Dress Code: Die Tops und Flops fürs Büro
Täglich stellen wir uns diese eine Frage: Was ziehe ich an? Wenn wir uns etwa für eine Familienfeier fertig machen, ein Tag mit Freunden ansteht, oder die lang erwartete Party gleich losgeht. Der Look ist mehr als nur Stil, damit werden Signale ausgesendet: So bin ich! Das fühle ich! Seht, dieser Look ist Ausdruck meines Lebens. Kleider machen eben Leute. Aber auch Karriere!
Kleidung macht Karriere
Ob man im Job den höchst individuellen Kleidungsstil bis ins letzte modische Detail ausleben kann, hängt ab, wo ich beruflich aufsteigen will. Freilich. In die engen Korsetts vergangener Tage muss sich kaum jemand mehr zwängen. Auch in der Finanz-, Vermögens- und Rechtsbranche fällt heute schon mal die Krawatte weg, bestätigt Bettina Kohlweiss, die als selbstständige Beraterin und Trainerin für Stil, Image und Karriere arbeitet. Dockt man nicht gerade in einem Betrieb mit vorgegebener Berufsbekleidung an – etwa als Steward oder als Krankenschwester – wird das Outfit im Office mittlerweile höchst individuell abgestimmt.
Seriös in die Bewerbung
"Es gibt Unternehmen, die darauf Wert legen, dass ein gewisser Dresscode eingehalten wird", so Kohlweiss. Anderen wiederum sei es egal, wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kleiden. Nichtsdestotrotz empfiehlt die Expertin, sich für den Bewerbungsprozess lieber einen Tick seriöser zu zeigen als zu lässig – oder gar nachlässig. "Die Frage nach dem Outfit ist eine höchst persönliche. Hier darf sich jeder Mensch die Frage stellen, inwiefern sie, er oder man sich beruflich an Vorgaben anpassen möchte."
Online-Outfit fürs Home Office
Auch wer im Home Office arbeitet, sollte nicht unbedingt im Home Wear mit Kollegen oder Kunden kommunizieren. Mit Jogginghose und ausgeleiertem T-Shirt erwecke ich beim Video Call einfach nicht denselben Eindruck, weiß Kohlweiss. "Chic gekleidet wirke ich vertrauenswürdig, genau und verlässlich. Abgesehen davon zeigt die Kleidung auch Wertschätzung, nämlich wie wichtig mir der Termin ist."
Hau(p)tsache Tattoo
Was vielen unter die Haut geht, ist die Frage nach den Tattoos. In kreativen oder Lifestyle-Bereichen wird die geschmückte Epidermis in der Regel kein Thema sein. In konservativen Geschäftsfeldern entscheidet das "Wo". Dort dürfte man auch akzeptabel sein, wenn Gesicht, Hals, Hände ausgespart geblieben sind – und der restliche Körper mit Langarm-Oberteilen und Hosen bedeckt ist. Apropos: Zu viel Haut ist sowieso tabu! Mit oder ohne Tattoo. Bauchfreie Tops, kurze Hosen, Mini-Rock, tiefe Ausschnitte und Flip-Flops passen nicht ins Büro. Kohlweiss: "All diese Kleidungsstücke können privat sensationell gut aussehen, aber im Job wirkt man wenig seriös und kompetent."
Keine Haarspaltereien
Auch die Frage nach der Frisur ist mitunter eine haarige Sache. Diese müssen – wie der Rest auch – gepflegt sein. Die Expertin blickt dabei ganz genau hin. "Ausgewachsene Schnitte oder gefärbte Haare, die einen starken Nachwuchs zeigen, sind keine passende Frisur." Ansonsten gelte wieder die Frage: Wo möchte ich arbeiten? "In konservativen Branchen werden Dreadlocks, auffällige Haarfarben oder extreme Schnitte nicht gut ankommen. In Start-ups oder in sozialen und kreativen Berufen darf‘s ohne Weiteres auch etwas ausgefallener sein."
Top: Perfekt gekleidet für den ersten Eindruck
- Tipp der Expertin: Junge Männer werden mit einem weißen oder hellblauen Hemd, einer dunkelblauen oder grauen Hose und einem Blazer in Kombination mit Lederschuhen oder tip-top-gepflegten und zum Outfit passenden Sneakers punkten.
- Jungen Frauen empfiehlt Bettina Kohlweiss je nach Typ eine Kombination aus dunkelblauer/schwarzer Hose oder Rock mit einem edlen Top oder eine Bluse in einer schmeichelnden, dezenten Farbe sowie einen dazu passenden Blazer samt Pumps, Schnürschuhen, Loafer oder gepflegten Sneakers.
- In sehr konservativen Branchen braucht es bei den Herren einen dunklen Anzug, ein helles, einfärbiges Hemd, eine dezente Krawatte, schwarze Schuhe und einen schwarzen Ledergürtel. Und bei den Damen ein dunkleres Kostüm oder eine Kombination Kleid/Jacke samt nude-farbigen Strumpfhosen und Pumps.
- Taschen und Mappen sollten passend zum Outfit gewählt werden. Eine Uhr symbolisiert, dass Pünktlichkeit und Zeitmanagement wichtig sind.
Flop: Die größten Stilsünden im Büro
- Typische Freizeitkleidung (etwa Jogging- Hose, Hoody, Leggings, T-Shirt, Sandalen, Birkenstocks, etc.)
- Ungepflegte Erscheinung: unangenehmer Körpergeruch, fette Haare, schmutzige Nägel, unrasiert, unfrisiert sowie schlecht sitzende, schmutzige, abgenutzte oder ungebügelte Kleidung
- Zu viel Schmuck und Accessoires (Hut, Sonnenbrille o. Ä.)
- No-Gos: Ein sexy Auftritt, viel Haut und ein zu starkes Make-up
- Was nicht geht: Zu Buntes oder zu Auffälliges wie grelle Farben, plakative Muster, oder witzige Comic-Krawatten