Vorsicht: Gefahr auf der Piste
Viele Nachrichten von Schiunfällen ereilten uns bereits in dieser Wintersaison – wenngleich aus der alpinen Unfalldatenbank des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) hervorgeht, dass die Anzahl der Verletzten im Vergleich zu anderen Saisonen unterdurchschnittlich ist. Die meisten Unfallursachen sind Sturz und Kollision. So kann man diese vermeiden.
1. Eigene Fähigkeiten richtig einschätzen
Was lässt sich präventiv unternehmen, um Unfälle zu vermeiden? Zunächst ist es von großer Bedeutung, seine eigenen Fähigkeiten korrekt einschätzen zu können. Wie gut kann ich Schifahren? Wie sicher bin ich auf den Brettern? Wie gut ist meine Sehfähigkeit? All das sind Fragen, mit denen man sich vor dem Hinunterschwingen über die Piste konfrontieren sollte.
2. Richtige und sichere Ausrüstung
Neben einer sicheren Fahrweise ist die angemessene Ausrüstung das A und O. Öffnet sich beispielsweise während der Fahrt die Bindung, kann dies zu einem schweren Unfall führen. Auch falsch gewachste Ski können böse Unfälle verursachen.
3. Pistenregeln befolgen
Hat man die ersten Punkte beachtet, geht es an die Pistenregeln. Vorfahrtsregeln gilt es zu respektieren, die Geschwindigkeit an die Bedingungen anzupassen und an den vorgesehenen Stellen stehen zu bleiben. Wichtig ist auch, auffällige, farbenfrohe Kleidung zu tragen, um gut sichtbar zu sein – insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen oder Nebel.
4. Auf die innere Stimme hören
Besonders bedeutsam ist es übrigens, auf den eigenen Körper zu hören. Die berühmte letzte Fahrt, bei der die Konzentration bereits auf ein Minimum herunter gefahren worden ist, ist besonders gefährlich. Lieber dem Motto "Aufhören, wenn es am schönsten ist" folgen und keine Gefahren riskieren.
5. Vorsicht bei Alkohol
Das gilt auch für Szenen, die sich in Anschluss an "Aprés Ski" abspielen können. Ein Schnapserl zu viel beeinträchtigt die Körperfunktionen wesentlich. Zwar gibt es keine Promillegrenze für Skifahrer, allerdings wird von Talfahrten nach der Hütteneinkehr mit reichlich Alkohol dezidiert abgeraten.
6. Erste-Hilfe-Maßnahmen
Sollte es – ob alkoholisiert oder nicht – doch zu einem Unglück kommen, sind Erste-Hilfe-Kenntnisse von großer Bedeutung. Deswegen am besten die Kenntnisse auffrischen, bevor man einen langen Tag auf der Piste plant. Hat es geknallt, ist es übrigens völlig egal, ob man direkt an dem Crash beteiligt ist oder das Ganze nur beobachtet hat. Nun sollte man einen kühlen Kopf bewahren und Hilfe leisten.
Erste Hilfe-Tipps
- Wenn der Unfall Ihnen selbst passiert ist, sollte man als Erstes einen schnellen Selbst-Check durchführen, um die Orientierung wieder zu erlangen. Wie fühle ich mich? Habe ich Schmerzen? Kann ich alle Gliedmaßen bewegen?
- Kann man einige Körperteile nicht mehr bewegen, unbedingt nach Hilfe rufen. Gerade bei Knochen-, Wirbel- oder Kopfverletzungen kann jede Bewegung fatal sein.
- Hat man einen Unfall beobachtet, die Unfallstelle zunächst unbedingt absichern. Die Piste sollte geräumt werden und der Bergrettungsdienst alarmiert.
- Zur Ersten Hilfe zählt, die Vitalzeichen zu überprüfen und, im Falle, dass das Unfallopfer nicht mehr atmet, Wiederbelebungsmaßnahmen ergreifen. Hierbei zählt jede Minute. Sind die Vitalzeichen stabil, das Unfallopfer aber dennoch bewusstlos, bringt man es am besten in die stabile Seitenlage, bis die Rettung eintrifft.