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Zwei offene Gläser Honig, umgeben von Zitronen und Ingwer | Credit: iStock.com/KMNPhoto
Honig - der medizinische Allrounder
Honig - der medizinische Allrounder
iStock.com/KMNPhoto

Welche Hausmittel man für den Notfall immer zu Hause haben sollte

01.12.2022 um 07:06, Patricia Hainz
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Erweitern Sie Ihre Hausapotheke um einige natürliche Hausmittel, die im Fall des Falles wertvolle Dienste leisten können. Welche Lebensmittel dabei unerlässlich sind.

Schon unsere Großmütter schworen bei alltäglichen Leiden wie Kopfschmerzen, Magenkrämpfen oder Erkältung auf die Heilkraft der Natur. Heute erleben diese alten Hausmittel eine Art Renaissance – und das zu Recht. Denn wenn die Nase läuft, der Hals kratzt oder Verdauungsbeschwerden den Alltag beeinträchtigen, kann man auf viele wertvolle Helferlein aus der Natur zurückgreifen.

Unverzichtbar in der Hausapotheke ist ganz grundsätzlich ein kleiner Verbandskasten mit Schere, Kompressen, Mullbinden und Pflaster. Ebenfalls enthalten sein sollte eine Wund- und Hautdesinfektion, Allround-Schmerzmittel, ein Medikament zur Fiebersenkung sowie ein Mittel gegen Durchfall und Verstopfung - sowie eine Pinzette zum Entfernen von Splittern oder Zecken. Damit haben Sie die Must-haves der Hausapotheke beisammen.

Natürliche Arzneimittel für den Erste Hilfe-Einsatz

Geht es um wichtige Arzneimittel, die Ihre Hausapotheke erst komplett machen, können Sie mit Hilfe der folgenden Lebensmittel auf die Heilkraft der Natur setzen. 

Honig

Süß und gesund - passt das zusammen? Ja! Honig besteht zwar zu etwa 80 Prozent aus Zucker (Fruktose und Glukose), aber die restlichen 20 Prozent haben es in sich. Denn im Honig befinden sich zahlreiche Vitamine, Enzyme, Aminosäuren, Antioxidantien und sogenannte Inhibine. Letztere sind Stoffe, die Entzündungen hemmen und gegen Viren, Bakterien sowie Pilze ankämpfen. Sie verhindern deren Verbreitung im Körper und unterstützen auf diese Weise das Immunsystem.

Studien zufolge wirkt ein Teelöffel Honig vor dem Schlafengehen besser als schulmedizinische Hustenmittel und -säfte, um einen gereizten Hals zu beruhigen. Aber auch bei diversen Entzündungen der Atemwege hilft Honig, indem er sich wie ein schützender Film auf die Schleimhäute legt und ein weiteres Anhaften von Bakterien und Viren verhindert. Medizinischer Honig wirkt zudem antiseptisch und unterstützt die Wundheilung, wodurch er als Hausmittel bei Wunden auch äußerlich verwendet werden kann.

Um von den Vorteilen vom Honig zu profitieren, sollten Sie diesen allerdings nicht zu stark erhitzen, denn dadurch gehen die wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Am besten, Sie löffeln das flüssige Gold pur, verfeinern damit Ihr morgendliches Müsli oder genießen ihn als Zutat in einem selbstgemachten Salatdressing. Wenn Sie Ihren Tee mit Honig süßen wollen, sollten Sie diesen auf etwa 38 Grad abkühlen lassen, um die Enzyme im Honig zu erhalten.

Junge Frau mixt sich Honig in das Müsli | Credit: iStock.com/undrey
Honig sollte im Vorratsschrank nicht fehlen

Topfen

Das aus der Milch durch Zugabe von Lab oder durch bakterielle Bildung von Milchsäure ausgefällte Milcheiweiß - kurz Topfen - ist seit Jahrhunderten ein bewährtes Hausmittel gegen diverse Krankheiten sowie stumpfe Verletzungen. Grund dafür sind die enthaltenen Milchsäurebakterien: Sie können Schleim verflüssigen und Entzündungsstoffe hemmen. Dadurch kann ein Löffel Topfen – allerdings nicht direkt aus dem Kühlschrank - bei Bronchitis und festsitzendem Husten Abhilfe schaffen.

