Dämonenaustreibung: Kirche warnt vor Fake-Exorzismus
Die Exorzistenvereinigung der katholischen Kirche (AEI) warnt eindringlich vor "falschen und unzulässigen Praktiken im Exorzismus". Offenbar sind Scharlatane unterwegs, die mit improvisierten Methoden Dämonen austreiben wollen.
Exorzismus muss autorisiert sein
Eine Dämonenaustreibung müsse immer von der Kirche autorisiert und von Vertretern in deren Namen ausgeübt werden. Die „Unterscheidung, Ausbildung und das Handeln unter kirchlichem Mandat“ wird betont, um Verwirrung und Schaden zu vermeiden, informiert die Katholische Presseagentur Österreich (Kathpress). Zudem sei ein Exorzist ein „Diener Christi, der allein Macht über alle Dämonen“ besitze. Einige Personen würden aktuell eigenständig, ohne Ausbildung und Auftrag handeln und die Angst vor Dämonen schüren.
Wissenschaft wird vernachlässigt
Der Aberglaube stellt laut der AEI ein großes Problem dar. Sie kritisiert Praktiken wie das „Diagnostizieren“ dämonischer Einflüsse anhand von Fotos oder Kleidung sowie den Missbrauch geweihter Gegenstände wie Wasser oder Öl. Solche Methoden seien „theologisch falsch“ und förderten magisches Denken.
Zudem wird die Vernachlässigung moderner Wissenschaften angeprangert. Exorzisten sollten Experten aus Medizin und Psychologie einbeziehen, um andere Ursachen von Leiden auszuschließen. Angst schwäche den Glauben und das Vertrauen in Gott, so die Organisation.
Kein Akt des Schreckens
Mit Exorzismusdarstellungen in Filmen habe die tatsächliche Praxis nichts zu tun. Es sei ein „Akt des Glaubens und der Freude“, nicht des Schreckens. Außerdem sei ein Fokus ausschließlich auf den Teufel falsch. Die weltweit etwa 900 Mitglieder zählende Vereinigung berichtet von einem Anstieg der Menschen, die in den letzten Jahren Exorzisten um Hilfe baten. Immer mehr seien überzeugt, von übernatürlichen dämonischen Kräften wie Besessenheit oder Obsession betroffen zu sein.