Skitouren gehen für Anfänger
Wenn die Temperaturen kälter werden, es langsam in den Bergen zu schneien beginnt und die Gipfel mit wunderschönem Pulverschnee angezuckert sind, dann beginnt die Saison für das Skitouren gehen unter dem Motto: „Waxl deine Brettln“ und los geht es!
Skitouren gehen: Grundausstattung
Skitouren gehen bedeutet, dass man im Unterschied zum Skifahren, den Berg mit den Skiern an den Füßen hochgeht. Klingt anspruchsvoll, ist es auch. Denn bei dieser Sportart – welche man im Winter als auch im Frühling ausüben kann –, muss vieles beachtet werden.
Welches Equipment benötigt man zum Skitouren gehen? Und welche Ausrüstung ist optional oder lebensrettend?
Ski und Tourenstöcke
Zuerst sind ein Paar Ski sowie Tourenstöcke und –schuhe erforderlich, genauso wie beim Skifahren. Man fragt sich nun vielleicht: Aber wie kann ich denn mit den Skiern den Berg hochgehen? Im Falle vom Skitourengehen kommen die sogenannten Ski-Felle ins Spiel. Diese sorgen dafür, dass die Ski, da die Felle auf der Unterseite befestigt sind, beim Aufstieg nicht talwärts rutschen.
Ein Lawinenverschüttetensuchgerät
Lebensrettend und daher immer mitzuführen sind ein Lawinenverschüttetensuchgerät, eine Schaufel sowie eine Lawinensonde. Auch wenn man „leichte“ Touren durchführt, sollte man diese Gerätschaften immer bei sich führen. Denn wie uns der Winter zeigt, können Lawinen auch in nicht hochalpinen Gebieten abgehen.
Die richtige Kleidung
Optional sind bei der Ausrüstung die Bekleidung. Immerhin hat jeder Mensch bei niedrigen Temperaturen ein anderes Kälte-/ Wärmeempfinden. Aber das A und O beim Tourengehen sind warme, eng anliegende und hohe Socken. Auch Hardshelljacken und Merinounterwäsche zählen zu den Dingen, die man auf Skitouren sehr gut gebrauchen kann. Aber nichts ist meiner Meinung nach so wichtig wie Socken. Da diese nach vier Stunden Aufstieg noch immer an derselben Stelle sitzen wie beim Start der Tour. Rutschende Socken und bei jedem Schritt spürbare Falten sind vermeidbar, denn sie vermindern den Wohlfühlfaktor während der Skitour.
Empfehlenswert – ganz nach dem Motto: "Kopf schützt man" – ist ein Skihelm. Denn das Abwechslungsreiche an Skitouren ist, dass man diese auch abseits von Pisten durchführen kann. Da sollte der Kopf geschützt sein, damit man die Abfahrt im freien Gelände oder durch den Wald genießen kann.
Skitouren gehen: Gefahren und Vorbereitung
Am Weg ins Tal kann es durchaus passieren, dass sich der ein oder andere Baum sowie Steine, welche durch den Schnee hervorblitzen, als Hindernisse erweisen. Ein Sturz, in hoffentlich weichen Pulverschnee, ist daher nicht ganz auszuschließen.
Doch bevor die Skitour durchgeführt werden kann, steht die Vorbereitung dieser am Plan.
Die Tour planen
Sich mit der gesamten Ausrüstung auseinanderzusetzen, ist die eine Sache, sich aber mit durchführbaren Touren zu beschäftigen, ist die andere. Hier muss der aktuelle Lawinenlagebericht der Region, die Steilheit der begangenen Hänge (Hangbeschaffenheit) und der Anstieg / die Höhenmeter der präferierten Tour selbst ins Auge gefasst werden. Auch die aktuelle Schneelage sowie das Wetter in höheren Lagen sind von großem Interesse. Denn vom Wetter und der Jahreszeit (Winter / Frühling) hängt die Startzeit der Skitour ab.
Generell ist es immer von Vorteil, Skitouren zeitig in der Früh anzugehen. Zumal es im Winter oftmals schon am späteren Nachmittag dunkel wird. Im Frühling ist es meist schon länger hell, aber die warmen Frühlingstemperaturen verwandeln den Schnee in – richtig geraten – Wasser.
Deshalb gilt hier, desto früher der Start, desto leichter der Aufstieg und die Abfahrt. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, auch sogenannte Harscheisen einzupacken. Diese verhindern zusammen mit den Ski-Fellen das Abrutschen der Ski bei gefrorenem Untergrund.
Skitouren gehen: Einstiegstouren suchen
Das Erlernen dieser Sportart kann bei verschiedenen Sportvereinen durchgeführt werden. Diese bieten oftmals leichte Einstiegstouren an, um sich mit dem Equipment und dem Sport vertraut zu machen. Man kann sich aber auch Skitourengruppen aus dem Bekanntenkreis anschließen, welche sich dazu bereit erklären, die Basics zu dieser Sportart zu teilen und ein moderates Tempo im Aufstieg sowie bei der Abfahrt einzuhalten.
Motiviert bleiben!
Eine neue Sportart, wie das Skitourengehen erlernen, kann anspruchsvoll und wunderschön zugleich sein. Wichtig dabei ist, dass man sich nicht entmutigen lässt, auch wenn sich nicht jede Tour als die Beste entpuppt. Man macht Bewegung an der frischen Luft, ist in der Natur unterwegs, verbringt einen guten Tag mit wunderbaren Sportkameraden. Und wenn man ganz viel Glück hat, ist die Berghütte am Gipfel auch im Winter geöffnet und man wird für den anstrengenden Aufstieg mit Zirbenschnaps und Kaspressknödelsuppe belohnt.
Zur Autorin
Wenn Carina Fanninger nicht gerade als Coachin im Einsatz ist, verbringt sie nach Möglichkeit jede freie Minute in der Natur und den Bergen. Als erfahrene Kennerin teilt sie ihre Leidenschaft und Tipps mit den Leserinnen und Lesern von www.weekend.at.