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Weihnachtsdeko bei Trump & Co. – Kostbares Funkeln

11.11.2020 um 14:40, Manuela Fritz
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Alle Jahre wieder: Spätestens Anfang Dezember erstrahlt die Welt wieder in üppiger, origineller oder gar sündhaft teurer Weinachtsdeko. Vom Weißen Haus bis in ein Privathaus im Burgenland werden weder Kosten noch Mühen gescheut.

Der wohl berühmteste Christbaum der Welt ist jener vor dem Rockefeller Center in New York, der seit 1933 jedes Jahr funkelt, glitzert und somit pure Weihnachtsstimmung verströmt. Alljährlich wird er mit über 50.000 bunten Lichtern behängt, die spätestens Anfang Dezember in einer fulminanten „Lightning Ceremony“ samt Musikstars, politischen Größen und zahllosen Schaulustigen zum Erstrahlen gebracht werden. Seit 2018 übrigens ist ein quasi Österreicher der Star des Weihnachtsschmuck-Ensembles: Ein mit 70 Zacken und drei Millionen LED-beleuchteten Kristallen bestückter, 400 Kilogramm schwerer dreidimensionaler Stern aus dem Hause Swarovski bildet die Spitze der über 20 Meter hohen Fichten – entworfen wurde er von Stararchitekt Daniel Liebeskind gemeinsam mit Designerin Nadja Swarovski.

Präsidenten-Weihnacht. 

Auch die Dekoflut im Weißen Haus beweist jedes Jahr aufs Neue, dass Amerikaner Weihnachtsschmuck lieben. Egal, welche First Lady gerade Hand an Christbaum und Co. anlegt, es muss Glitzern, Funkeln, Strahlen. Nach ihrem Fauxpas mit den blutroten Bäumen im Jahr 2018 wählte Präsidentengattin Melania Trump vergangene Weihnacht unter dem Motto „The Spirit of America“ üppigsten Schmuck im patriotischen Stil. Das Dekoerlebnis 2019 im Weißen Haus in Zahlen: 225 Freiwillige aus allen Teilen der USA, die am Thanksgiving-Wochenende beim Dekorieren halfen, schmückten die insgesamt 58 Weihnachtsbäume mit mehr als 2.500 Lichterketten, 244 Metern Girlande und über 15.000 Schleifen. Die kürzlich über die Bühne gegangenen US-Wahlen haben entschieden, dass First Lady Trump heuer das letzte Mal das Weiße Haus schmücken wird – dann sind wir mal gespannt, mit welchem Deko-Spektakel sie ihren Abgang begleiten wird.

Leuchtendes Österreich. 

Doch nicht nur auf der anderen Seite des großen Teichs steht Weihnachtsdeko hoch im Kurs, auch hierzulande findet man das eine oder andere leuchtende Weihnachtshaus. Österreichs wohl berühmtestes ist jenes in Bad Tatzmannsdorf im Burgenland, das seit vielen Jahren liebevoll von Sabine Gollnhuber und ihrer Familie geschmückt wird und seit zehn Jahren auch von der Öffentlichkeit besucht werden kann. Auf ihrem rund 5.000 Quadratmeter großen Garten tummeln sich um die Weihnachtszeit jede Menge Weihnachts- und Schneemänner, Engel und Disneyfiguren – mit den über 180 Figuren besitzt Familie Gollnhuber übrigens Europas größte private Sammlung an aufblasbaren Weihnachtsfiguren, eine davon ist sogar über neun Meter hoch. Dazwischen strahlen mit zahlreichen Lämpchen und Lichterketten bestückte Schlitten und Bäume, Sträucher und sogar ein Karussell. 

Im Weihnachtsfieber. 

Angesteckt mit dem Weihnachtsvirus wurde Sabine Gollnhuber schon als Kind, als sie mehrere Male in der Weihnachtszeit in Disneyland war: „Vor 10 Jahren ist dann eine gute Freundin verstorben. Unsere Freunde und wir sowie viele Vereine von Bad Tatzmannsdorf wollten den Hinterbliebenen helfen. Das war der Beginn der Opengarden-Tage bei uns“, erzählt Sabine Gollnhuber. Denn das Beste: Die Einnahmen kommen jedes Jahr einem guten Zweck zugute, wie die Hausherrin berichtet: „Durch unsere Charityveranstaltung konnten schon zigtausende Euros für wohltätige Zwecke und Familien in Not gespendet werden. Was gibt es Schöneres zu Weihnachten?“ Und wie viel Geld hat Frau Gollnhuber mittlerweile schon in ihre Weihnachtsdeko gesteckt? „Ich sammle schon mein Leben lang. Für den Wert an Deko könnten wir uns wohl schon ein kleines Häuschen kaufen.“

Keine Kostenfrage. 

Dass beim passenden Weihnachtsschmuck oftmals Geld kein Thema ist, erkennt man an den namhaften Hochzeits- und Eventplanern, die sich neuerdings auch um den Weihnachtsschmuck betuchter Promis kümmern. So kosten die billigsten Weihnachtsbäume des amerikanischen Promi-Eventplaners Bronson van Wyck, der schon Partys für Regisseur Baz Luhrmann und Princess Beatrice of York geschmissen hat, rund 15.000 Dollar. Bei Bedarf lässt er auch ein echtes Rentier für den Vorgarten einfliegen. Noch exklusiver wird es bei der derzeit wohl angesagtesten Eventplanerin Mindy Weiss – für die Geburtstagsfeier von Kylie Jenners zweijähriger Tochter Stormi im vergangenen Februar realisierte sie mit Stormiworld einen eigenen Freizeitpark mit Karussell, Riesen-Kuscheltieren und eigenen Stormi-Merchandiseartikeln. Kostenpunkt: knapp über 100.000 Dollar! Zurück zum Weihnachtsschmuck: Weiss hat durchaus schon Bäume, Deko und Christmas-Brimborium im Wert von 25.000 bis 200.000 Dollar gestaltet. Etwas skurril mögen die berühmten übergroßen „Weihnachts-Hundebäume“ der Obamas anmuten: 2016 verewigte Event-Planer Bryan Rafaenelli Obamas beiden Hunde Sunny und Bo als übergroße Weihnachtsdeko – für geschätzte 25.000 Dollar.

Unübertrefflich. 

Doch es geht freilich noch teurer – ordentlich teurer sogar. Bisher galt der Weihnachtsbaum in der Lobby des Emirates Palace Hotel in Abu Dhabi aus dem Jahr 2010 als kostbarster Baum aller Zeiten: Der 13 Meter hohe Baum war mit echten Perlen, Gold und Edelsteinen im Wert von 9 Millionen Euro behängt. Vergangenes Jahr aber stahl ihm der Baum im Foyer des Kempinski Hotel Bahia in Marbella die Show: Der in Kooperation mit Künstlerin Debbie Wingham gestaltete Baum erstrahlte in einem Gesamtwert von 14 Millionen Euro. Grund war vor allem die Deko aus pinken, roten, weißen und schwarzen Diamanten sowie Baumschmuck von Bulgari, Cartier und Chanel. Coronabedingt ist das Hotel derzeit aber geschlossen, voraussichtlich bis Mitte März 2021 – eine ähnlich exklusive Dekopracht können wir dort also leider für diese Weihnacht nicht erwarten.

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