Diese Tipps helfen Müttern beim Abstillen
Natürliches Abstillen
Beim natürlichen Abstillen entscheidet das Baby selbst, wann es vom Stillen entwöhnt werden will. Dies geschieht meist zwischen dem ersten und dritten Lebensjahr. Anzeichen sind beispielsweise, dass das Kind immer weniger Muttermilch trinkt, generell das Interesse am Stilllen verliert und sich häufig von der Brust abwendet. Wenn Mütter dieses Verhalten bemerken, sollten sie entsprechend darauf reagieren. Zu Beginn dieser Phase bekommt das Kind zusätzlich Beikost und im Laufe der Zeit wird das Stillen immer weniger, bis es schließlich ganz wegfällt. Dieser natürliche Weg des Abstillens ist auch für Mütter angenehm, da die Milchproduktion zeitgleich langsam abnimmt, bis sie irgendwann ausbleibt.
Langsames Abstillen
Beim langsamen Abstillen bestimmt die Mutter den Zeitpunkt und reduziert nach und nach die Stilleinheiten. Am besten wird die Stillzeit verkürzt, indem das Kind vor oder nach dem Stillen ein paar Löffel Brei bekommt. Das wird so lange gemacht, bis diese Stilleinheit komplett durch das Fläschchen oder Beikost ersetzt wird. Wenn sich das Kind schwer tut die Flasche anzunehmen, ist es hilfreich Muttermilch abzupumpen und diese umzufüllen. Außerdem gewöhnt sich das Kind meist schneller an die Flasche, wenn sich auch die Person und der Ort, an dem es gefüttert wird, verändert. Väter können diese Aufgabe nun vermehrt übernehmen. Ein paar Tage (zwischen 5-7) nachdem sich das Kind an die neue Nahrungsaufnahme gewöhnt hat, kann eine zweite Stilleinheit durch Beikost ersetzt werden. Es ist zu empfehlen nicht die darauffolgende Stillzeit zu nehmen, sondern zwischen Stillen und Beikost abzuwechseln. Wieder einige Tage später wird die nächste Stillzeit langsam durch das Fläschchen ersetzt. Wichtig ist dabei, dass den Kindern die Brust nicht mehr aktiv angeboten, aber auch nicht verweigert wird. Für Mutter und Kind ist es hilfreich, wenn beim Stillen keine gemütliche Position eingenommen und auch der übliche Stillplatz gemieden wird. Sogenannnte stillunfreundliche Kleidung, wie Rollkragenpullover erinnern auch Mütter daran sich umzugewöhnen. Manchmal wollen Kinder auch an die Brust, weil sie sich nach Nähe oder Unterhaltung sehnen. In diesen Situationen sollten Mütter nicht sofort zu stillen beginnen, sondern den Kindern zuerst etwas Brei geben, wenn es das nicht möchte, helfen eventuell Kuscheleinheiten.
Abruptes Abstillen
Schnell Abstillen sollten Mütter nur in Notfällen. Eine schwere Erkrankung oder starke Medikamente, die durch die Muttermilch übertragen werden und dem Kind schaden könnten, wären solche Anlässe. Ein abruptes Abstillen kann sowohl für das Kind als auch die Mutter sehr schmerzhaft sein. Das Kind könnte unter dem fehlenden Körperkontakt leiden und braucht daher vermehrt Kuscheleinheiten und Nähe. Für die Mutter entstehen meist körperliche Schmerzen, da die Milchproduktion nicht von einem Tag auf den anderen zu stoppen ist. Experten empfehlen natürliche Produkte wie Salbei- und Pfefferminztee, da diese Kräuter die Milchproduktion hemmen. Wichtig ist außerdem, dass die Milch nicht abgepumpt wird, da dies die Produktion eher fördert. Mit dem plötzlichen Abstillen schüttet der Körper weniger Prolaktin aus, was zu temporären depressiven Verstimmungen führen kann, da dieses Hormon auch das Wohlbefinden im Körper reguliert.
Milchstau - was tun?
Beim abrupten Abstillen kann es zu einem sogenannten Milchstau kommen, da die Brustdrüsen weiterhin Milch produzieren, obwohl diese nicht mehr benötigt wird. Dabei bilden sich Verhärtungen in der Brust. Meist tritt dieses Symptom in Verbindung mit einem Gefühl von körperlicher Schwäche und Kranksein auf, manche Frauen bekommen auch Fieberschübe. An dieser Stelle helfen kühlende Topfenwickel und ein Besuch beim Arzt ist ebenfalls zu empfehlen, da der Milchstau zu einer Brustentzündung führen kann.