Hitze & Feuer
Getränke Tipp
Welches Bier schmeckt zu welchem Grillgericht?
Welchen Bier-Stil würden Sie zu einem Steak empfehlen?
Steaks mit kräftiger Sauce korrespondieren mit einem kräftigen dunklen Bier.
Auch Fisch findet sich -immer öfter auf dem Grill. Was -würden Sie dazu trinken?
Gegrilltes Fischfilet harmoniert wunderbar mit Pils. Der frische Duft nach Heublumen erinnert an Sommer und gute Laune.
Vegetarische Grillgerichte und Bier. Ein Tipp dazu?
Zu gegrilltem Gemüse empfehle ich ein Bio-Zwickl. Feinbittere Hopfen-Noten im Finish runden den Genuss ab.
Manche bereiten auch Nachspeisen am Grill zu?
Ein Doppelbock ergänzt sich perfekt mit gegrillter Banane und Eis vom Grill.
Rauch liegt in der Luft, vermischt sich mit dem Duft von gebratenem Fleisch. Im Schatten warten die Gäste auf Steaks, Koteletts, Maiskolben und -Folienerdäpfel. Dazu ein kühles Bier oder ein Glas Rotwein … Bei diesem Bild läuft einem das Wasser zusammen und jeder weiß: Hier wird gegrillt. Doch wie gelingt ein perfekter Grilltag? „Ganz entscheidend ist die Qua-lität der verwendeten Lebensmittel. Auf diese sollte besonders geachtet werden“, erklärt Grillweltmeister Christoph Gollenz.
Wie heiß darf es werden? Gollenz rät Einsteigern in die Welt des -Grillens, sich genau über die Eigenschaften der jeweiligen am Markt erhält-lichen Griller zu informieren: „Unabhängige Grillschulen ermöglichen das Kennenlernen der jeweiligen Technik und erleichtern die Entscheidung.“ Die Wahl für „seinen“ Grill hängt auch von dem jeweiligen Standort ab, wie der oberösterreichische Grill-Champion erklärt: „Für einen Balkon in einem Hochhaus wird wohl kein Holzkohlengrill in Frage kommen, hier wird man zu einer Alternative mit Gas oder Strom greifen.“ Übrigens: Ein Fünftel der befragten Grill- und Barbecue-Fans weiß über die rechtliche Situation beim Grillen am Balkon nicht ausreichend Bescheid. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz sowie Recht und Normen im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), klärt auf: „Das Grillen auf Außenflächen von Wohnungen ist in Österreich grundsätzlich erlaubt, unterliegt aber bestimmten Einschränkungen wie etwa dem Schutz vor starkem Rauch oder Lärm.“ Hat man eine passende Lösung gefunden, sollte man sich mit einer weiteren entscheidenden Frage beschäftigen. Gollenz: „Wie heiß darf es werden? Viele Hobby-Griller -meinen es mit der Hitze viel zu gut. Die Folge: Das Grillgut verbrennt.“
Persönliche Empfehlungen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte einen Grillkurs besuchen, wie Fleischsommelier Semir Mulalic von der Weber Grill Academy erklärt: „Bei uns lernen die Teilnehmer, in vier bis fünf Stunden verschiedenste Gerichte zu grillen – von Fisch und Fleisch bis hin zu Desserts und Gemüse. Während des Kurses verraten Experten am Grill nicht nur Tipps und Tricks zu den Grills, zur idealen Temperatur oder zu den Techniken. Ebenso geben sie auch persönliche Empfehlungen zum Einkauf oder zu Lebensmitteln.“
Vegetarisch schmeckt. Doch kann man alle Lebensmittel grillen? Grundsätzlich ja, aber besonders bei Fisch ist Vorsicht angebracht. Laut Gollenz soll die Temperatur bei Forelle und Co. 180 Grad Celsius nicht übersteigen. „Verwendet man dann noch eine -spezielle Vorrichtung, in der der Fisch ohne Schwierigkeiten gewendet werden kann, dann gelingt die Zube-reitung spielerisch.“ Im Zuge der Debatte um zu viel Fleischkonsum und um den Trend zur vegetarischen Ernährung stellt sich natürlich auch die -Frage, wie ein Grill-Experte zum fleischlosen Grillen steht. „Es spricht gar nichts dagegen, Gemüse, Obst oder selbst gemachte vegetarische Burger zu grillen. Von vorgefertigten Erzeugnissen halte ich jedoch nicht viel. Das gilt aber auch für schon -vormarinierte Fleischstücke aus dem Supermarkt.“ Fleischermeister Anton Riepl aus Gallneukirchen hingegen setzt trotz des Trends zu alternativen Grillgerichten auf Tradition: „Am liebsten lege ich Rindfleisch – wie zum Beispiel ein Rib Eye, ein Tomahawk oder ein Flank Steak – auf den Griller. Und natürlich dürfen Würstel nicht fehlen. Bei diesen ist es wichtig, dass die Hitze anfangs nicht zu groß ist, sonst besteht die Gefahr, dass sie platzen.“
Der soziale Aspekt. Gegrillte Speisen schmecken, doch das kulinarische Erlebnis ist nicht der einzige Grund, warum sich Menschen gerne um das „Feuer“ versammeln. „Grillen bedeutet meist gutes Wetter, was wiederum zumeist gute Laune bedeutet. Wir schätzen am Grillen vor allem die Geselligkeit und das ‚Kochen‘ im Freien. Allein das gemeinsame Zubereiten und Genießen von Speisen an der Luft bringen Freunde und Familie zusammen und schaffen eine entspannte Atmosphäre. Zudem sorgt das Grillen für ein besonderes Aroma. Denn wer liebt ihn nicht, den Grillduft in der Nase?“, erklärt Dagmar Hütthaler, Geschäftsführerin des auf Fleisch-, Schinken- und Wurstspezialitäten spezialisierten Familienunternehmens Hütthaler aus Schwanenstadt.
Ripperl und Spieße. Hütthaler weiter: „Mir persönlich ist es wichtig, auf hochwertiges Fleisch – wenn möglich noch aus artgerechter Tierhaltung – zu achten. Bio- und Tierwohl-Zerti-fikate sind hierbei gute Indikatoren. Das Fleisch sollte frisch sein und eine schöne Farbe haben. Regionale Produkte sind vorzuziehen, um die Umwelt zu schonen und lokale Betriebe zu unterstützen.“ Fragt man die Firmenchefin, welche Speisen bei ihr besonders häufig auf dem Grillrost landen, kommt Hütthaler ins Schwärmen: „Steaks – sowohl vom Rind als auch vom Schwein. Rindersteaks wie Rib Eye oder Filet sind besonders zart und saftig, während Schweinesteaks wie Nackensteaks sehr geschmackvoll sind. Koteletts sind ebenfalls beliebt, da sie schnell garen und eine schöne Kruste entwickeln. Besonders beliebt sind dünn geschnittene Bauchstücke. Bratwürste sind ein Grillklassiker und bei Kindern und Erwachsenen beliebt. Klassische Ripperl sind ein Highlight, da sie intensiv im Geschmack und sehr zart sind. Spieße mit verschiedenen Fleischsorten und Gemüse bieten Abwechslung und lassen sich individuell zusammenstellen. Sie sind praktisch, schnell gegrillt und sorgen für eine geschmackvolle Mischung.“