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Frau fühlt sich krank | Credit: iStock.com/brizmaker
Chronischer Stress zeigt sich mit vielen Symptomen
Chronischer Stress zeigt sich mit vielen Symptomen
iStock.com/brizmaker

Diese Krankheiten drohen bei Dauerstress

02.03.2022 um 11:59, Jacqueline Klein
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Gelegentlich Stress zu haben, ist normal. Dauerstress mindert jedoch die Lebensqualität und dann drohen Krankheiten.

Krank durch Stress ist in unserer digitalisierten Gesellschaft keine Seltenheit mehr. Täglich sind wir einem nie enden wollenden Strom von Informationen und Reizen ausgesetzt. Dadurch gerät die innere Ruhe ins Ungleichgewicht. Obendrein können stetig steigende Anforderungen im Beruf und in der Familie noch mehr Konflikte auslösen – und schon geraten wir in die Dauerstress-Falle. Stress wird durch verschiedene Stressoren ausgelöst. Die Folgen von Dauerstress sollten dabei nicht missachtet werden, denn die psychischen und körperlichen Auswirkungen von Stress schlagen sich direkt auf die Gesundheit. Wer Stress nicht abbauen kann, weil keine Entspannungsphasen eingeplant werden, muss im schlimmsten Fall mit schweren Krankheiten rechnen.

Warum haben wir Stress?

In Belastungssituationen setzt der Körper Stresshormone wie Cortisol frei. Dieses Hormon bereitet den Körper auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. In akuten Stresssituationen weiten sich die Bronchien, damit sie mehr Sauerstoff aufnehmen können. Außerdem schlägt das Herz schneller, wodurch der Blutdruck steigt. Zudem stellt sich der Körper auf einen erhöhten Energieverbrauch ein und gibt mehr Zucker ins Blut ab. Die Verdauung wird dagegen verzögert und stört so die empfindliche Darmflora. Nur mit fest eingeplanten Auszeiten nimmt die Hormonproduktion wieder ab und der Körper beruhigt sich.

Bei Dauerstress fehlen die Entspannungsphasen und Sie können nicht ausreichend regenerieren. Dadurch befinden Sie sich ununterbrochen in einem Ausnahmezustand. Dies führt mit der Zeit zu Erschöpfung oder Burn-out sowie weiteren körperlichen und psychischen Krankheiten.

Mann fühlt sich gestresst | Credit: iStock.com/shironosov
Selbst das Gehirn leidet unter Dauerstress

Was passiert bei chronischem Stress?

Chronischer Stress zeigt sich mit vielen Symptomen, die sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sind. Grund dafür sind die Stresshormone, die verschiedene Auswirkungen auf die Stoffwechselprozesse des Körpers haben. So verringert sich etwa bei Stress die Verdauungstätigkeit, um genug Energie für die Muskulatur zu sparen. Selbst das Gehirn wird mit weniger Sauerstoff versorgt – dadurch nimmt die Gedächtnisleistung kontinuierlich ab. Sogar die Körperhaltung verändert sich durch Dauerstress. Unbewusst spannen wir die Schulter-, Nacken- und Rückenmuskulatur zu stark an und schaden damit unserem Körper. Nicht zuletzt schwächt Dauerstress das Immunsystem, weil Stresshormone die Abwehrzellen attackieren.

Was kann man gegen chronischen Stress tun? – das ist wohl die Frage, die am meisten bei diesem Thema beschäftigt. Die Antwort ist sehr simpel: Planen Sie bewusst Entspannungsphasen in Ihren Alltag ein.

Wie äußert sich psychischer Stress?

Neben den körperlichen Auswirkungen leiden Dauergestresste auch unter psychischem Stress. Ohne ausreichende Erholung kann der Dauerstress schwerwiegendere psychische Krankheiten hervorrufen. Dabei ist der Umgang mit Stress auch verantwortlich dafür, welche Symptome auftreten. Wer immer öfter auf Pausen verzichtet und nicht genug Me-Time einplant, wird sehr schnell bemerken, dass die eigene Psyche nicht mehr mitspielt. Das geistige und körperliche Wohlbefinden wird immer mehr abnehmen und Ängstlichkeit sowie Unzufriedenheit zunehmen.

Frau greift sich an Stirn | Credit: iStock.com/fizkes
Dauerstress kann schwerwiegendere psychische Krankheiten hervorrufen

Welche Krankheiten drohen bei Dauerstress?

