Superhelden aus dem Tierreich
Mini-Drachen: Axolotl
So wie der Antiheld „Deadpool“ aus dem Marvel-Universum verfügt das Axolotl über eine phänomenale Fähigkeit: Gliedmaßen, Organe und sogar Teile des Gehirns und Herzens können nach einer Verletzung vollständig wiederhergestellt werden – und zwar binnen weniger Wochen. Wie das genau geht, können Forscher bis heute nicht gänzlich erklären. Das zu den Molchen zählende Tierchen wird bis zu 28 Zentimeter groß, stammt ursprünglich aus Mexiko und kann bis zu 20 Jahre alt werden. Was die Nahrungsaufnahme angeht, ist das Axolotl nicht zimperlich: Sind keine Krebse, Insektenlarven oder kleine Fische in der Nähe, wird mitunter auch der eigene Nachwuchs verspeist.
Iceman: Waldfrosch
Ähnlich wie „Iceman“ aus X-Men friert sich der Frosch im Winter selbst ein. Sein Blut erstarrt, die Organe stehen still und er atmet nicht. In bis zu zwei Dritteln seines Körpers herrscht drei Monate Eiszeit. Um zu überleben, pumpt er Glukose in die Zellen – ein natürliches Frostschutzmittel. Kein anderes Lebewesen ist dem Tod so nah.
Unverwüstlich: Eisenplattenkäfer
Er ist lediglich 16 bis 22 Millimeter lang, unauffällig braun gefärbt sowie flugunfähig – und doch verfügt der Eisenplattenkäfer über ähnlich beeindruckende Superkräfte wie „The Thing“ aus der Marvel-Comic-Reihe „Fantastic Four“. Dank einer speziellen Struktur des Rückenpanzers bleibt er unversehrt, selbst wenn ihn ein Auto überfährt oder mit einem Hammer auf ihn eingeschlagen wird. Forscher haben herausgefunden, dass der Käfer einer Kraft standhält, die dem 39.000-fachen seines Körpergewichts entspricht. Zum Vergleich: Bei einem 80 Kilogramm schweren Menschen wären das immerhin 3.120 Tonnen! Und ein voll beladener Airbus A380 wiegt etwas mehr als 500 Tonnen.
Hände hoch: Pistolenkrebs
Gerade einmal fünf Zentimeter groß, aber der „Lucky Luke“ des Ozeans: Der Pistolen- bzw. Knallkrebs hat quasi eine eingebaute Knarre, um Beute zu erlegen. Mit seiner rechten Schere kann er Luftblasen erzeugen, die mit einem ohrenbetäubenden Knall implodieren und das Wasser auf mehr als 4.700 °C erhitzen. Damit kann er ohne Weiteres kleine Lebewesen außer Gefecht setzen. Der Krebs ist das lauteste Tier der Welt: Bis zu 200 Dezibel misst sein „Schuss“. Zum Vergleich: Ein Düsenjet schafft es auf etwa 120 Dezibel.
Schnell, schneller: Wanderfalke
Die Spitzengeschwindigkeit von über 110 km/h eines Gepards kostet den auf fast allen Kontinenten beheimateten Wanderfalken nur ein müdes Lächeln. Im Sturzflug erreicht der Vogel unglaubliche 320 km/h und ist damit das schnellste Tier auf dem Planeten. Um die Dimension zu verdeutlichen: Das ist in etwa so schnell wie ein Formel-1-Wagen. In puncto Superkräfte kann er es durchaus mit der Figur „The Flash“ aufnehmen, die im DC-Comic-Universum als schnellster Mann der Welt gilt. Die Leistung des realen Menschen wirkt dagegen mickrig: Leichtathlet Usain Bolt schaffte es auf 44,72 km/h und hält damit den Weltrekord unserer Spezies.
Meister der Imitation: Graurücken-Leierschwanz
Steht die Paarung an, legt sich der australische Graurücken- Leierschwanz mächtig ins Zeug: Mit aufgefaltetem Schwanz und lauten Rufen liefert er eine betörende Choreografie ab. Insbesondere der Gesang ist außergewöhnlich, sein Repertoire umfasst nicht nur angeborene Laute, sondern fast alles, was er jemals gehört hat – der Vogel ist wohl der beste Geräusche-Imitator, den das Tierreich zu bieten hat. So kann der Leierschwanz nicht nur andere Vögel in die Irre führen, sondern auch Menschen, indem er Motorsägen, Alarmanlagen und das Klicken einer Kamera täuschend echt imitiert. Vielleicht stand ja dieser Vogel Pate für die Figur Peter Pan – beide können fliegen und Stimmen nachahmen.
Körperwandler: Oktopus
Sie waren wahrscheinlich Vorbild für den Marvel-Charakter „Mystique“ aus der Comicreihe X-Men: Oktopoden und ihre Verwandten sind die einzigen Lebewesen, die sowohl die Farbe als auch die Struktur ihrer Haut verändern können. Dadurch können sie andere Tiere, Pflanzen und alles, was ihn unterkommt, nachahmen – und sind perfekt für Jagd und Flucht gerüstet.