Back on Stage mit Parov Stelar
Du stehst am Beginn einer beeindruckenden Tournee quer durch Europa. Am 30. Juli vor der malerischen Kulisse der Burg Clam auch wieder im heimatlichen Oberösterreich. Wie fühlt es sich an, wenn man nach einer so langen, pandemiebedingten Pause wieder vor Publikum spielt?
Natürlich freue ich mich wahnsinnig, wenn es wieder losgeht. Beim Livespielen weiß man ja nie, im Unterschied zur Studioarbeit, was passieren wird. Natürlich bin ich da immer aufgeregt und umso aufgeregter, wenn ich in Österreich spiele – daheim spielen ist noch einmal eine andere Geschichte. Wir alle hoffen, dass es jetzt wieder losgeht, weil das ist ja kein Zustand mehr gewesen! Obwohl ich anfangs eigentlich sogar ganz froh war, dass ich ein bisserl eine Pause gehabt habe. Zwar hätte ich es mir schon ganz gerne selber ausgesucht und nicht so gezwungenermaßen, aber im Endeffekt hat es gut gepasst. Ich hab die Zeit genutzt und wahnsinnig viel gemalt, viel Musik gemacht und für mich war diese Zwangspause Fluch und Segen zugleich. Ich bin ja nie wirklich auf Pause! (Lacht)
Malen oder Musik? Könntest du auf eines der beiden verzichten?
Die Malerei ist nie auf Pause! Malen ist mein Baby und es sind auch da zwei größere Sachen in Planung! Malen ist für mich genauso wichtig wie Musikmachen. Ich brauche das Arbeiten mit meinen Händen, ich liebe den „Dreck“. Ich bin von oben bis unten voll mit Farben – ich schau aus wie ein Berserker! Ich male auch jetzt, während ich mit dir telefoniere. Der große Unterschied zwischen der Malerei und der Musik ist der, dass die Malerei genau nicht reproduzierbar ist! Anders als in der Musik, denn wenn man sich etwa auf Spotify etwas anhört, weiß man da nie, hört man jetzt das Original oder nicht. Aber wenn Menschen vor einem Bild stehen, das du gemacht hast und es betrachten, hat das eine andere Qualität. Das ist fast so, wie wenn dir einer dein T-Shirt hochzieht und schaut, was darunter ist. Da gibt es kein Verstecken – weder hinter einer Bühne noch woanders. Das ist ein Seelenstriptease!
Dein aktuelles Album „Moonlight Love Affair“ erscheint Ende April und du hast auch das Cover dazu selbst entworfen und gemalt. Wie spürst du dich in deinem künstlerischen Sein zwischen Malerei und Musik?
„I can see music, I can hear art.“ Mein Album Artwork schließt diesen Kreis und vollendet das Gesamtkunstwerk aller Sinne.
Wie war für dich die Arbeit an diesem Album. Was bedeutet es dir?
Dadurch, dass wir nicht nach außen gehen konnten, habe ich sehr viel Zeit mit mir selbst verbacht und der Blick nach innen war unausweichlich. Dementsprechend kommt dann noch mehr und von noch tiefer aus einem heraus – das Album ist eines meiner intimsten.