Pflegezimmer zuhause einrichten: die hilfreichsten Tipps
Die Pflege eines kranken Angehörigen zu übernehmen, ist immer eine wundervolle Entscheidung. Und selbstverständlich ist es eine arbeitsintensive Aufgabe. Aber auch für die pflegebedürftige Person stellt ein Umzug aus der vertrauten Umgebung eine Herausforderung dar. Um die Umstellung so einfach wie möglich zu machen, sollte im neuen Zuhause ein Zimmer eingerichtet werden, das dem bisherigen Einrichtungsstil der Person weitestgehend entspricht. Immerhin ist ein Pflegezimmer stets eine Mischung aus Krankenzimmer und heimisches Schlafzimmer. Gerne darf ein Raum gewählt werden, der zentral liegt, damit die pflegebedürftige Person nicht zu isoliert lebt, aber immer noch genug Ruhe erhält. Das Zimmer sollte eine Kombination aus angemessener Ausstattung für die Pflege und vertrautes Umfeld sein – zweckmäßig, aber auf keinen Fall steril. Wer ein Pflegezimmer zuhause einrichten möchte, setzt am besten auf folgende Tipps.
1. Familienfotos aufhängen
Wird eine Person pflegebedürftig und zieht von ihrem gewohnten Zuhause in eine neue Umgebung, so sind vertraute Gegenstände ein wichtiger Anker. Auch, wenn die pflegebedürftige Person zu einem Familienmitglied siedelt, gibt es das Gefühl von Geborgenheit zurück, wenn sie Familienfotos oder liebgewonnene Bilder im Pflegezimmer aufhängen darf. Natürlich lebt man mit Familienmitgliedern zusammen, aber mit persönlichen Gegenständen wie etwa Bildern fühlt man sich schneller heimisch und weniger als Störfaktor.
2. Raumdüfte einsetzen
Jeder verbindet sein Zuhause mit einem bestimmten Duft. Riecht man ihn, fühlt man sich sofort entspannt und heimelig. Außerdem sorgt ein vertrauter Geruch für Behaglichkeit und Wohlbefinden. Düfte können Erinnerungen wecken und Vertrautheit fördern. Bestimmte Düfte wie Lavendel oder Zitrusfrüchte unterstützen den Stressabbau und verbessern die Stimmung. Ein Pflegezimmer zuhause einrichten, heißt ja auch, dass die pflegebedürftige Person ein neues Zuhause erhält. Und der Lieblingsduft erleichtert die Umgewöhnung in einer neuen Situation.
3. Gegenstände mit sentimentalem Wert
Zieht man von einem Haus oder einer eigenen Wohnung in ein Pflegezimmer, so muss man oft vieles zurücklassen, das einem lieb und teuer ist. Schon wegen des Platzmangels ist es nicht möglich, alle Lieblingsgegenstände mitzunehmen. Allerdings sollten zumindest ein paar persönliche Gegenstände, die für emotionalen Komfort sorgen, mitumziehen. Egal, ob ein wertvolles Erbstück, Lieblingsbücher oder ein besonderes Schmuckstück – diese Gegenstände schaffen eine behagliche Atmosphäre und haben für Pflegebedürftige großen emotionalen Wert.
4. Vertraute Umgebung schaffen
Bei der Farbwahl des Pflegezimmers zuhause lieber auf warme Farben setzen. Nur oder zu viel Weiß sollte vermieden werden, da diese Farbe eher an ein Krankenhaus erinnert und zu steril wirkt. Die Verwendung warmer Farben wie Beige, Apricot oder ein Sonnengelb, weicher Textilien und vertrauter Elemente wie Bilder oder Pflanzen macht den Raum schneller zu einem richtigen Zuhause. Ein gut eingerichtetes Zimmer mit klaren Strukturen hilft, sich besser zu orientieren und stärkt damit auch das Gefühl der Unabhängigkeit trotz der omnipräsenten Krankheit.