Zudem wirkt Topfen schmerzlindernd, kühlend und abschwellend. Daher eignen sich Umschläge oder Wickel mit Magertopfen bestens bei Halsschmerzen, Gelenkentzündungen, Prellungen und Verstauchungen, aber auch bei einem Sonnenbrand, Verbrennungen und Insektenstichen.

Eine Schale cremiger Topfen | Credit: iStock.com/lily_rochha
Erste Wahl bei Prellungen: Topfen

Ingwer

Intensiv und scharf und nicht jedermanns Sache - doch eine Bereicherung in der eigenen Hausapotheke, das ist Ingwer! Die tropische Wurzel, die mittlerweile auch bei uns in Österreich kultiviert wird, heizt dem Körper im wahrsten Sinne des Wortes ein.

Denn die ätherischen Öle des Ingwers und seine Scharfstoffe wie Gingerole und Shogaole bewirken, dass der Körper mehr Speichelflüssigkeit und Magensaft sowie - säure bildet. Diese Vorgänge regen einerseits den Appetit sowie die Verdauung an und machen den Ingwer zu einem perfekten Hausmittel gegen Übelkeit und Brechreiz. Nicht umsonst haben bereits die Seefahrer immer eine Ingwerknolle in der Hosentasche gehabt, um ein Gegenmittel bei Seekrankheit parat zu haben. Andererseits wirken die Scharfstoffe des Ingwers entzündungshemmend und schmerzlindernd. Aus diesem Grund kommt Ingwer in der Behandlung von Arthrose und Rheuma sowie zur Besserung bei Kopf- oder Regelschmerzen zum Einsatz.

Mittlerweile wurde sogar nachgewiesen, dass Ingwer eine Wirkung gegen Rhinoviren hat und somit im Kampf gegen Erkältungen gute Dienste leistet. Diese Wunderwaffe können Sie sich schnell zubereiten: Ingwer abwaschen, in Scheiben schneiden und mit kochendem Wasser übergießen. Ein paar Minuten ziehen lassen und anschließend schluckweise genießen. Am besten geben Sie noch ein paar Scheiben Zitrone hinzu.

Eine aufgeschnittene Knolle Ingwer | Credit: iStock.com/grafvision
Ingwer wirkt immer

Zitronen

Das Mittel gegen Erkältungskrankheiten ist die "heiße Zitrone". Wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts und der zahlreich enthaltenen ätherischen Öle ist die Zitrone ein essentielles Mittel, um das Immunsystem zu unterstützen und Viren sowie Bakterien den Kampf anzusagen.

Da Vitamin C sehr hitzeempfindlich ist, sollten Sie Zitronensaft oder -scheiben aber immer nur mit lauwarmem Wasser übergießen - also eine nicht ganz so "heiße" Zitrone zubereiten. Zudem können Sie Wickel mit Zitronensaft beträufeln und diese zur Linderung bei Halsschmerzen, Mandelentzündung und Heiserkeit anwenden.

Die Zitrone wirkt entzündungshemmend, antibakteriell, schleimlösend, stoffwechselanregend und belebend. Daher ist sie auch ein probates Mittel bei Harnsteinen und sorgt für eine gesunde sowie reibungslose Verdauung.

