Ho, ho, ho: 4 Weihnachtsfilme für Actionfans
Inhalt
- Unkonventionelles Kontrastprogramm
- Weihnachtsfilm: Alle Kriterien erfüllt
- Tödliche Weihnachten (1996)
- Wild Christmas (2000)
- Silent Night – Stumme Rache (2023)
- Stirb langsam (1988)
Als die sogenannte „stillste Zeit des Jahres“ wird die Weihnachtszeit in der Regel nicht mit adrenalingeschwängertem Actionkino assoziiert. Denn eine besinnliche Zeit im Kreise der Familie, Botschaften des Friedens und der Freude sowie sanfte Schmusesongs, wollen so gar nicht mit Bildern explodierender Gebäude, aus durchlöcherten Körpern schießender Blutfontänen oder knochenbrechender Faustkämpfe harmonieren.
Unkonventionelles Kontrastprogramm
Dennoch haben sich eine Handvoll Actionfilme des Themas „Weihnachten“ angenommen und dieses auf ihre genretypische Art und Weise interpretiert. Manche von ihnen derart erfolgreich, dass sie mittlerweile als alternative Weihnachtsklassiker gelten. Für Andrea Geier von der Universität Trier ist dies unter anderem mit dem Wunsch mancher Filmliebhaber nach einem Kontrastprogramm zu den gängigen Konventionen, die mit dem Weihnachtsfest in Verbindung gebracht und in den herkömmlichen Weihnachtsfilmen abgebildet werden, zu erklären.
Weihnachtsfilm: Alle Kriterien erfüllt
Außerdem bedient auch so mancher weihnachtliche Action-Kracher die Kriterien, die ein waschechter Weihnachtsfilm zu erfüllen hat: ein tiefverschneites winterliches Szenario, ein familiärer Beziehungskonflikt, der sich in Wohlgefallen auflöst, sowie ein Happy End, im Zuge dessen die Bösewichte in ihre Schranken gewiesen werden.
Tödliche Weihnachten (1996)
Etwa der mittlerweile zum Kultfilm avancierte Action-Thriller „Tödliche Weihnachten“ mit Geena Davis und Samuel L. Jackson in den Hauptrollen. Davis ist darin in der Rolle der liebevollen Mutter und Lehrerin Samantha zu sehen, die ein idyllisches Kleinstadtleben führt und seit acht Jahren an einer retrograden Amnesie leidet. Nach einem Autounfall kehrt ihr Gedächtnis jedoch zurück und ruft sämtliche Erinnerungen an ihre Zeit als Auftragskillerin in Diensten der CIA wach. Die Weihnachtsfeiertage verwandeln sich daraufhin in ein rasantes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Samantha sowie ihren ehemaligen Weggefährten und Kontrahenten, das dank halsbrecherischer Stunts sowie spektakulärer Schießereien das Blut jedes Actionfilm-Liebhabers in Wallung versetzen sollte.
Wild Christmas (2000)
Auch wenn Kritiker und Mainstream-Publikum ob dieses temporeichen Action-Reißers die Nase rümpfen, sollten ihn sich Action-Fans, die zudem Wert auf eine komplexe Charakterzeichnung, eine raffinierte Geschichte und hochwertige schauspielerische Leistungen legen, nicht entgehen lassen. Denn mit Charlize Theron, Gary Sinise und Ben Affleck ist „Wild Christmas“ erstklassig besetzt. Letzterer verkörpert den Autodieb Rudy Duncan, der nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis die Identität seines verstorbenen Zellennachbars einnimmt, um das Herz dessen Blind Dates (Theron) zu erobern. Als die beiden jedoch in den Überfall auf ein Spielcasino verwickelt werden, färbt sich der Schnee blutrot und Duncan muss einen erbitterten Kampf um sein Leben führen, bevor er seinen persönlichen Weihnachtsfrieden findet.
Silent Night – Stumme Rache (2023)
Ob in diesem Rache-Thriller das Potenzial eines Kult-Hits schlummert, werden die kommenden Jahre weisen. Sein Schöpfer, John Woo („Bullet in the Head“, „Hard Boiled“, „Mission: Impossible 2“), nimmt zumindest bereits seit mehreren Jahrzehnten einen prominenten Platz in der Geschichte des Actionkinos ein. Still ist in „Silent Night“ übrigens nur der von Hauptdarsteller Joel Kinnaman dargestellte Protagonist Brian Godlock, dessen siebenjähriger Sohn an Heiligabend 2021 im Vorgarten seines Zuhauses im Kreuzfeuer eines Banden-Konflikts verstirbt, während sein Vater durch einen Treffer in den Hals verstummt. In weiterer Folge begleitet der Zuseher den desillusionierten Familienvater auf einem gnadenlosen Rachefeldzug, der genau ein Jahr später einsetzt. Die nahezu vollständige Absenz von Dialogen wurde von dem Regisseur durch eine innovative Kameraführung, eine meisterhafte Schnitttechnik sowie fesselnd inszenierte Verfolgungsjagden, Schießereien und Nahkampfsequenzen kompensiert.
Stirb langsam (1988)
Als unangefochtener Spitzenreiter unter den Actionfilmen im weihnachtlichen Kontext gilt jedoch nach wie vor der Genremeilenstein „Stirb langsam“ mit Bruce Willis in der Rolle des ikonischen Polizeibeamten John McClane. Wie die kettenrauchende Einmannarmee im Feinripp-Unterhemd ein Bürogebäude von einer ganzen Horde von terroristischen Geiselnehmern säubert und dabei permanent einen ironischen Spruch auf den Lippen trägt – „Yippie Yah Yei, Schweinebacke“ -, lässt das Herz jedes Action affinen Cineasten jubilieren. Verantwortlich dafür ist neben dem überlebensgroßen Protagonisten auch ein Maximum an atemberaubenden Explosionen, abenteuerlichen Stunts sowie kreativ in Szene gesetzten Schießereien, die keine Wünsche offenlassen.