Pride Month: Diese Reiseziele gelten als gay-friendly
In punkto Toleranz und Akzeptanz gegenüber Schwulen, Lesben, Trans- und Intersexuellen hat die Gesellschaft in den vergangenen Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht. In vielen Ländern weltweit – insbesondere in Metropolen – ist es längst egal, ob Frau nun Frau oder Mann küsst, ein schwules oder heterosexuelles Pärchen Händchenhaltend durch die Straßen spaziert. Wer zur LGBTIQ+-Community gehört, ein entsprechendes Angebot sucht und seine Liebe im Urlaub offen zeigen möchte, wählt dennoch Reiseziele, die als tolerant und fortschrittlich gelten.

Die LGBTIQ+-freundlichsten Länder
Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex-Association (ILGA) erstellt seit 2009 die Rainbow Europe Map, in der die LGBTIQ+-freundlichsten Länder Europas gekürt werden. Bewertet wurden 49 Staaten nach gesellschaftlichen, rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen. Das Europa-Ranking für 2022:
- Malta (92,02 Prozent)
- Dänemark (73,78 Prozent)
- Belgien (71,51 Prozent)
- Norwegen (68,30 Prozent)
- Luxemburg (68,03 Prozent)
- Schweden (67,97 Prozent)
- Frankreich (64,18 Prozent)
- Montenegro (63,43 Prozent)
- Island (62,88 Prozent)
- Portugal (62,03 Prozent)
Malta behauptet sich bereits zum siebten Mal auf dem ersten Platz, gilt als ein angesagtes Queer-Reiseziel und wird 2023 Gastgeber der großen EuroPride sein. Heuer geht die große LGBTIQ+-Parade in Belgrad von 12. bis 18. September über die Bühne.

Eine ähnliche Bewertung veröffentlicht jedes Jahr das schwule Reiseportal Spartacus, den Gay Travel Index – allerdings werden dafür über 200 Länder weltweit unter die Lupe genommen. Für 2021 ergab sich folgendes Ranking der LGBTIQ+ sichersten Länder:
- Platz 1: Kanada
- Platz 2: Malta, Portugal, Spanien
- Platz 5: Österreich, Dänemark, Schweden, Großbritannien, Uruguay
- Platz 10: Australien, Deutschland, Island, Taiwan
- Platz 14: Kolumbien, Niederlande, Neuseeland, Schweiz
- Platz 18: Belgien, Grönland, Irland, Norwegen
Die LGBTIQ+-unfreundlichsten Länder
Auf homophobes und/oder äußerst konservatives Klima trifft man in jenen Ländern, die sich auf den letzten Plätzen der Rankings verstecken. Laut Gay Travel Index sind das die üblichen Verdächtigen:
- Platz 202: Tschetschenien
- Platz 200: Somalia, Saudi-Arabien
- Platz 199: Iran
- Platz 198: Jemen
- Platz 195: Vereinigten Arabischen Emirate, Libyen, Afghanistan,
- Platz 190: Qatar, Nigeria, Kuwait, Ägypten, Kamerun

Als LGBTIQ+-unfreundlich gelten auch viele afrikanische Staaten (Südafrika auf Platz 27 ausgenommen), die Malediven (160), die Dominikanische Republik (160), der Oman (150), der Vatikan (132) und Indonesien (132). In Europa sind Queers laut ILGA in diesen Ländern nicht sonderlich erwünscht: Aserbeidschan, Türkei, Armenien, Russland, Belarus, Polen, Monaco und San Marino.
Die Europa-Hotspots der LGBTIQ+-Community
Für einen Städte-Trip lohnen sich insbesondere die folgenden Metropolen. Dort soll es laut Reise-Suchmaschine Holidu nicht nur Toleranz und Akzeptanz, sondern auch jede Menge Bars, Nachtlokale und tolle Pride-Veranstaltungen geben:
- London (Pride: 2. Juli)
- Berlin (Pride: 23. Juli)
- Hamburg (Pride: 6. August)
- Amsterdam (Pride: 30. Juli bis 7. August)
- Paris (Pride: 25. Juni)

Eine große Szene gibt es außerdem in Manchester und Brighton (England), in Reykjavik (Island), Helsinki (Finnland) sowie in Stockholm (Schweden). Im europäischen Süden gelten neben Malta auch Mykonos, Santorin und Lesbos in Griechenland, Lissabon in Portugal und Barcelona, Madrid, Valencia, Gran Canaria und Ibiza in Spanien als Gay-Hotspots. In Madrid findet mit mehr als 1,5 Mio. Besuchern jährlich eine der größten Prides der Welt statt, heuer geht das Event von 1. bis 10. Juli über die Bühne.