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Linzer Polizeichef Karl Pogutter
Linzer Polizeichef Karl Pogutter
ALOIS KAISER

Law & Order - Linzer Polizeichef Karl Pogutter im Interview

26.07.2024 um 00:00, Friederike Ploechl
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Für den legendären und allseits geschätzten Linzer Polizeichef beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt - der Ruhestand - laut ihm seien 46 Jahre genug.

Der Geburtstag als Startschuss in den Ruhestand – oder doch eher Unruhestand?
Vorerst Ruhestand! Ich werde mich nun mal umschauen, ob ich noch etwas zu tun finde, für das es sich lohnt, die Freizeit zu opfern. Einen wichtigen Punkt auf meiner „Bucketlist“, den Jakobsweg, konnte ich gerade abhaken. Ein paar weitere  Herausforderungen werden mir sicher noch einfallen.

Welchen Rat haben Sie für Ihren Nachfolger in eine doch besonders herausfordernde Zukunft?
Fokussiert zu bleiben. Insbesondere, weil rundherum ohnehin alle wissen, wie es geht!

Als langjähriger Linzer Polizeichef haben Sie bestimmt eine unglaubliche Anzahl an beruflichen Besonderheiten erlebt. Woran denken Sie mit Schrecken und woran mit Freude?
An einen Anruf der Kommandantin der Polizeiinspektion Landhaus, dass eine Kollegin bei der Altstadtpatrouille angegriffen und verletzt wurde. Seither haben wir angeordnet, dass die Kollegen nachts nur mehr zu sechst durch die Altstadt patroullieren. Positiv bleibt mir in Erinnerung unsere Kollegialität, speziell in stressigen Situationen.

Große Ehre
Landespolizeidirektor-Stv. Generalmajor Günther Humer überreicht Pogutter das große Ehrenzeichen für seine Verdienste um die Republik Österreich

Empfinden Sie das Älterwerden als Belastung oder eher als eine Art Privileg?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner „alt“ werden möchte, aber „jung“ zu sterben ist auch keinesfalls erstrebenswert. (... Lacht.)

Sie haben bestimmt als Kind auch „Räuber und Gendarm“ gespielt. Waren Sie der Räuber oder der Gendarm?
Ich war immer der Gendarm und das ausnahmslos!

Haben Sie sich Ihren beruflichen Werdegang je so vorgestellt, als Sie seinerzeit als junger Gendarm begonnen hatten?
Ich habe als Polizist begonnen und wechselte nach fünf Jahren zur Gendarmerie. Der Job ist so vielfältig und bietet so viele interessante Möglichkeiten, dass man unmöglich vorab sagen kann, welche Tätigkeit er einem zuteilt. Mein Bild dieser Berufung war daher viel zu monochrom.

Veranstaltung
Karl Pogutter mit seiner Gattin Karin und Sohn Florian samt Schwiegertochter Katrin

Auf welche Ihrer Leistungen, beruflich oder privat, sind Sie persönlich besonders stolz?
Privat bin ich das besonders auf meine Familie, meine Frau, meinen Sohn und natürlich meine Schwiegertochter. Beruflich vor allem darauf, dass es mir gelungen ist, den Anforderungen gerecht zu werden.

Worauf freuen Sie sich jetzt und was werden Sie vermissen?
Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit meiner Frau. Vermissen werde ich, mit meinen Kollegen zu lachen.

Was schätzen Ihre Freunde an Ihnen?
Dass man bei mir immer weiß, woran man ist. Beliebt sind auch meine realistischen Einschätzungen der Leistungsfähigkeit anderer.

Welcher Schauspieler sollte Sie in einem Film verkörpern?
Ganz klar: Bud Spencer.

Wandern
Mit seiner Frau Karin verbindet den Naturfan nicht nur die Liebe zu ausgedehnten Wanderungen

STECKBRIEF

Name: Karl Pogutter
Beruf: Polizist
Geburtstag: 7. Juni 1959
Lebensmittelpunkt: Oberösterreich
Familie: verheiratet, ein Sohn
Hobbys: Golfen und Reisen
Motto: Nichts muss, alles kann sein!

WORDRAP

Golfen erfreut mein Herz, weil ... ich mich oftmals wunderbar ärgern kann.
Völlig entspannen kann ich ... bei Musik und einem interessanten Buch.
Auf meinem Nachtkästchen liegt ... die Pflichtlektüre: „I have a dream. Die Kunst der freien Rede. Von Cicero bis Barack Obama“ vom Autor Johan Schloemann.
Mein Guilty Pleasure ist ... meine große Liebe zur Schlagermusik.
Mein absolutes Lieblingslied ist ... „Ein Schiff wird kommen“ – in alle Versionen von diversen Interpreten.
Mein Lieblingsplatz ist ... ein lauschiger und schattiger Gastgarten.

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