Fake-Skandal: Spar nimmt Produkte aus dem Sortiment
- SPAR nimmt Produkte aus dem Regal
- Gefahr für österreichische Imker
- Greenpeace fordert Konsequenzen
- Keine Fälschungen aus Österreich
- Woran erkennt man echten Honig
Gefälschter Honig sorgt derzeit für Schlagzeilen. In Deutschland sind schockierende 80 Prozent der getesteten Honigsorten mit billigem Zuckersirup gepanscht. Der Skandal weitet sich nun auch auf Österreich aus.
SPAR nimmt Produkte aus dem Regal
Als erster Supermarkt reagiert SPAR. Der Konzern nimmt vorsorglich alle Eigenmarken-Produkte aus den Regalen. Bei SPAR läuten die Alarmglocken. Das Unternehmen lässt aktuell die eigenen Honig-Produkte überprüfen. Bis die Ergebnisse der Laboranalysen vorliegen, verschwinden die Sorten vorerst aus den Regalen. Betroffen sind sieben Produkte der Eigenmarken S-BUDGET und SPAR Natur*pur. Die SPAR-Honige stammen zwar hauptsächlich von österreichischen Imkern, doch SPAR will sich hundertprozentig absichern.
„Wir wollen mit allen Mitteln dafür kämpfen, dass Konsumenten bei SPAR sicher sein können, garantiert echten Honig zu genießen“, betont SPAR-Vorstand Markus Kaser. Auch von Markenherstellern fordert der Konzern jetzt schriftliche Garantien, dass ihre Produkte echt sind.
Gefahr für österreichische Imker
Für heimische Imker ist der Skandal eine Katastrophe. Die Konkurrenz durch gefälschten Honig drückt die Preise. "Echter Honig ist ein wertvolles Naturprodukt", erklärt Kaser. Die Bienen sind ein zentraler Faktor im Ökosystem und der Nahrungsmittelproduktion. Doch gefälschter Honig aus dem Ausland schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch den Produzenten.
SPAR betont die enge Zusammenarbeit mit lokalen Imkern. Viele Produkte im Sortiment stammen von kleinen österreichischen Betrieben, deren Namen sogar auf den Etiketten zu lesen sind. Dennoch: Alle SPAR-Honige werden aktuell auf ihre Echtheit untersucht.
Greenpeace fordert Konsequenzen
„Es muss sichergestellt werden, dass dort, wo Honig draufsteht, auch wirklich Honig drin ist“, so Landwirtschaftsexperte Theissing-Matei. Greenpeace fordert von den Behörden schnelle Aufklärung, die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) soll behördliche Tests durchführen. Außerdem verlangt die Umwelt-NGO ein EU-weites Kontrollsystem mit der neuen DNA-Methode.
Keine Fälschungen aus Österreich
Die eindeutige Empfehlung: Konsumenten sollen bis zur Klärung direkt bei heimischen Imkern kaufen – am besten Bio-Honig. Denn der lässt sich am ehesten zurückverfolgen.
Bei den von Greenpeace entdeckten Fälschungen handelt es sich ausschließlich um importierten Honig. Auch laut AGES sind Honige aus Österreich bisher unauffällig. Bei einer Schwerpunktaktion wurden 76 Proben untersucht, alle waren echt. Für SPAR ist das Grund zur Hoffnung. Doch die weiteren Laborergebnisse werden zeigen, wie groß der Skandal wirklich ist.
Woran erkennt man echten Honig
Die Fälschungen sind kaum mit bloßem Auge zu erkennen. Billig-Sirup lässt sich so verarbeiten, dass er optisch echtem Honig gleicht. Auf Produkte mit klarer Herkunftsangabe achten. Regionaler Honig direkt von Imkern ist meist eine sichere Wahl.