Sorge vor Supervulkan: Erneutes Beben in Neapel
- Erneutes Erdbeben
- Verletzte und Sachschäden
- Wächst die Gefahr eines Vesuv-Ausbruchs?
- Pläne zur Evakuierung
Italien kommt nicht zur Ruhe. Nach dem schweren Erdbeben Donnerstagnacht wurden am Freitagabend weitere Erschütterungen in der Region Neapel registriert. Besonders betroffen sind die Phlegräischen Felder, eine hochaktive vulkanische Zone in unmittelbarer Nähe des Vesuvs.
Erneutes Erdbeben
Das Beben wurde um 19:44 verzeichnet und erreichte eine Magnitude von 3,5 auf der Richterskala. Das Epizentrum befand sich diesmal in der Via Napoli zwischen Pozzuoli und dem Stadtteil Bagnoli von Neapel. Die Erschütterung fand in einer Tiefe von nur 2,8 Kilometern statt, was dazu führte, dass es an der Oberfläche besonders stark wahrgenommen wurde. Bereits am Donnerstag war es zu einem Beben der Stärke 4,4 gekommen – das stärkste seit mindestens 1580 in diesem Gebiet.
Verletzte und Sachschäden
Aus Furcht vor weiteren Beben haben etliche Menschen die Nacht im Freien verbracht. Feuerwehr und Zivilschutz sind im Dauereinsatz, um die Stabilität der beschädigten Gebäude zu prüfen. Offiziell bestätigt wurden 14 Verletzte. Unter anderem wurde eine Frau in ihrem Bett von herabfallenden Deckenteilen getroffen, ein fünfjähriges Kind erlitt Schnittwunden durch Glassplitter. Schwerere Verletzungen blieben zum Glück aus.
Zu schaffen macht der Bevölkerung neben den gehäuften Erdbeben die zunehmende Angst vor einem möglichen Vulkanausbruch. Mehrere Menschen mussten wegen Panikattacken in Notaufnahmen behandelt werden.
Napoli scossa dal suo terremoto più forte degli ultimi 40 anni! Una scossa di magnitudo 4.4 ha colpito giovedì mattina, ricordando a tutti i rischi sismici della regione. State al sicuro, Italia! 🇮🇹 #Italia #Napoli #Terremotopic.twitter.com/inZqNXF5FS
— Voci Italiane (@VociItaliane) March 13, 2025
Wächst die Gefahr eines Vesuv-Ausbruchs?
Vulkanologen haben in den letzten Monaten eine verstärkte Bodenhebung in Nähe zum Vesuv registriert – ein Phänomen, das bereits in der Vergangenheit größere Eruptionen ankündigte. Aktuell gibt es aber keinen unmittelbaren Grund zur Sorge, betonen Experten. „Wir haben absolut keine Hinweise auf Magma in geringer Tiefe”, sagt Francesca Bianco, Direktorin der Abteilung Vulkane des INGV am Freitag. Eines der wichtigsten Alarmsignale für einen bevorstehenden Ausbruch fehlt damit. Dennoch müsse man weiterhin mit weiteren Erdbeben rechnen.
Pläne zur Evakuierung
Sollte der Vesuv tatsächlich ausbrechen, wären bis zu 800.000 Menschen in der Region betroffen. Für diesen Fall hat die Regierung bereits umfassende Evakuierungspläne ausgearbeitet. Experten fordern mehr Mittel für Schutzmaßnahmen und eine bessere Infrastruktur, um auf eine mögliche Katastrophe vorbereitet zu sein. Ein Ausbruch des Supervulkans hätte auch für Europa weitreichende Folgen.