Bärlauch-Saison: So droht keine Vergiftungsgefahr
Der Bärlauch zählt zu den ersten Frühlingsboten, seine satten grünen Blätter sind schmackhaft und verfügen über eine heilende Wirkung. Doch Vorsicht: Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab sehen ihm zum Verwechseln ähnlich – ein Fehlgriff kann im schlimmsten Fall tödlich enden.
Wo wächst Bärlauch?
Dank des milden Winters sprießt der Bärlauch schon in vollen Zügen. Das Kraut bevorzugt schattige Plätzchen sowie kalkhaltigen Boden und fühlt sich in Auen, humusreichen Laubwäldern sowie in der Nähe von Bächen besonders wohl. Dort machen sich aber auch die giftigen Doppelgänger breit, die sich heimtückisch zwischen den Bärlauchblättern verstecken.
Bärlauch erkennen
"Oft wird nur der einzigartige Knoblauch-Geruch als Erkennungsmerkmal herangezogen. Das kann aber trügerisch sein, da auch unsere Finger diesen Geruch annehmen", warnt Kräuter-Expertin Karina Nouman alias "Fräulein Grün". Deshalb ist es ratsam, beim Sammeln mehrere Eigenschaften zur exakten Bestimmung heranzuziehen. Dazu gehören:
- Jedes einzelne Bärlauchblatt hat seinen eigenen Stängel.
Die Herbstzeitlose unterscheidet sich durch umeinander gewickelte, büschelartige Blätter, jene des Aronstabs sind pfeilförmig und am Stiel befinden sich kleine Widerhaken und beim Maiglöckchen wachsen zwei Blätter aus einem Stängel.
- Die Blattoberseite des Bärlauchs glänzt, die Unterseite ist matt.
Beim Maiglöckchen ist es genau umgekehrt und die Blätter der Herbstzeitlosen glänzen auf beiden Seiten.
- Bärlauch weist parallelförmige Blattadern auf, die mittlere ist deutlich ausgeprägt und knackt, wenn sie umgebogen wird.
Das ist bei Maiglöckchen und Herbstzeitlose nicht der Fall. An unregelmäßigen Blattadern erkennt man junge Aronstab-Blätter, die Bärlauch stark ähneln und noch keine ausgeprägte Pfeilform aufweisen.
- Sowohl bei Bärlauch als auch bei Maiglöckchen und Herbstzeitlose schieben sich die jungen Blätter eingerollt durch den Boden. Aber: Nur jene des Bärlauchs sind beidseitig deutlich nach unten eingerollt.
So bleibt Bärlauch frisch
Richtig angewendet, hat Bärlauch eine heilende Wirkung. Hierzu ist er frisch zu verwenden – zum Beispiel als Zugabe im Salat. "Einen Monat lang rund fünf Gramm pro Tag sind völlig ausreichend, um dem Körper etwas Gutes zu tun. Eine Überdosis ist, wie bei allen anderen Kräutern, kontraproduktiv", erläutert Karina Nouman. Für kulinarische Zwecke ist keine sofortige Verarbeitung notwendig. Eingewickelt in feuchtes Küchenpapier hält sich Bärlauch drei bis vier Tage, außerhalb des Kühlschranks und wie Blumen im Wasser rund zwei bis drei Tage. Eingefroren ist er mindestens sechs Monate lang genießbar.
Hilfe bei Vergiftung
Bei Verdacht einer Vergiftung berät die Vergiftungsinformationszentrale (VIZ) rund um die Uhr.
Notrufnummer: +43 1 406 43 43