Direkt zum Inhalt
Jun / Istock / Getty images plus

Natural Beauty - Naturkosmetik

06.02.2023 um 18:21, Friederike Ploechl
min read
Pflanzen bilden besondere Stoffe, um sich gegen Feinde zu schützen oder sich ihrer Umgebung anzupassen. Naturkosmetik macht sich diese Kräfte der Pflanzen zunutze und auch die Wissenschaft entwickelt hier ständig neue Einsatzmöglichkeiten.

Wer in einen Drogeriemarkt einkaufen geht, wird immer öfter auf Produkte treffen, die mit Versprechen wie „100 % natürlich”, „frei von künstlichen Inhaltsstoffen” und dergleichen beworben werden. Solche Aussagen vermitteln uns gesundheits- und umweltbewussten Verbraucherinnen zunächst ein gutes Gefühl. Aber wie viel Natur ist tatsächlich in diesen Produkten oder stecken etwa doch nur leere Versprechungen dahinter? Und wie unterscheidet sich Naturkosmetik von konventioneller Kosmetik? Und ist Naturkosmetik immer auch vegan, tierversuchsfrei und bio oder tun sich etwa ganz neue Fragestellungen auf?  

Kritische Werte. Die wichtigste Unterscheidung zwischen Naturkosmetik und konventioneller Kosmetik besteht in dem, was drinnen ist und dem, was nicht drinnen sein soll. So zählen Mikroplastik, Silikone, Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, gelartige Kunststoffe, synthetische Duft- und Farbstoffe sowie andere gesundheitlich bedenkliche Stoffe zu den „normalen“ Inhaltstoffen in herkömm­lichen Kosmetikprodukten. Dagegen sind in der Naturkosmetik nur rein natürliche Inhaltsstoffe zugelassen.

Einmal Pionier, immer Pionier. Ein Unternehmen, das von Anbeginn auf die Kraft der Natur gesetzt hat, ist Dr. Hauschka. Seit 1935 entwickelt die WALA Heilmittel GmbH Präparate aus der Natur. Am Anfang ihrer Geschichte war sie Pionierin in einer Gesellschaft, die kaum mehr ein Bewusstsein für natürliche Präparate besaß. Die schnelle technische Lösung schien das Denken in Zusammen­hängen abgelöst zu haben. Aber nicht überall. Vor allem von anthropo­sophischen Ärzten wurde das von Rudolf Hauschka entwickelte Ver­fahren, natürliche Arzneimittel ohne konservierenden Alkohol herzustellen, begeistert aufgenommen. Rudolf Hauschka hatte schon lange über eine eigene Kosmetiklinie nachgedacht, aber erst, als er die Wienerin Elisabeth Sigmund kennenlernte, die für ihre selbst entwickelten Kosmetikprodukte Zubereitungen bei der WALA bestellte, nahmen seine Ideen Gestalt an. Gemeinsam fanden sie Lösungen für Cremegrundlagen, die ohne chemisch-synthetische Emul­gatoren stabil waren, und kreierten Duftmischungen mit natürlichen ätherischen Ölen. Bereits 1967 kamen die ersten Produkte auf den Markt. Dem Pioniergeist der Gründungsphase fühlt sich Dr. Hauschka Kosmetik nach wie vor verbunden: 1999 stellte das Unternehmen eine komplette Make-up-Serie vor und 2009 erweiterte es das Sortiment um die medizinischen Pflegeprodukte „Dr. Hauschka Med“. Heute hat die WALA zwei Standbeine: die WALA Arzneimittel und die Dr. Hauschka Kosmetik.

Verantwortung. Die WALA Heilmittel GmbH sieht sich als Hersteller hochwertiger zertifizierter Naturkosmetik in besonderer ethischer Verantwortung und setzt sich für einen menschenwürdigen, nachhaltigen und verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren und der Mitwelt ein.  

Tierversuchsfrei. Seit der Gründung im Jahre 1967 wurden für Produkte der Dr. Hauschka Kosmetik weder durch sie selbst noch in ihrem Auftrag Tierversuche durchgeführt. Dermatologische Tests an freiwilligen Personen sind für das Unternehmen aussagekräftiger. Alle „Dr. Hauschka“-Kosmetikprodukte sind daher auf der PETA-Liste „Kosmetik ohne Tierversuche“ aufgeführt. Die EU-Kosmetikverordnung hat erst einen entscheidenden Fortschritt für den Tierschutz in der gesamten Kosmetik­industrie erreicht, als sie am 11. März 2013 in der Europäischen Union Tierversuche für Kosmetik und ihre Roh-stoffe vollständig verboten hat. Darüber hinaus hat die Wissenschaft in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Entwicklung alter­nativer Testmethoden und der Sicherheitsbewertung kosmetischer Mittel gemacht. So stehen immer mehr Testmöglichkeiten zur Verfügung, um die Verträglichkeit kosmetischer Rohstoffe und Produkte zu prüfen. Alternativmethoden zum Tierversuch sind sogenannte In-vitro-Methoden, die außerhalb lebender Organismen im Reagenzglas durchgeführt werden, beispielsweise mithilfe von Zellkulturen. 

Harmonie. Individuelle Heilpflanzen-Kompositionen geben jedem Hautbild jeden Tag wirksame Impulse. Die Bedürfnisse der Haut können sich ändern, je nach Lebensphase und Stresslevel. Und auch die Jahreszeiten haben ihren Einfluss. So braucht die Haut im Winter eine andere ­Pflege als im Sommer. Schönheit ist immer auch eine Frage der Ausstrahlung, nicht nur des Looks. Die Naturkosmetik-Pionierin Elisabeth Sigmund hat einmal gemeint: „Der Mensch hat zwei Schönheiten, eine innere und eine äußere.“  

(K)ein Haar in der Suppe. Was das Haarefärben betrifft, ist noch einiges an Aufklärungsarbeit notwendig. Ein Umdenken findet erst langsam statt, obwohl es gerade hierbei oft zu unliebsamen Reaktionen der Kopfhaut kommt. Wallende Mähne oder frecher Kurzhaarschnitt? Die Frage des Haarschnitts ist eine der aktuellen Mode und des persönlichen Stils. Was für den Haarschnitt gilt, gilt auch für die Haarfarbe. Gesund sollte sie aber in jedem Fall sein und im besten Fall die ursprüngliche Haarfarbe abdecken. Dass beides geht, beweist der Naturfriseursalon Hairbar am Linzer OK-Platz. Neben den hochwertigen Friseurdienstleistungen zeichnet ihn auch ein besonderes Wohlfühl-Ambiente aus.  

Eine Bar fürs Haar. Gründerin und Geschäftsführerin Christiane Kaltenbach geht keine Kompromisse ein: Gesundheit, Nachhaltigkeit und beste Qualität sind kein Widerspruch. Bei ihr werden Produkte der zerti­fizierten Biolinie „Natulique“ verwendet. Die Haarfarben kommen gänzlich ohne Ammoniak aus und garantieren dennoch sogar perfekte Grauhaarabdeckung. Das schont nicht nur das Haar und die Kopfhaut, sondern auch die Umwelt: „Nachhaltig zu handeln, ist für uns kein leeres Versprechen, sondern der Antrieb für unsere tägliche Arbeit.“ 

more