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Zwei Beamte der Spurensicherung, die den Balkon einer Wohnung untersuchen
Mann soll mit Ast auf 62-Jährige eingeprügelt haben
Mann soll mit Ast auf 62-Jährige eingeprügelt haben
APA/MAX SLOVENCIK/MAX SLOVENCIK

Femizid: Verdächtiger Wiener verweigert die Aussage

05.10.2024 um 10:47, APA, Red & Stefan Kohlmaier
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Der Wiener, der seine Frau mit einem Ast zu Tode geprügelt haben soll, schweigt zu dem Tathergang und befindet sich derzeit in einer Justizanstalt.

Nach der tödlichen Prügelattacke auf eine 62-jährige Frau in Wien-Hernals hat der tatverdächtige Ehemann bei der Polizei die Aussage verweigert, sagte Polizeisprecher Mattias Schuster am Samstag auf APA-Anfrage. Der Mann wurde bereits in eine Justizanstalt überstellt. Der Österreicher soll die Frau mit einem Ast auf dem Balkon einer Wohnung in einem Mehrparteienhaus totgeprügelt haben. Mehrere Personen wurden Augen- bzw. Ohrenzeugen der Tat und alarmierten die Polizei.

Mutmaßlicher Täter ließ sich widerstandslos festnehmen

Die Frau hatte am Freitagvormittag durch Schreie auf sich aufmerksam gemacht. Mehrere Personen hörten die Hilferufe und dürften teils sogar beobachtet haben, wie der Mann auf dem Balkon der Wohnung in der Balderichgasse auf die 62-Jährige losging. Sie setzten daraufhin einen Notruf ab. Als die Exekutive bei der Wohnung eintraf, öffnete der Österreicher selbst die Tür. Die Berufsrettung versuchte die Frau noch zu reanimieren. Die 62-Jährige erlag allerdings noch am Tatort ihren massiven Verletzungen. Der Verdächtige habe sich widerstandslos festnehmen lassen.

Bis dato unauffällig

Der Mann war bisher wegen Gewalttaten gegenüber seiner Frau nicht aufgefallen. Laut Schuster habe es im Vorfeld kein Betretungs- oder Annäherungsverbot gegeben. Die Staatsanwaltschaft Wien wird im Lauf des Tages den Antrag auf Untersuchungshaft stellen, sagte Sprecherin Nina Bussek der APA. Heuer bereits 22 Femizide Laut aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts gab es im heurigen Jahr - den jüngsten Fall miteingerechnet - 22 Morde an Frauen durch Männer. Demgegenüber stehen 23 Tötungsdelikte nach Absatz Paragraf 75 StGB (Mord) im Jahr 2023, wie das Bundeskriminalamt auf APA-Anfrage bereits am Freitag mitteilte.

(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133 sowie in Oberösterreich beim Autonomen Frauenzentrum - Frauennotruf OÖ unter 0732/602200)

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