Augenlasern: Die häufigsten Fragen und Antworten
Menschen mit einer Sehschwäche setzen auf Brille oder Kontaktlinsen. Aber da fängt die Problematik auch schon an! Bei Kälte beschlagen die Brillengläser. Im Sommer rutscht die Brille durch vermehrtes Schwitzen von der Nase. Und bei Kontaktlinsen können sich viele nicht vorstellen, mit dem Finger in die Augen zu greifen. Manche Brillen- oder Kontaktlinsenträger suchen daher nach Alternativen, um ihre Sehschwäche zu beheben. Dabei hat sich das Augenlasern zu einem beliebten Verfahren entwickelt, um eine Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Immerhin wird diese OP auch bei sehr hohen Sehwerten durchgeführt. Die Entscheidung für eine Laser-OP sollte aber dennoch gut überlegt sein. Weshalb es umso wichtiger ist, dass etwaige Fragen auch Antworten finden.
Alle Augenlaser-Verfahren auf einen Blick
Da jedes Auge individuell ist, wird vor einer Augenlaser-OP das Sehorgan untersucht. So wird abgeklärt, welche Methode für den Patienten infrage kommt. Dabei haben sich drei Verfahren etabliert:
Die LASIK-Methode
Die LASIK wird zur Korrektur von Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung eingesetzt. Dabei wird ein kleiner Deckel (Flap) auf der Hornhaut präpariert, anschließend angehoben und zur Seite geklappt. Nun modelliert der Laser das darunterliegende Hornhautgewebe und gleicht so die Fehlsichtigkeit aus.
Die ReLEx smile-Methode
Die ReLEx smile ist die jüngste Variante der Augenlaser-Methoden. Bei dieser OP wird kein Flap errichtet, sondern mit dem Laser ein feines Scheibchen im Inneren der Hornhaut erzeugt. Dann erfolgt ein kleiner Schnitt am Rand der Hornhaut, womit das Scheibchen manuell entfernt und der Sehfehler ausgeglichen wird.
Die LASEK-Methode
Die LASEK gilt wie die LASIK als gut erforscht und sicher. Hier wird mit einer alkoholhaltigen Lösung die oberste Hornhautschicht gelöst und zur Seite geschoben. Der Laser modelliert dann das freiliegende Gewebe. Eine medizinische Kontaktlinse schützt die entstandene Wunde und verbleibt ein paar Tage im Auge.
Allgemeine Voraussetzungen für eine Augenoperation
Welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, unterscheidet sich je nach angewandter Methode. Generell ist aber zu beachten:
- Das Mindestalter von 18 Jahren wurde erreicht.
- Die Fehlsichtigkeit hat sich innerhalb eines Jahres nicht stark verändert.
- Es sind keine weiteren Augenerkrankungen vorhanden.
- Die Sehschwäche liegt zwischen -12 bis +6 Dioptrien.
- Eine Schwangerschaft wurde ausgeschlossen.
Sind die allgemeinen Voraussetzungen gegeben, gibt es dennoch immer wieder Zweifel und Ängste, wenn an eine Augenoperation gedacht wird. Die meisten Patienten stehen vor denselben Fragen. Deshalb haben wir Ihnen hier die Antworten auf die zehn häufigsten Fragen auf einen Blick zusammengestellt:
Bin ich für eine Augenlaserkorrektur geeignet?
Wer sich mittels Augenlaser-OP von Brille und Kontaktlinsen befreien möchte, muss in einem Erstgespräch gemeinsam mit dem Arzt herausfinden, ob er überhaupt für eine bzw. für welche Laser-Methode er geeignet ist. Der Eignungscheck kann auch durch einen Augenoptikermeister erfolgen. Diese sollte so umfangreich wie möglich sein, damit alle offenen Fragen geklärt werden. In manchen Zentren wird dafür auch ein erstes Entgelt erhoben.
Welche Methode ist für mich die beste?
Die geeignete Methode zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit hängt oft von den Dioptrienwerten des Patienten, der Hornhautdicke, dem Pupillendurchmesser sowie einer möglichen Altersweitsichtigkeit ab. Die empfohlenen Dioptrienwerte für die Femto-LASIK – was die gängigste Laser-Methode ist – liegen bei maximal -12 Dioptrien für Kurzsichtigkeit und +6 Dioptrien für Weitsichtigkeit. Bei einer Hornhautverkrümmung liegt der Wert bei 8 Dioptrien.
