Wenn der Kopf dröhnt
Der Cluster-Kopfschmerz (Bing-Horton-Syndrom) ist eine seltene Form vom Kopfschmerz, welcher in Attacken auftritt. Er ist durch extrem starke und beinahe immer einseitige Schmerzen im Bereich der Augen, Stirn und Schläfe charakterisiert und wird den Nerven-Erkrankungen zugeordnet. Begleitend kann es zu typischen einseitigen Beschwerden kommen: tränendes und gerötetes Auge, laufende oder verstopfte Nase sowie starke Unruhe.
Cluster ist ein englischer Begriff und bedeutet „Anhäufung“. Das bedeutet, dass die heftigen Kopfschmerzen bis zu acht Mal am Tag auftreten, in seltenen Fällen noch häufiger.
Ursachen
Die Ursachen für das Auftreten vom Cluster-Kopfschmerz sind nicht restlos geklärt. Vermutlich sind fehlgesteuerte biologische Rhythmen ausschlaggebend. Jene Gehirnregion, die den Schlaf-Wach-Rhythmus regelt, ist eventuell stärker aktiv. Fragliche Auslöser sind außerdem Alkohol, Nikotin, Flimmerlicht, bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade, Nüsse, Käse und histaminhaltige Lebensmittel, große Höhen sowie gefäßerweiternde Medikamente.
Behandlung und Therapiemöglichkeiten
Wenn sie bei einer Attacke reinen Sauerstoff einatmen, klingen bei vielen Menschen die Schmerzen ab. Dazu ist eine Sauerstoffflasche mit angeschlossener Atemmaske nötig. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Medikamente einzunehmen, die auch bei Migräne zum Einsatz kommen. Unsicher ist, ob andere Behandlungen die Schmerzen verringern können, so etwa Nasensprays mit einem örtlichen Betäubungsmittel (Lidocain). Wenn allerdings nichts hilft, werden operative Verfahren erwogen, die bestimmte Nerven reizen. Ob derartige Eingriffe helfen und welche Komplikationen auftreten können, ist bisher nur wenig erforscht.
Das kann helfen
Auch vorsorglich kann man als Betroffener etwas tun, um Anfälle von Cluster-Kopfschmerzen zu vermeiden. So kann man beispielsweise eine Sonnenbrille bei sich tragen, um grelle oder blendende Lichteinstrahlung zu verhindern. Diskotheken mit Flackerlicht sollten vermieden werden. Auch schlecht belüftete Räume sollten nicht aufgesucht werden, da Sauerstoffmangel eine Attacke auslösen kann. Deswegen sollten auch Orte, die über 3000 Meter über dem Meeresspiegel liegen, nicht besucht werden. Anders als bei Migräne oder Spannungs-Kopfschmerzen helfen Entspannungsübungen und Stressbewältigungs-Techniken allerdings nicht. Das gilt auch für Akupunktur, Massagen oder Biofeedback.