Oft erkennen Menschen, die unter Dauerstress leiden, den Zusammenhang zwischen ihrer schlechter werdenden körperlichen und psychischen Verfassung und Stress nicht. Für anhaltende Magenschmerzen und Reizbarkeit erfinden sie Ausreden. Ein Umdenken setzt erst ein, wenn der Stresspegel schon viel zu hoch ist. Werden jedoch nicht frühzeitig Gegenmaßnahmen zum Stressabbau eingeleitet, kann es ernsthafte Krankheiten nach sich ziehen:

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Stresshormone beschleunigen den Herzschlag und dadurch steigt der Blutdruck rasant in die Höhe. Kurzfristig ist das kein Problem, aber eine zu hohe Konzentration von Stresshormonen im Körper und das auf lange Zeit kann zu Bluthochdruck führen. Dadurch steigt das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

Erhöhte Leberwerte

Dauerstress hat direkte Auswirkungen auf die Leber. Ist das Stresshormon Cortisol dauerhaft erhöht, lagert die Leber mehr Fett ein. Daher kann anhaltender Stress auch die Entwicklung einer Fettleber fördern. Ursache dafür sind gestörte Stoffwechselprozesse. Bemerkbar macht sich die Fettleber aber erst durch erhöhte Leberwerte.

Frau kratzt sich am Arm | Credit: iStock.com/nensuria
Hautausschläge sind erste Anzeichen von Dauerstress

Diabetes

Der Körper braucht bei Dauerstress mehr Energie in Form von Zucker. Das körpereigene Insulin sorgt dafür, dass der Zucker aus dem Blut in die Körperzellen gelangt und der Blutzuckerspiegel sinkt. Das Stresshormon Cortisol hemmt jedoch den Zuckertransport. Deshalb wird die Bauchspeicheldrüse gezwungen zu reagieren und antwortet mit einer vermehrten Insulin-Ausschüttung. Leider steigt so das Risiko, an Diabetes zu erkranken.

Magen-Darm-Erkrankungen

Magen und Darm reagieren sehr sensibel auf Dauerstress. Eine schlechte Ernährung und zu wenig Sport verstärken die Probleme zusätzlich, die durch stressige Situationen ausgelöst werden. Dadurch wird die empfindliche Darmflora in Mitleidenschaft gezogen. So kann es mit der Zeit zu Sodbrennen, Entzündungen und sogar Magengeschwüren kommen.

Erkrankungen des Gehirns und der Sinnesorgane

Dauerstress macht sich auch im Gehirn bemerkbar. In einer kurzen Stresssituation erhöht sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns, aber bei lang anhaltendem Stress wird es überlastet. Folglich verschlechtert sich die Gedächtnisleistung. Ebenso reagieren die Sinnesorgane auf Stress. Die Ohren zeigen Stresssymptome wie Tinnitus oder Hörsturz. Vermutlich wird beides durch eine Durchblutungsstörung im Ohr ausgelöst.

Frau hat Stress im Job | Credit: iStock.com/scyther5
Panikattacken können ohne Vorwarnung auftreten

Hautausschläge

Die Haut ist unser größtes Organ und wird auch als „Spiegel der Seele" bezeichnet. Wie sie aussieht, bestimmt unser psychisches Gleichgewicht. Dauerstress kann nicht nur Hautausschläge, sondern auch Entzündungen auslösen. Vorhandene Entzündungen im Körper werden durch Stress noch zusätzlich verstärkt und fördern Hauterkrankungen wie Neurodermitis.

Burn-out

Anhaltender Stress, der nicht mit Entspannungseinheiten ausgeglichen wird, kann zu Depressionen und im schlimmsten Fall zu Burn-out führen. Das Burn-out-Syndrom steht oft am Ende einer Spirale aus jahrelangem Stress. Mögliche Alarmsignale sind Erschöpfung, Schlafstörungen, Reizbarkeit und Ängste.

Panikattacken

Eine Panikattacke ist ein Zustand intensiver Angst. Ausgelöst wird sie, wenn zu viele Stressfaktoren auf einmal auftreten. Diese Attacken kommen ohne Vorwarnung und können bis zu einer halben Stunde dauern. Panikattacken werden auch durch körperliche Erkrankungen ausgelöst, aber sehr oft sind sie direkte Auswirkungen von Dauerstress.

Wie Sie gesehen haben, kann Dauerstress zu schweren Erkrankungen führen. Deshalb sollten Sie dem täglichen Stress entgegenwirken und sich genug Me-Time gönnen.

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