Birkin Bag: modisches Accessoire oder Investition?
Birkin Bag von Hermès
- Die Entstehungsgeschichte der Birkin Bag
- Die Faszination des Exklusiven
- Warum die langen Wartezeiten?
- Kann die Birkin Bag als Investition gesehen werden?
- Die Birkin Bag Auktion von 2011
- Kelly Bag vs. Birkin Bag
- Zur Autorin
Benannt nach der berühmten Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin, wurde die ikonische Handtasche erstmals 1984 eingeführt. Seitdem hat sie eine unvergleichliche Aura des Luxus und der Exklusivität geschaffen.
Die Entstehungsgeschichte der Birkin Bag
Die Idee der Birkin Bag entstand auf einem Flug von Paris nach London. Dabei beschwerte sich die Schauspielerin, dass es keine großen und praktischen Taschen für Mütter mit Kleinkindern gebe. Sie beschrieb die Tasche bis ins kleinste Detail ihrem Sitznachbarn, unwissentlich, dass dies kein Geringerer als Jean-Louis Dumas, der damalige CEO von Hermès war. Des Weiteren stammte er sogar aus der Hermès Familie; sein Ur-Ur-Ur-Großvater war Thierry Hermès, der Gründer der Luxusmarke. Somit saß sie neben der Quelle ihres Erfolgs. Dumas und Jane entwarfen auf dem kurzen Flug auf einer Papierserviette die perfekte Ledertasche, welche groß genug war, um alles zu verstauen und dennoch ästhetisch aussehe.
Die Faszination des Exklusiven
Einer der Hauptgründe für die anhaltende Faszination der berühmten Handtaschen liegt in der unvergleichbaren Exklusivität. Die Tasche wird nämlich oftmals nicht im Laden gekauft, sondern erfordert einen Platz auf der Warteliste. Es sei denn, man verfügt über die entsprechenden Kontakte. Vor allem im Pariser Hermès Store ist die Wahrscheinlichkeit, nicht auf die Warteliste gesetzt zu werden, bei der man übrigens teilweise mehrere Jahre wartet, größer.
Alternativ zu den traditionellen Einzelhandelsgeschäften bieten Plattformen wie „Vestiaire Collective" eine andere Möglichkeit, um an eine Birkin Bag zu gelangen. Auf Plattformen wie diesen sind sowohl neue als auch gebrauchte Exemplare erhältlich, wobei letztere oft eine einzigartige Geschichte oder ein gewisses Alter aufweisen. Diese bereits getragenen Taschen sind nicht nur preislich attraktiver, sondern werden aufgrund ihres Alters oder ihrer Geschichte oft als noch begehrenswerter angesehen.
Warum die langen Wartezeiten?
Die Herstellung einer Tasche beansprucht in etwa 20 Arbeitsstunden, wobei pro Woche höchstens zwei der exquisiten Teile gefertigt werden. Für die Produktion wird ausschließlich feinstes Leder verwendet, wobei darauf geachtet wird, dass jedes Stück die gleiche Lederstruktur und Färbung aufweist. Jeder einzelne Bestandteil wird von Handarbeitern gefertigt, sogar die maschinell hergestellten Nähte bekommen die letzten drei Stiche per Hand verpasst. Im Vergleich zu anderen Luxustaschen finden wir auf der Birkin Bag keine penetranten Logos oder Muster der Marke, sondern schlichte Eleganz.
Kann die Birkin Bag als Investition gesehen werden?
Ja! Die Tasche kann durchaus als Investition betrachtet werden. Das liegt vor allem an der Wertsteigerung; viele Modelle haben im Laufe der Jahre an erheblichem Wert gewonnen. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit können bestimmte Taschen zu deutlich höheren Preisen weiterverkauft werden, als sie ursprünglich erworben wurden. Außerdem trägt die Seltenheit mancher Modelle dazu bei, dass die Nachfrage stets hoch bleibt.
Hermès ist eine renommierte Luxusmarke mit einer langen Geschichte und einem starken Markenwert. Die Birkin Bag ist eines ihrer bekanntesten Produkte und wird oft mit Prestige und Status assoziiert, was die Attraktivität für Sammler und Investoren steigern kann.
Die Birkin Bag Auktion von 2011
Die Versteigerung einer Birkin Bag im Dezember 2011 sorgte für Schlagzeilen und unterstrich einmal mehr die Begierde an der Tasche. Das Besondere an der Versteigerung war, dass es sich um eine limitierte Edition handelte, die von Designerin und Namensgeberin Jane Birkin persönlich gestaltet und signiert wurde. Die Rede ist von der Diamond Birkin Bag, die auf den ersten Blick eigentlich nur durch die Fuchsia-Farbe ins Auge sticht. Weder Logo noch Name sind auf der Tasche zu finden. Dennoch ist das versteigerte Model kein gewöhnliches, statt Kalbsleder wurde hier Krokodilleder, genauer gesagt das Leistenleder verwendet. Der Verschluss ist aus 18-Karat-Weißgold und mit Diamanten besetzt. Laut dem bekannten Auktionshaus Christies´s ist das Luxusstück die bislang teuerste versteigerte Handtasche.
Kelly Bag vs. Birkin Bag
Die Kelly Bag, welche ursprünglich als "Sac à dépêches" (auf Deutsch Versandtasche), wurde bereits in den 1930er Jahren entworfen. In den 1950er Jahren wurde sie nach der Schauspielerin Grace Kelly benannt, nachdem diese die Tasche nutze, um bei einem öffentlichen Auftritt ihren Babybauch zu verstecken. Das Foto machte weltweit die Runde, so bekam die Tasche mit der Zeit ihren berühmten Namen. Im Vergleich zur Birkin Bag hat die Kelly Bag einen abnehmbaren Schulterriemen, was sie zu einer praktischen Option für den täglichen Gebrauch macht. Außerdem hat sie nur einen Griff, dadurch ist es möglich, die Tasche cross-body zu tragen. Die Birkin Bag gilt jedoch als alltagstauglicher und lässiger, da sie mit ihrem größeren Design mehr Platz schafft. Während beide Handtaschen als Luxusartikel gelten, wird die Birkin Bag aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit und dem höheren Ansehen, oft als noch prestigeträchtiger gesehen.
Die Birkin Bag ist heute eine Art Visitenkarte der Marke Hermès. Wird eine Tasche gekauft, investiert man. In der Regel handelt es sich bei der Luxushandtasche nicht um die erste Designertasche, die man sich zulegt und die das Potenzial hat, zu einem Familienerbstück zu werden.
Zur Autorin
Bei steilen Abfahrten auf der Piste und adrenalingeladenen Aktivitäten, die den Puls in die Höhe treiben, kann man Tessa Neuherz finden. Abseits der Berge vertieft sie sich mit gleicher Hingabe in fesselnde Bücherwelten. In ihren Beiträgen auf weekend.at teilt sie Tipps und Trends.