Zitronen | Credit: iStock.com/Muenz
Auf die Kraft der Zitrone ist Verlass

Zwiebeln

Eine aufgeschnittene Zwiebel hilft nicht nur bei Insektenstichen, sondern auch bei Ohren- und Halsschmerzen sowie Zahnweh. Durch das Anschneiden der Zwiebel reagieren die darin enthaltenen Schwefelverbindungen - diese sind es auch, die Sie zum Weinen bringen und für die heilende Wirkung verantwortlich sind. Denn genau diese Schwefelverbindungen wirken antibiotisch, antiviral, keim- und entzündungshemmend sowie abschwellend.

Vielleicht etwas merkwürdig, aber sehr effektiv: Wenn durch eine verstopfte Nase das Schlafen zur Qual wird, legen Sie sich eine angeschnittene Zwiebel aufs Nachtkästchen. Die ätherischen Öle, die Sie dadurch schnuppern, erleichtern das Atmen und sorgen trotz Schupfen für einen erholsamen Schlaf.

Zwiebeln auf einem Holzbrett | Credit: iStock.com/YelenaYemchuk
Zwiebel - starke Helfer bei diversen Beschwerden

Natron

Als Hausmittel universal einsetzbar und für die eigene Gesundheit von großer Bedeutung: Das Natriumsalz der Kohlensäure war bereits zu Großmutters Zeiten der Hit im Haushalt. Man entfernt damit hartnäckigen Schmutz und Kalk, beseitigt üble Gerüche von Textilien und in Kombination mit Essig reinigt man sogar verstopfte Abflüsse.

Diese reinigenden Eigenschaften, mit denen sich Natron beim Haushaltsputz bewährt, können Sie auch für Ihren Körper nutzen. So wirkt das Pulver entzündungshemmend bei Erkältungen und schafft Abhilfe bei Halsschmerzen, indem Sie beispielsweise mit Natron-Wasser gurgeln. Dazu müssen Sie einfach einen Teelöffel Natron in Wasser auflösen und die Mischung für knapp 2 bis 3 Minuten gurgeln und anschließend ausspucken.

Weiters hilft Natron gegen Sodbrennen sowie Blähungen und sorgt durch seine basischen Eigenschaften für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt in Ihrem Körper. Wenn Sie den Allrounder auch für Ihre Gesundheit nutzen wollen, sollten Sie bei Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, einem Herzleiden oder Nierenfunktionsstörungen allerdings Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.

Eine Schale Natron | Credit: iStock.com/ivandzyuba
Natron leistet gute Dienste

Apfelessig

Der aus Obstresten gewonnene Apfelessig stellt nicht nur für den Haushalt eine Bereicherung dar, sondern hat als Naturprodukt auch zahlreiche positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Wenn Sie von den gesundheitlichen Vorteilen profitieren wollen, sollten Sie hin und wieder ein verdünntes Glas Essigwasser genießen.

Bereits mit einem Esslöffel Apfelessig tut man dem Körper etwas Gutes. So kann dieser die Verdauung ankurbeln und nach einem deftigen Essen für ein besseres Magengefühl sorgen. Schon nach kurzzeitigem Gebrauch zeigt sich eine Normalisierung des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels, Heißhungerattacken werden seltener, und der Stoffwechsel sowie die Fettverdauung werden ordentlich angekurbelt.

Hinzu kommen die antibakteriellen Eigenschaften des Apfelessigs, wodurch er auch ein wirksames Mittel im Kampf gegen Blasenentzündungen ist. Im Gegensatz zu anderen Essigsorten ist Apfelessig basisch und wirkt sich daher auch positiv auf den Säure-Basen-Haushalt im Körper aus.

Apfelessig | Credit: iStock.com/vasiliybudarin
Apfelessig - ein wahres Wundermittel

Zur Autorin

Alltagstaugliche Tipps, um das persönliche Wohlbefinden nachhaltig zu steigern - ein Herzensanliegen von Passion Author Patricia Hainz. Die Ernährungswissenschaftlerin, diplomierte Gesundheitstrainerin & Fastenbegleiterin teilt ihr Wissen rund um Bewegung und Ernährung mit den Leserinnen und Lesern von www.weekend.at.

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