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Junge Frau, die Kaugummi aufbläst
Wer kennt und liebt es nicht? Kaugummis aufblasen oder kauend genießen – vor allem bei der jüngeren Generation beliebt.
Wer kennt und liebt es nicht? Kaugummis aufblasen oder kauend genießen – vor allem bei der jüngeren Generation beliebt.
iStock.com/Estradaanton

Kauen Sie sich gesund

28.09.2022 um 09:12, Pia Kulmesch
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Ist Kaugummi eigentlich gesund? Woraus besteht er eigentlich? Und seit wann kauen wir an der süßlichen, weichen Masse herum? Hier einige wissenswerte Fakten über die beliebte Süßware.

Streng verboten – hieß es etwa im Unterricht, denn Kaugummi kauende Schüler, die Kaugummiblasen zerplatzen lassen oder die weiche, lauwarme Masse womöglich noch unter den Tisch oder Stuhl kleben, haben Lehrer noch nie gerne gesehen. Manche vertreiben sich damit die Langeweile, andere sorgen damit für einen frischen Atem und es soll sogar welche geben, die beruhigen sich mit dem Kaugummikauen. Dabei gibt es nicht nur zahlreiche unterschiedliche Sorten und Geschmäcker von Kaugummis, sondern auch die unterschiedlichsten Inhaltsstoffe. Ob die Zähne wohl nicht darunter leiden, wenn man den ganzen Tag an der süßlichen Masse herumkaut? Und was heißt das eigentlich für unsere Mägen, wenn wir stundenlang kauen?

Von süß bis scharf

Es gibt weiche Zuckerl mit Kaugummi im Inneren, Eis mit Kaugummistiel, süße, erfrischende, scharfe und saure Kaugummis, welche mit Nikotin oder Koffein, gegen Reiseübelkeit oder als Mahlzeit- und Zahnputz-Ersatz. Immer handelt es sich dabei um die gleiche Grundmasse, die weich und formbar ist und sich auch nach Stunden des Kauens nicht auflöst. Muss ganz schön viel Chemie darin stecken, denken Sie sich jetzt vielleicht. Und in der Tat klingt es ja nicht gerade appetitlich, wenn wir uns die Inhaltsstoffe der beliebten Süßware vor Augen führen. Diese kann aus drei verschiedenen Grundstoffen bestehen: Mastix, einem Weichharz des Mastix-Pistazienbaums oder Chicle, einer Kaugummirohmasse aus dem weißen Milchsaft der Früchte eines Breiapfelbaums, der größte Teil wird jedoch künstlich hergestellt. Die Basis dafür bilden Kunststoffe aus Erdöl, Zucker, Füllstoffe oder Aromen.

Zigaretten und Kaugummis
Nikotinkaugummis helfen, um von der Sucht loszukommen.

So reagiert der Körper

Für die Zähne hat das Kauen eine positive Wirkung, denn es stimuliert den Speichelfluss, was die Mundgesundheit unterstützt. Der pH-Wert steigt an, Speisereste und Säuren werden sozusagen weggewaschen. Noch gesünder sind Kaugummis, die keinen Zucker enthalten, sie lassen schädliche Bakterien verhungern. Auch für unsere Ohren haben Kaugummis eine gesundheitsfördernde Wirkung. Beim Fliegen beispielsweise funktioniert der Druckausgleich im Mittelohr nicht optimal, Kaugummi hilft! Kauen – wie auch Gähnen und Schlucken – wirkt sich positiv auf den Druckausgleich aus. Außerdem kann damit die Konzentration verbessert werden. Fest steht allerdings auch, dass zu viel Kauen schlecht für das Kiefergelenk ist, denn es kann die Muskulatur überanstrengen. Das verursacht klickende Geräusche im Kiefer. Für unseren Magen und Darm ist die weiche Masse auch nicht gesundheitsfördernd. Manche vertragen den Zusatzstoff Sorbit nicht, den Kaugummis oft enthalten. Es können schwere Bauchschmerzen oder eine Fruktose-Intoleranz entstehen.

Klebender Kaugummi auf einer Jeanshose
Kaugummis können auch ganz schön nervig sein, beispielsweise, wenn man sich auf einen setzt oder versehentlich einen anfasst.

Kleine Kulturgeschichte des Kaugummis

Die Erfindung, stundenlang an etwas herumzukauen, ist nicht neu! Schon in der Jungsteinzeit kauten die Menschen Birkenharz. Die alten Griechen bissen beispielsweise auf dem Harz des Mastixbaumes herum, Chinesen auf Ginsengwurzeln. Die Mayas nutzten Chicle, den Saft des Breiapfelbaums. Der Vater des heutigen Kaugummis hingegen ist der US-Amerikaner Thomas Adams. Er mischte im 19. Jahrhundert Chicle mit Zucker und begann 1872 mit der industriellen Herstellung der Ware. Den ganz großen Durchbruch bescherte dem Gummi dann der Seifen- und Backpulverfabrikant William Wrigley Junior.

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