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Eine weißhaarige Senioren hat Freude an der Bewegung; sie boxt beim Sport in die Luft.
Yoga, Tai-Chi oder Nordic Walking: Diese Sportarten sind für Senioren besonders geeignet.
Yoga, Tai-Chi oder Nordic Walking: Diese Sportarten sind für Senioren besonders geeignet.
Diamond Dogs/iStock

Bewegung ab 60: Die besten Sportarten für Senioren

14.01.2025 um 12:58, Stefanie Hermann
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Fit und gesund ab 60: Gelenkschonend fördern Wassergymnastik, Yoga, Walking und Tai Chi fördern Ausdauer, Balance und Beweglichkeit – perfekt für Senioren.

Regelmäßige Bewegung ist essenziell, um auch im Alter fit und gesund zu bleiben. Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt, dass aktive Senioren seltener an chronischen Krankheiten leiden und ihre Lebensqualität steigern können. Doch welche Sportarten eignen sich besonders für Menschen über 60? Im Folgenden stellen wir Ihnen die besten Aktivitäten vor.

Regelmäßige Bewegung im Alter fördert die Gesundheit

Die WHO empfiehlt Senioren, mindestens 150 Minuten moderates Training pro Woche einzuplanen. Bewegung wirkt altersbedingtem Muskelabbau entgegen, stärkt die Knochendichte und reduziert das Risiko für Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Aktivität senkt das Risiko von Demenzerkrankungen, belegt auch eine im Medizinfachmagazin "The Lancet" publizierte Studie. Neben der physischen Gesundheit wirkt sich Sport auch positiv auf die Psyche aus. In Kursen und bei gemeinsamen Aktivitäten werden soziale Kontakte gefördert.

Vorteile von Sport im Alter

Körperliche Gesundheit

Bewegung stärkt die Muskulatur, verbessert die Durchblutung und erhöht die Lungenkapazität. Studien der Universität Kopenhagen zeigen, dass regelmäßiges Training den altersbedingten Muskelabbau um bis zu 50 % verlangsamen kann. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) senkt körperliche Aktivität das Risiko für Osteoporose und Stürze erheblich. Das Herz-Kreislauf-System profitiert durch eine verbesserte Durchblutung und einen niedrigeren Blutdruck. Eine Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) belegt, dass Ausdauertraining das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 30 % senken kann. Zusätzlich wird der Stoffwechsel angeregt, was sich positiv auf die Blutzuckerregulation und das Risiko für Diabetes auswirkt. Nordic Walking fördert zusätzlich die Gelenkstabilität und schützt vor Stürzen.

Gut für die Psyche

Sport fördert die psychische Gesundheit und wirkt als natürliches Antidepressivum. Eine Langzeitstudie der Harvard Medical School belegt, dass regelmäßige Bewegung die Ausschüttung von Endorphinen steigert und Stresshormone reduziert. Die WHO empfiehlt besonders Aktivitäten mit meditativen Elementen, um die mentale Gesundheit zu stärken. Aktivitäten wie Yoga oder Tai-Chi haben positive Effekte auf die Konzentrationsfähigkeit und reduzieren Symptome von Angst und Depression.

Moderate Bewegung wie beim Nordic Walking oder zügigen Spazierengehen tut der Psyche und dem Körper gut: Ein Mann und eine Frau genießen die gemeinsame Bewegung im Freien.
Gemeinsame Bewegung an der frischen Luft tut nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche gut.

Aktives Sozialleben

Gruppensportarten wie Nordic Walking oder Wassergymnastik bieten zudem auch soziale Interaktion. Senioren, die an Gruppenaktivitäten teilnehmen, pflegen häufiger soziale Kontakte und leiden weniger unter Einsamkeit. Diese Verbindung fördert das allgemeine Wohlbefinden und erhöht die Motivation, aktiv zu bleiben.

Sicherer Alltag

Bewegung unterstützt die Selbstständigkeit im Alltag. Kraft, Balance und Mobilität werden gezielt gefördert. Aufgaben wie Treppensteigen oder Einkaufen werden leichter bewältigt werden. Senioren, die regelmäßig Sport treiben, berichten von einem gesteigerten Lebensgefühl und mehr Lebensfreude. Zudem sind jene, die regelmäßig körperlich aktiv sind, länger unabhängig bleiben und seltener auf Hilfe angewiesen sind.

Am besten geeignete Sportarten

Sportarten für Senioren zeichnen sich durch besondere Eigenschaften aus, die sie sicher, effektiv und alltagstauglich machen:

  • Gelenkschonung: Die Bewegungsabläufe vermeiden Überlastungen und Abnutzungen an Gelenken.
  • Förderung der Flexibilität: Übungen steigern die Mobilität und erleichtern Alltagsbewegungen.
  • Balance und Koordination: Der Fokus auf Stabilität und Trainieren des Gleichgewichts senkt das Risiko für Stürze.
  • Moderate Belastung: Das Herz-Kreislauf-System wird gestärkt, ohne den Körper zu überfordern.
  • Anpassungsfähigkeit: Die Trainingseinheiten lassen sich individuell auf gesundheitliche Einschränkungen abstimmen.
  • Einfache Ausstattung: Geringe Kosten und leichter Zugang erleichtern den Einstieg.

Yoga

Yoga verbessert laut Mayo Clinic die Flexibilität, Balance und stärkt die Tiefenmuskulatur. Zudem reduziert es Stress und fördert das geistige Wohlbefinden. Spezielle Programme für Senioren, wie etwa „Chair Yoga“, ermöglichen auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen eine Teilnahme. Studien des International Journal of Yoga zeigen, dass Yoga die Beweglichkeit um bis zu 30 % steigern kann.

