Wohnungsbesitzer sollte ich mich mit allen möglichen Aspekten beschäftigen.“