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Frau fährt ein Downhill-Bike | Credit: iStock.com/travelview
Downhill – die Trendsportart wird immer beliebter
Downhill – die Trendsportart wird immer beliebter
iStock.com/travelview

Downhill: Was man über die Trendsportart wissen sollte

28.06.2023 um 14:20, Artikel von Passion-Autor: Margit Kainz
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Für manche ist es der ultimative Kick. Für andere bereits das Zuschauen angsteinflößend. Faszination Downhill – die Trendsportart wird immer populärer.

Lisa ist 20 Jahre alt und studiert Erziehungswissenschaften. Am liebsten mag sie es gemütlich, hängt mit ihren Freunden ab, hört Musik oder liest ein gutes Buch. Doch manchmal kann es ihr gar nicht schnell genug gehen. Wenn es bergab geht mit ihrem neuen Bike, den Trail entlang, bis sie den Talboden wieder unter ihren Füßen erreicht. Und sie strahlt über beide Ohren, als sie mir von ihrem letzten Jump-Training im Bikepark erzählt. Lisa ist nur eine von vielen, vorrangig jungen Leuten, die sich zu dieser Extremsportart hingezogen fühlt. Doch was macht diese Begeisterung aus? Worin liegt der Reiz und worauf sollte man beim Downhill besonders achten? Wir fragen bei Lisa nach.

Liebe Lisa, du bist seit knapp zwei Jahren begeisterte Downhillerin. Was hat dich dazu bewegt, diese Sportart auszuprobieren?

Ich bin schon von klein auf mit dem Fahrrad und später auch mit dem Mountainbike gefahren. Irgendwann bemerkte ich jedoch, dass mir das Bergabfahren entlang des Forstwegs keinen richtigen Spaß macht. Und die vielen Fußgänger! Ständig musste ich abbremsen. Während der Coronazeiten fanden zudem richtige Völkerwanderungen auf den Forstwegen statt! Das war auch die Zeit, in der ich anfing, mich über das Downhillfahren zu informieren. Beispielsweise sah ich mir Videos vom bekannten Biker Fabio Wibmer auf YouTube an, die ich richtig cool fand!

Mann fährt ein Downhill-Bike | Credit: iStock.com/Lilkin
Die Trendsportart Downhill ist nicht nur etwas für Männer

Im rasanten Tempo über Stock und Stein den Berg hinab. Ist das nicht eher was für „wilde“ Jungs?

Nein, absolut nicht! Immer mehr Mädels stoßen zur Community. Beim Downhill geht es nicht nur um Geschwindigkeit und „Wildness“. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel mehrerer Elemente. Im Einklang mit dem Rad zu sein, technische Skills zu erlernen und beispielsweise an den Herausforderungen zu wachsen. Die Geschwindigkeit nimmt in der Regel mit dem Gefühl der Sicherheit zu. Doch bis dahin heißt es üben, üben, üben!

Wie war dein erstes Downhill Erlebnis?

Echt cool! Aber auch anders als gedacht. Ein Freund von mir hat mich zu einem Bikepark mitgenommen und ich habe mich gleich an den Anfängertrail gewagt. Ui, war ich aufgeregt! Nach dem Startschuss habe ich schnell bemerkt, dass Downhillfahren eben nicht nur auf dem Rad stehen, ein bisschen lenken und herunterrasen ist. Es ist viel anstrengender als gedacht! Trotz vorhandener Federung hat es mich ordentlich am Bike durchgeschüttelt, ich musste auch immer aufpassen, dass mir mein Rad in der schmalen Spur nicht wegrutscht und versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Alles geht so schnell, und kleine Fehler werden meist nicht verzeiht.

Bist du auch gestürzt?

Oh ja! Das war ein richtiger Schockmoment für mich. Zum Glück war nichts Ernstes passiert. Die Weiterfahrt war dennoch mit Angst verbunden. Mein trailerfahrener Freund gab mir jedoch einige gute Tipps, wie ich die Strecke besser meistern könnte. Ich bin dann langsamer und vorsichtiger weitergefahren und habe nach und nach mehr Vertrauen gewonnen. Nach der dritten Abfahrt kannte ich die Strecke bereits besser und spürte schon Fortschritte. Ab diesem Zeitpunkt hat das Biken dann auch so richtig Spaß gemacht!

Mann fährt ein Downhill-Bike | Credit: iStock.com/makasana
Das A und O ist die korrekte Schutzausrüstung

Was sagen deine Eltern eigentlich zu deinem doch etwas waghalsigen Hobby?

