Heiße Küchen
Die Küche ist nicht nur der Ort, an dem wir die besten Spaghetti bolognese der Welt oder das leckerste Wiener Schnitzel -zaubern, sondern auch das Herzstück eines jeden Zuhauses. Und wie alle Herzensangelegenheiten unterliegt auch sie den neuesten Trends und Entwicklungen. Im Jahr 2025 wird die Küche in vielerlei Hinsicht „smarter“, nachhaltiger und – wie soll man es anders sagen – einfach stilvoller.
Farbenfrohe Eleganz.
Während weiße Küchen noch immer eine gewisse Anziehungskraft haben, wird 2025 die Ära der Farben eingeläutet. Vergessen Sie sterile, klinisch weiße Küchen – der Trend geht zu warmen, erdigen Farben. Helle Sandtöne, satte Grüntöne und warme Braun- und Terrakotta-Nuancen bringen Leben und Gemütlichkeit in die Küche. Die Gründe für diese Entwicklung kennt Jürgen Wagner, Innenarchitekt von SieMatic by Wohnwelt Maier im Linzer Hafenportal. „Erdige Farbtöne bringen Ruhe und Natürlichkeit in den Raum und bieten eine willkommene Abwechslung zum hektischen Alltag.“ Wenn Sie Ihre Küche also bisher nur in Weiß gehalten haben, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, ein wenig Farbe zu wagen.
Nachhaltigkeit – eine Lebenseinstellung.
Küchendesigner setzen zunehmend auf natürliche Materialien und recycelbare Elemente. Massivholzküchen, Arbeitsplatten aus recyceltem Glas und sogar Küchenaccessoires aus Bioplastik sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Eine besonders gefragte Option ist die Verwendung von Kork für Böden oder Schränke. Es ist nicht nur nachhaltig, sondern auch extrem robust und überraschend stylish. Nachhaltige Küchen sind zwar oft etwas teurer in der Anschaffung, aber sie halten in der Regel länger und sind wesentlich umweltfreundlicher. Doch für welches Material sollte man sich schlussendlich entscheiden? Wagner: „Wichtig ist, dass man sich darüber im Klaren ist, welche Erwartungen ich an meine Küche habe. Soll sie etwa besonders pflegeleicht sein oder geht es mehr um optische Aspekte?“
Smart Kitchen 3.0.
Wer hätte auch gedacht, dass unsere Küchen irgendwann intelligenter sein würden als wir selbst? 2025 geht es nicht mehr nur um smarte Kaffeemaschinen, die den perfekten Latte zaubern – die gesamte Küche wird vernetzt. Ein Kühlschrank, der Bescheid gibt, wann die Milch ausgeht? Ein Backrohr, das die Lieblings-Pizza genau dann aufhört zu backen, wenn sie knusprig perfekt ist? Die neuesten Smart-Küchen-Features beinhalten zudem sprachgesteuerte Wasserhähne, die sich mit einem „Wasser bitte!“ aktivieren lassen, und sogar per App gesteuerte Mülleimer, die Ihre Recycling-Aktivitäten tracken. Einige High-End-Hersteller bieten inzwischen Backrohre an, die ein eingebautes Kamera-System haben, mit dem man den optimalen Bräunungsgrad von Brot und Kuchen aus der Ferne überwachen kann. Da kommen garantiert keine Schwarzwälder Kirschtorten oder Weihnachtskekse mehr zu dunkel aus dem Ofen. „Smarte Küchen werden in Zukunft sicher an Bedeutung gewinnen. Zurzeit nutzen die Menschen die Technik aber eher zur Unterstützung und legen noch immer gerne selbst Hand in der Küche an“, berichtet Innenarchtitekt Jürgen Wagner aus seiner Praxis.
Natürliche Materialien überall.
In der Küche von 2025 kommen mehr natürliche Materialien zum Einsatz. Stein und Holz verleihen der Küche nicht nur Eleganz, sondern sind auch äußerst widerstands-fähig. Stein-Arbeitsplatten sind nicht nur schön, sondern diese Materialien sind auch sehr langlebig und hitzebeständig – ideal für Koch-Enthusiasten. Holz sorgt hingegen für eine warme, gemütliche Atmosphäre, während Edelstahl und Metall im modernen Küchendesign die gewünschte Eleganz bringen. Angeblich fühlen sich Menschen in Küchen, die mit natürlichen Materialien ausgestattet sind, auch wohler. Ob das Essen dann besser schmeckt, bleibt aber fraglich.
Multifunktionale Kücheninseln.
Kücheninseln sind für viele längst kein Luxus-Item mehr, sondern eine Standardanschaffung. Doch die Kücheninsel von 2025 ist alles andere als Standard. Mit integriertem Herd, Spüle und sogar eingebauten Schubladen und Stauraum wird sie zur multifunktionalen Wunderwaffe. Die neueste Generation der Kücheninseln ist flexibel gestaltet – von der mobilen, leicht verschiebbaren Variante bis hin zur modularen Insel, die sich in eine Bar oder einen Arbeitsplatz verwandeln lässt. Wagner: „Auch hier gilt, es muss klar sein, welche Erwartungen an die eigene Küche gestellt -werden.“
Macht der Beleuchtung.
2025 setzt man vermehrt auf Lichtakzente, die verschiedene Bereiche in der Küche ins rechte Licht rücken. Beliebt sind dimmbare LED-Lichter, die unter den Küchenschränken angebracht werden und eine sanfte Atmosphäre schaffen. Eine gut geplante Beleuchtung kann in der Küche fast schon als Geheimwaffe bezeichnet werden. Von der leichten Hintergrundbeleuchtung für einen entspannten Abend bis zur Arbeitsbeleuchtung für präzises Schnippeln – Beleuchtung ist alles.
Skandinavische Gemütlichkeit.
„Hygge“ ist dieser besondere skandinavische Lifestyle, der Gemütlichkeit und Wohlfühlen in den Vordergrund stellt. In der Küche heißt das konkret: warme Farben, natürliche Materialien und ein Gefühl der Entspannung. Hygge in der Küche bedeutet auch, dass sie offen und einladend ist – der perfekte Ort, um Freunde und Familie zu empfangen. Ein Trend, der besonders gut ankommt, ist der Einsatz von warmem Holz, kuscheligen Textilien und Kerzen.
Minimalismus trifft Gemütlichkeit.
Minimalismus und offene Regale – das klingt nach Chaos? Keineswegs! Offene Regale sind ideal, um Küchenutensilien und Lieblingsgeschirr gekonnt in Szene zu setzen. 2025 erleben offene Regale ein Comeback, aber dieses Mal auf gemütlichere Weise. Anstelle von purem Weiß werden Holzregale mit natürlichen Verzierungen bevorzugt. Wichtig dabei: Man muss natürlich darauf achten, dass man nur die schönsten Tassen, Gläser und Schüsseln auf diesen Regalen platziert, denn Unordnung ist der Todfeind des offenen Regalsystems.