Walking/Nordic Walking

Walking und Nordic Walking sind besonders gelenkschonend und stärken das Herz-Kreislauf-System. Laut einer Untersuchung der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) werden durch Nordic Walking 90 % der Körpermuskulatur aktiviert. Die Bewegung an der frischen Luft hat außerdem positive Auswirkungen auf das Immunsystem.

Wassergymnastik

Wassergymnastik eignet sich ideal für Senioren mit Gelenkproblemen. Laut einer Studie der Arthritis Foundation reduziert das Training im Wasser Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit. Viele Bäder bieten spezialisierte Kurse an, die sich durch gelenkschonende Übungen auszeichnen und gleichzeitig die gesamte Muskulatur stärken.

Tai-Chi

Tai-Chi, auch bekannt als „Meditation in Bewegung“, ist eine sanfte chinesische Kampfkunst, die besonders für Senioren geeignet ist. Die langsamen, fließenden Bewegungen fördern Balance, Koordination und Konzentration. Studien, darunter eine Untersuchung der Harvard Medical School, zeigen, dass Tai-Chi das Sturzrisiko bei älteren Menschen um bis zu 45 % senken kann. Darüber hinaus hilft Tai-Chi, Stress abzubauen und die Gelenke zu entlasten, was es zu einer idealen Sportart für Menschen mit Arthritis oder Rückenproblemen macht. Viele örtliche Sportvereine und Volkshochschulen bieten speziell auf Senioren abgestimmte Tai-Chi-Kurse an.

Ein Senior und eine Senioren betreiben Tai-Chi im Park, beide lächeln, während sie eine Übung ausführen.
Sanfte Sportarten wie Tai-Chi, die Körper und Geist verbinden, sind für Senioren besonders gut geeignet.

Praktische Tipps

Kursangebote

Fitnessportale wie FitForFun oder regionale Seniorenzentren bieten Informationen zu Kursangeboten für ältere Menschen. Schauen Sie auch bei lokalen Fitnessstudios oder Volkshochschulen nach Seniorenkursen. Die App Sportsfinder hilft dabei, Kurse in Ihrer Nähe zu finden.

Ausrüstung

Gut sitzende, rutschfeste Kleidung essenziell. Für Nordic Walking empfehlen sich ergonomische Stöcke, die individuell an die Körpergröße angepasst sind. Wassergymnastik erfordert rutschfeste Schuhe und eng anliegende Badebekleidung.

FAQs

Wie oft sollte man als Senior trainieren?

Die WHO empfiehlt, mindestens drei bis fünf Mal pro Woche aktiv zu sein, wobei jede Einheit 30 Minuten dauern sollte. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und die Intensität langsam zu steigern.

Welche Sportarten sind bei gesundheitlichen Einschränkungen geeignet?

Für Menschen mit Knie- oder Hüftproblemen eignen sich Wassergymnastik oder sanftes Yoga. Nordic Walking kann bei Rückenproblemen helfen. Konsultieren Sie vor Trainingsbeginn Ihren Arzt oder Physiotherapeuten.

Wie finde ich die richtige Sportart für mich?

Die Wahl der Sportart hängt von Ihren persönlichen Vorlieben, Ihrem Fitnesslevel und möglichen gesundheitlichen Einschränkungen ab. Probieren Sie verschiedene Aktivitäten aus, um herauszufinden, was Ihnen Spaß macht. Eine Beratung mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten kann ebenfalls hilfreich sein, um geeignete Optionen zu finden. Lokale Fitnessstudios oder Volkshochschulen bieten oft Schnupperkurse speziell für Senioren an.

Wie beginne ich als Anfänger mit regelmäßigem Training?

Starten Sie langsam und steigern Sie die Intensität allmählich. Beginnen Sie mit zwei bis drei Einheiten pro Woche à 20–30 Minuten. Konzentrieren Sie sich zunächst auf grundlegende Übungen, die Ihre Ausdauer und Beweglichkeit fördern. Fitnessportale oder Kurse speziell für Anfänger bieten strukturierte Pläne, die Ihnen den Einstieg erleichtern.

Wie kann ich mich motivieren, langfristig aktiv zu bleiben?

Setzen Sie sich realistische Ziele und feiern Sie kleine Erfolge. Eine feste Trainingsroutine, zum Beispiel an bestimmten Tagen und Uhrzeiten, schafft Verlässlichkeit. Trainieren Sie in Gruppen oder mit einem Partner, um die soziale Komponente zu nutzen. Notieren Sie Fortschritte, um motiviert zu bleiben. Abwechslung durch neue Übungen oder Aktivitäten hält den Spaß an der Bewegung aufrecht.

Wie intensiv sollte das Training sein?

Die Intensität hängt von Ihrer Fitness und Gesundheit ab. Laut WHO sollte das Training moderat sein – Sie sollten während der Bewegung noch sprechen, aber nicht singen können. Bei fortgeschrittenem Fitnesslevel können Sie intensivere Einheiten integrieren, wie leichtes Krafttraining oder zügiges Walking. Hören Sie immer auf Ihren Körper und pausieren Sie bei Beschwerden.

Wie lange sollte das Training dauern?

Experten empfehlen, pro Woche insgesamt 150 Minuten moderates Training oder 75 Minuten intensives Training durchzuführen. Eine typische Einheit dauert 20–40 Minuten, je nach Aktivität. Teilen Sie Ihre Trainingseinheiten flexibel auf die Woche auf, beispielsweise in fünf 30-minütige Einheiten. Kürzere Einheiten sind besser als gar keine Bewegung.

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