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skynesher / E+ / Getty Images

4-Tage-Woche

04.07.2024 um 12:41, Dagmar Hölzl
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Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wurde in Griechenland die Regelarbeitszeit auf sechs Tage erhöht - und in Österreich sollen vier Tage ausreichen?

Das Gebot der Stunde lautet Flexibilität.
Stefan Mitmansgruber 
Geschäftsführer
eMAGNETIX Online Marketing GmbH

Pro...

Seit Jahren sprechen wir in Österreich in vielen Branchen über den Fachkräftemangel und die Aussichten sind düster, da die Erwerbsbevölkerung weiter schrumpft. Deshalb ist es wichtiger denn je, qualifiziertes Personal zu finden und langfristig zu binden. Flexibilität ist hierbei in beiden Fällen ein entscheidender Faktor – insbesondere bei Arbeitszeit- und Arbeitsmodellen. Die Erfahrung zeigt: Pauschallösungen passen selten und führen eine echte Work-Life-Balance ad absurdum.

Maßgeschneiderte Lösungen. Die Ansprüche der Arbeitnehmer sind äußerst individuell. Wenn gut gemeinte Benefits mit den persön-lichen Bedürfnissen oder Verpflichtungen kollidieren, kippt die Stimmung schnell. Die 4-Tage-Woche ist eine tolle Möglichkeit, die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu verbessern – aber nur, wenn sie flexibel umgesetzt wird. Im Idealfall ist ein Wechsel zwischen einer 4- und 5-Tage-Woche möglich, und der freie Tag kann gewählt werden.

Jackpot! Ich bin überzeugt: Wirtschaftlicher Erfolg und zufriedene Mitarbeiter gehen Hand in Hand. Gut umgesetzte Employer-Branding-Maßnahmen schaffen eine hervorragende Employee Experience. Erholte und gesunde Mitarbeiter führen zu zufriedenen Kunden und zu einem gesunden Unternehmen. Eine echte Win-win-win-Situation!

Flexibler und nicht weniger arbeiten – nur so hat der Standort Zukunft.

Gerald Silberhumer
Direktor
Wirtschaftskammer OÖ
 

Contra...

Die 4-Tage-Woche ist schon jetzt möglich, wenn man sich im -je-weiligen Betrieb darauf ver-ständigt. Freiwillig – also ohne -Rechtsanspruch –, ohne Arbeitszeitverkürzung durch die „Hintertür“ und unter Rücksichtnahme vor allem auf all jene Arbeit-nehmer, die unter einer Arbeitsverdichtung -leiden würden.

Betroffene entscheiden lassen. Ein konkurrenzfähiger Standort braucht aber viel mehr: nämlich flexiblere Arbeitszeiten, die sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer laut allen Umfragen gleichermaßen wünschen und die in Zeiten des Arbeitskräftemangels relevanter sind denn je. „One fits all“ ist exakt das falsche Rezept. Individuellen, noch viel mehr auf betrieblicher -Ebene getroffenen Vereinbarungen in einem vernünf-tigen gesetzlichen Rahmen gehört die Zukunft!

Vorsicht Falle. Der von manchen propagierte „anstrengungslose Wohlstand“ ist eine der -großen Lügen unserer Zeit und gefährdet die Zukunft Österreichs. Nur mit einer positiven Einstellung zu Arbeit und Leistung können wir unsere hohen Standards, insbesondere im Bereich der sozialen Sicherheit, aufrechterhalten und für die nächste Generation absichern. Dafür braucht es – etwa bei der Teilzeitbeschäftigung – neue steuerliche Anreize, damit sich Mehr-arbeit endlich wieder lohnt!

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