Wie sicher sind die Verfahren?
Alle in Österreich eingesetzten Augenlaser-Verfahren gelten aus medizinischer Sicht als absolut sicher. Komplikationen nach Augenlaserbehandlungen sind daher sehr selten. Das LASIK-Verfahren etwa ist millionenfach erprobt und wurde 1999 als Heilverfahren ausgewiesen. Denn da lediglich die Oberfläche des Auges behandelt und durch den Eingriff nicht geöffnet wird, ist das Risiko einer Erblindung ausgeschlossen.
Wie lange dauert die Operation?
Die Laser-OP dauert für beide Augen weniger als 15 Minuten. Die Korrektur der Fehlsichtigkeit nimmt davon normalerweise nur wenige Sekunden in Anspruch. Und mit der neuen Laser-Technologie wird der Flaps bereits in zehn Sekunden gebildet. Außerdem ist der Laser eine sehr sanfte Methode, sodass man die Operation an sich fast gar nicht bemerkt.
Ab wann kann ich wieder scharf sehen?
Das ist abhängig von der gewählten Methode. Bei der Femto-LASIK ist das Scharf-Sehen auch schon direkt nach der Behandlung gegeben. In der Regel stellt sich aber das bessere Sehen unmittelbar am nächsten Tag ein. Der vollständige Heilungsprozess dauert wenige Tage, bei der Femto-LASIK nur vier Stunden. Das Arbeiten ist zwar abhängig vom Berufsfeld, aber Tätigkeiten am PC können bereits am nächsten Tag wieder erfolgen. Die volle Arbeitsfähigkeit ist, je nach Methode, meist nach ein bis drei Tagen hergestellt.
Treten nach der Operation Schmerzen auf?
Auch wenn die OP nur kurz – und zudem ungefährlich – ist, fühlen sich die Augen danach befremdlich an. Die meisten Patienten vergleichen es mit einem Fremdkörper im Auge, weshalb das Auge auf keinen Fall gerieben werden darf. Aber bereits nach wenigen Stunden ist der Flap verheilt und die Symptome verschwunden. Üblicherweise verspüren Patienten keine Schmerzen während oder nach der OP.
Werde ich meine Sehhilfe dauerhaft los?
Ja, im Regelfall kann man nach der Augenlaserbehandlung brillen- und kontaktlinsenfrei bleiben. Eine Verschlechterung der Werte ist sehr selten und betrifft, wenn überhaupt, nur Menschen mit zuvor besonders hohen Dioptrienwerten. Und dies wiederum bezieht sich oft nur auf die Weitsichtigkeit. Seriöse Ärzte bieten dann ein kostenloses touch-up an. Aber ab einem Alter von 45 Jahren tritt bei vielen Menschen die sogenannte Alterssichtigkeit auf. Da kann eine Lesebrille notwendig werden.
Worauf muss ich bei der Wahl einer Augenlaser-Klinik achten?
Die gewünschte Klinik sollte hohe Qualitätsstandards bezüglich technologischer Ausstattung, Personal und medizinischer Beratung aufweisen. Um die Erfahrung der behandelnden Ärzte einschätzen zu können, ist es ratsam, nach der Anzahl der durchgeführten Eingriffe und des Methoden-Angebots zu fragen. Außerdem sollte die postoperative Nachsorge der Patienten in der Augenlaserklinik so umfangreich wie nur möglich sein.
Wie teuer sind die Augenlaserverfahren?
Der genaue Preis hängt von der Methode ab und wird im Beratungsgespräch besprochen. Dabei hat der Arzt die Wahl je nach Schwierigkeit, Zeit- und Serviceaufwand des Eingriffs den Preis anzupassen. Bei einigen Kliniken entstehen Preisdifferenzen je nach zu behandelnden Dioptrienstärke. Obendrein ist zu beachten, was alles im Preis inkludiert ist – also Leistungen wie Folgemedikamente, Folgebehandlungen oder der Eignungscheck.
Übernimmt die Krankenversicherung die Kosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten im Normalfall nicht die Kosten für das Augenlasern. Es handelt sich dabei nämlich für die meisten Krankenkassen nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff. Pauschal gesagt, werten die Versicherungen den Eingriff eher als eine Art der Schönheitsoperation. Ob zumindest Teilkosten übernommen werden, muss ebenfalls individuell abgeglichen werden.