Gefahr Klimaanlage: Macht sie krank?
Dass die Temperaturen im Sommer über die 30 Grad-Marke klettern, ist in Österreich keine Seltenheit mehr, Hitzewellen gehören zum Alltag. Und das wird in den nächsten Jahren höchstwahrscheinlich auch so bleiben oder sich gar verstärken. Umso wichtiger sind Klimaanlagen – im Büro, in Geschäften, in Restaurants, in der eigenen Wohnung oder im Auto. Doch Achtung, die heiß geliebte Abkühlung kann auch unangenehme Beschwerden verursachen.
Husten, Halsschmerzen & Schnupfen
Obwohl weder eine Klimaanlage noch die Kälte per se eine Krankheit verursachen, ist an dieser weitverbreitenden Annahme etwas dran. Die ausgespuckte Luft ist nämlich nicht nur kalt, sondern auch trocken. Die Schleimhäute trocknen aus, wodurch es zu Schmerzen im Hals, Reizhusten, Schnupfen sowie Rachen- oder Kehlkopfentzündung kommen kann. Bakterien und Viren wird zudem das Eindringen in den Körper erleichtert, da das natürliche Schutzschild (die Schleimhäute) nicht mehr ausreichend durchblutet wird und folglich die Immunabwehr schwächer wird. Tipp: Ausreichend und nicht zu kaltes Wasser trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Insbesondere während eines Fluges oder einer Autofahrt Lutschtabletten und Nasenspray mitnehmen.
Trockene und entzündete Augen
Hohe Außentemperaturen und trockene Luft in Innenräumen können zusammen gereizte, tränende Augen verursachen. Das bringt auch Juckreiz, Brennen und Entzündungen mit sich. In manchem Fällen kann es sogar zu unscharfem Sehen kommen. Tipp: Führen Sie sowohl bei Auto- als auch Flugreisen Augentropfen mit, die gegebenenfalls eingetropft werden und für Erleichterung sorgen. In Büros oder anderen klimatisierten Räumen hilft ein Luftbefeuchter.
Sich einen „Zug“ holen
Der kalte Luftzug einer Klimaanlage ist besonders heimtückisch: Die als angenehm empfundene kühle Brise kann der Grund für schmerzhafte Verspannungen und Kopfweh sein. Sind einzelne Körperstellen über einen längeren Zeitraum der Ventilation ausgesetzt, kühlt die Muskulatur darunter aus und der Muskel verspannt sich. Das nennt man umgangssprachlich „sich einen Zug holen“. Besonders häufig betroffen sind Nacken- und Halsbereich, Schultern und Rumpf. Die Gefahr einer Verspannung nimmt zu, wenn die Temperatur der Klimaanlage sehr viel kälter als die Außentemperaturen eingestellt wird. Tipp: Den Körper nicht direkt der Lüftung aussetzen und die Stärke so gering wie möglich halten.
Schwerstarbeit für das Immunsystem
Von 38° Grad Außentemperatur in ein 18° Grad gekühltes Auto – wer kennt das nicht? Ist der Körper in schneller Abfolge stark schwankenden Temperaturen ausgesetzt, beginnt das Immunsystem zu schwächeln – Bakterien und Viren wird quasi der rote Teppich Richtung Körper ausgerollt. Tipp: Die Klimaanlage nicht unter 20° Grad einstellen. Der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur sollte maximal fünf bis acht Grad betragen.
Virenschleuder Klimaanlage
Wird eine Klimaanlage schlecht oder im Worst Case gar nicht gewartet, ist sie ein idealer Brutplatz für Viren, Bakterien und Pilzsporen. Durch das Abkühlen der Luft kann im Inneren Kondenswasser entstehen. Genau dort machen sich die Keime breit und werden folglich quer durch das Auto oder den Raum katapultiert. Da die Fenster in der Regel geschlossen sind, bleibt Frischluft aus und die Krankheitserreger werden auch noch gut verteilt. Die Folge: mehr grippale Infekte, Atemwegserkrankungen, Corona und ähnliches. Tipp: Klimaanlage regelmäßig warten, reinigen (lassen) und Luftfilter wechseln.