Als sie nach meinem ersten Downhill-Abenteuer meine blau-violetten Flecken an meinen Beinen sahen, waren sie selbstverständlich ganz und gar nicht davon begeistert! Sie machten sich Sorgen und meinten, ich solle mir bitte eine „normale“ Sportart suchen. Bestimmt wäre es ihnen lieber gewesen, wenn ich beim Mountainbiken geblieben wäre. Mittlerweile haben sie sich damit so einigermaßen arrangiert. Denn sie wissen auch, dass ich mir der Gefahr bewusst bin und mein Bestes tue, um das Risiko zu minimieren.

Wie kann man die Gefahren einschränken?

Das A und O bei dieser Sportart ist sicherlich die korrekte Schutzausrüstung. Neben einem gewarteten, trailtauglichen Bike dürfen selbstverständlich Knie- und Ellbogenschützer, ein Vollvisierhelm und ein Rückenprotektor nicht fehlen. Wer mit dem Lift hochfährt, sollte sich vor dem Bergabfahren aufwärmen und seine Gelenke aktivieren. Auch rechtzeitige Pausen einlegen ist wichtig. Ein zu verkrampftes und unsicheres Fahren erhöht ebenfalls das Unfallrisiko.

Am besten fühlt es sich an, wenn man im Flow ist, also nicht unbedingt rasend, aber dynamisch fährt. Man sollte sich aber bewusst sein, dass Downhillfahren eine Extremsportart ist und sich Stürze trotz Vorsichtsmaßnahmen leider nicht immer vermeiden lassen! Bei neuen, unbekannten Strecken ist ohnehin zuerst mal Vorsicht geboten. Doch auch bei bekannten Trails kann sich die Bodenbeschaffenheit witterungsbedingt immer wieder ändern. Daher ist es wichtig, vorausschauend und achtsam zu fahren.

Frau fährt mit Bike bergab | Credit: iStock.com/BartekSzewczyk
Neueinsteiger setzen am besten auf einen Grundkurs

Was würdest du Neueinsteigern und Downhill Interessierten raten?

Es einfach einmal auszuprobieren! Dann seht ihr, ob es euch Spaß macht. Für den ersten Versuch empfehle ich, ein Bike und die Schutzausrüstung in einem Bikepark auszuleihen. Dort könnt ihr auch einen Grundkurs belegen, zu dem ich jedem Neueinsteiger raten würde. Ich selbst habe einen solchen Kurs nach meinem ersten Trailversuch nachgeholt und sehr davon profitiert.

Hier lernt man nicht nur, wie man das Bike und die Federung passend zum eigenen Körpergewicht einstellt, sondern auch viele fahrtechnischen Skills. Beispielsweise spielt die Linienwahl beim Trailfahren eine große Rolle. Mit welcher Geschwindigkeit fahre ich in die Kurve? Und wann darf oder sollte besser nicht gebremst werden? Wer Lust hat, kann dort die ersten kleinen Jumps erlernen!

Was gefällt dir am besten beim Downhill?

Das Gefühl, wenn ich mich in die Kurven hineinlege! Es ist ein wenig wie Achterbahnfahren, man wird richtig hineingedrückt. (Sie lacht und strahlt zugleich). Außerdem freue ich mich über die Fortschritte, die ich mache und das wachsende Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten! Downhill verbindet für mich Action und Natur und über Social Media habe ich viele Gleichgesinnte kennengelernt, was richtig Spaß macht! Es ist auch ein guter Ausgleich zum Studium.

Mein neues Enduro Bike eignet sich sowohl zum Bergauf- als auch Bergabfahren, sodass ich beim Bergauftreten gut abschalten kann. Oben angekommen werde ich mit einem tollen Ausblick und der bevorstehenden Trailabfahrt belohnt. Und ja!! Das Gefühl, wenn ich dann auf dem Bike stehe und nach unten schwebe, ist etwas ganz Besonderes. Ich fühle mich frei und lebendig, verbunden mit meinem Bike und erlebe einen Gefühlscocktail aus Nervenkitzel und Adrenalin. Ein Abenteuer, das selbst erlebt werden muss! Zuhause angekommen, setzt dann die Entspannung ein und die Vorfreude auf das nächste Bike-Abenteuer lässt nicht lange auf sich warten!

Frau fährt mit Bike im Wald | Credit: iStock.com/BartekSzewczyk
Coole Bike-Abenteuer warten auf alle Mutigen

Zur Autorin

Als idealen Ausgleich zu ihrer Arbeit hat Passion Author Margit Kainz das Schreiben entdeckt. Kleine Anekdoten und Tipps sind die Spezialität der reisebegeisterten Tirolerin, die sie in ihren Beiträgen auf www.weekend.at serviert.

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