Rezession erklärt: Was heißt das für mich?
Gute und schlechte Nachrichten gibt es heute aus dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO). Anders als die bisherigen Prognosen vorausgesagt haben, stagniert die Wirtschaft nicht. Das ist aber alles andere als ein Grund zum Aufatmen: Österreich befindet sich bereits in einer leichten Rezession – und zwar früher als angenommen. Verhaltene Kaufkraft, hohe Energiepreise und starke Zinssteigerung versetzen der Wirtschaft einen Dämpfer. Als Ergebnis schrumpft das Bruttoinlandsprodukt (BIP) heuer um rund 0,8 Prozent.
Prognose für 2024
Aber es gibt auch gute Nachrichten. 2024 sorgen Realeinkommenszuwächse und der wieder stärker werdende Welthandel für Erholung. Das BIP dürfte dann um etwa 1,2 Prozent steigen. Bitter bleibt es im Bauwesen. Die Rezession wird sich innerhalb der Branche auch im kommenden Jahr weiter verstärken. Schuld an der Trendumkehr im Wohnbau sind in erster Linie die kräftigen Leitzinserhöhungen.
Rezession am Arbeitsmarkt
Auch am Arbeitsmarkt macht sich die Rezession leicht bemerkbar. Es gibt weniger offene Stellen. Der Beschäftigungszuwachs hat sich 2023 aber lediglich verlangsamt. Die Arbeitslosigkeit steigt hauptsächlich wegen des höheren Arbeitskräfteangebots. Ein Grund für den stabilen Arbeitsmarkt sehen die Experten in kürzeren Arbeitszeiten pro Kopf – ein Trend, der sich seit der Pandemie beobachten lässt. Unternehmen scheinen Arbeitskräfte im Abschwung eher halten zu wollen, um kostspielige Personalsuche im Aufschwung zu vermeiden.
Besserung der Wirtschaft 2024
Weltweit ist im kommenden Jahr mit einer Besserung zu rechnen. Das wird sich auch in Österreich bemerkbar machen. Aufgebrauchte Lagerbestände und sinkende Energiepreise werden die Nachfrage nach Gütern im nächsten Jahr befeuern.
Was die Rezession für Privathaushalte bedeutet
Eine größere Rolle als Impulsgeber kommt privaten Haushalten zu. Ihr Realeinkommen wird aufgrund von Lohn- bzw. Gehalts- und Pensionsanpassungen zunehmen. Umgekehrt hat die Inflation aber auch Auswirkungen auf Privathaushalte.
Einkommen und Kaufkraft
Weniger Kaufkraft heißt weniger Geld zum Ausgeben. Man kann sich weniger leisten, der Konsum geht zurück. 2024 sollen Lohn-, Gehalts- und Pensionsanpassung für einen Schub sorgen.
Arbeit
Die Situation am Arbeitsmarkt verschärft sich. Das Arbeitskräfteangebot steigt, offene Stellen werden weniger. Das Finden einer passenden Stelle könnte schwieriger werden.
Wohnen
Die kritische Lage der Wohnbaubranche bekommen auch Privatpersonen zu spüren. Das Angebot wird teurer. Starke Zinssteigerungen erhöhen die Kosten für die Finanzierung von Wohnraum. Das wiederum dämpft die Nachfrage nach neuen Wohnungen... ein Teufelskreis.
Haushaltsbudget
Die Inflation setzt der Kaufkraft weiter kräftig zu. 2024 darf man aber auf die Trendumkehr hoffen. Der Druck aufs Börserl dürfte dann sinken.