5. Vorheriges Zuhause nachbilden
Ein Pflegezimmer zuhause einrichten, kann auch durch die Nachgestaltung eines Raumes des ursprünglichen Zuhauses erfolgen. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, die eigenen Möbel mitzunehmen. Vor allem das Bett wäre schon einmal ein wichtiger Gegenstand, der für Vertrautheit sorgt. Denn meist verbringen pflegebedürftige Personen den Großteil des Tages im Bett und das eigene ermöglicht hierbei eine ganz eigene Form des persönlichen Komforts. So bringt man ein beruhigendes Element aus dem früheren Leben mit in eine neue Umgebung.
6. Eigenes Bettzeug verwenden
Viele neigen dazu, wenn sie für ihre Familienangehörigen ein Pflegezimmer einrichten, alles neu zu kaufen. Das ist löblich und eine liebevolle Geste. Trotzdem wäre es besser, auch hier bereits Vorhandenes zu nutzen. Das Schlafen mit der eigenen Bettwäsche, den eigenen Kissen und der eigenen Decke ist ein wirksames Mittel zur Förderung einer besseren Schlafqualität, da es ein Gefühl der Sicherheit und Entspannung vermittelt. Falls ein richtiges und vor allem neues Pflegebett vonnöten wird, ist die Vertrautheit mit der persönlichen Bettwäsche gewährleistet.
7. Lichtquellen schaffen
Auch in einem Pflegezimmer spielt die Lichtgestaltung eine wichtige Rolle. Ein gut beleuchteter Raum wirkt lebendiger und verbessert die Stimmung. Ein einziges Zimmer kann schnell beengend sein und mit Spiegeln gleicht man dies aus, da sie das natürliche Licht reflektieren sowie den Raum größer und natürlich heller erscheinen lassen. Zum Deckenlicht gerne Stehlampen und kleinere Leselampen kombinieren. Selbst Kerzen schenken eine warme Lichtquelle und tragen zu einem angenehmeren Lebensumfeld für die zu pflegende Person bei.
8. Blumen-Deko arrangieren
Blumen-Arrangements unterstützen ein Pflegezimmer zuhause einzurichten enorm. Meist schenkt man diesen Kleinigkeiten wenig Aufmerksamkeit, aber Blumen verleihen einem Raum einen wohnlichen und dekorativen Touch. Blumen-Deko ist eine großartige Lösung, um der räumlichen Umgebung natürliche Schönheit und ein beruhigendes Ambiente zu geben. Farbenfrohe Blüten und deren herrlichen Düfte heben die Stimmung ungemein. Von großen Blumensträußen in Vasen bis zu grünen Topfpflanzen – das Pflegezimmer profitiert davon.
9. Lieblingsmusik abspielen
Musik könnte bei der Einrichtung eines Pflegezimmers durchaus von Nutzen sein. Denn das Abspielen der Lieblingsmusik spendet Trost und bringt ein beruhigendes Raumklima. Musik ruft Emotionen hervor, weckt Erinnerungen und fördert die Entspannung. Ob Radio, CD-Player oder eine persönliche Wiedergabeliste – Musik im Pflegezimmer erschafft einen friedlichen und angenehmen Lebensraum. Obendrein hat die zu pflegende Person die Möglichkeit, wieder etwas selbst zu bestimmen und wird nicht vollkommen von allen Entscheidungen befreit.
10. Hobby-Ecken einrichten
Durch die Integration einer Hobby-Ecke in das Pflegezimmer können Pflegebedürftige ihre Unabhängigkeit bewahren, ihre Leidenschaften pflegen und einen erfüllten Lebensstil beibehalten. Stricken, Malen oder Puzzeln – die Verfügbarkeit dieser Aktivitäten fördert das Engagement und das Gefühl der Sinnhaftigkeit. Die persönliche Ausstattung des Raums mit Material für die gewählten Hobbys ermöglicht es, Interessen und Talente weiterzuverfolgen. Hobbys zu pflegen, fördert relativ simpel das Gefühl von Autonomie und Selbstbestimmtheit.
Persönliche Gestaltung, vertraute Düfte und liebgewonnene Erinnerungsstücke sind einige unkomplizierte Tipps, um ein Pflegezimmer zuhause zu gestalten.