Waffenruhe: Das ist Putins Forderung
- Trump bittet um Milde
- Kreml bestätigt Anfrage
- Putin stellt Bedingung
- Medwedew droht mit Vernichtung
- Selenskyj zu schwieriger Lage
- Noch kein Gespräch
Seit Wochen verhandeln die USA mit Russland über einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine. Bisher hat sich der Kreml bedeckt gehalten. Gestern hat sich Wladimir Putin persönlich zu Wort gemeldet. Er zeigt sich zwar prinzipiell gesprächsbereit, stellt aber überaus klare Bedingungen.
Trump bittet um Milde
Er habe Putin um Milde für eingekesselte ukrainische Soldaten im russischen Gebiet Kursk gebeten, so Trump am Freitag über sein Social Media Netzwerk Truth Social. „Genau in diesem Moment sind Tausende ukrainische Soldaten durch das russische Militär eingekreist und in einer sehr schlechten und verletzlichen Lage”, so der US-Präsident via Truth Social. Um ein Massaker zu verhindern, habe er Putin gebeten, ihr Leben zu schonen. Um ein Blutvergießen zu verhindern, habe er den Kremlchef um Nachsicht gebeten. Von Seiten des Generalstabs in Kiew wird dementiert, dass die Soldaten eingekesselt seien.
Kreml bestätigt Anfrage
Bei einer Sitzung des nationalen russischen Sicherheitsrates bestätigt Putin die Anfrage. Der Kremlchef lobte erneut, dass Trump alles tue, um das Verhältnis zwischen Moskau und Washington wiederherzustellen. „Der Prozess ist nicht einfach, um nicht zu sagen schwer.”
Putin stellt Bedingung
Russland sei „aus humanitären Erwägungen” bereit, das Leben der ukrainischen Soldaten zu verschonen – freilich aber nicht bedingungslos. Für eine effektive Umsetzung solle die Führung in Kiew den ukrainischen Soldaten im Gebiet Kursk befehlen, die Waffen niederzulegen und sich in Gefangenschaft zu begeben. „Im Fall eines Niederlegens der Waffen und des Gangs in Gefangenschaft, wird ihnen das Leben garantiert sowie der würdige Umgang entsprechend dem internationalen Recht und den Gesetzen der Russischen Föderation”, so Putin.
Gleichzeitig betonte der Kremlchef, dass die ukrainischen Streitkräfte Verbrechen gegen Zivilisten begangen hätten und diese von der russischen Justiz als Terrorismus eingestuft würden.

Medwedew droht mit Vernichtung
Andere Töne schlägt unterdessen Dmitri Medwedew, Vize des russischen Sicherheitsrats, an. „Wenn die Ukrainer in Kursk nicht kapitulieren, werden sie gnadenlos vernichtet”, so Medwedew. Die nächsten Stunden würden zeigen, ob Kiew bereit sei, auf Putins Bedingungen einzugehen.
Klare Worte findet auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Ein Abkommen käme nur zustande, wenn die „illegalen” Sanktionen gegen Russland aufgehoben würden.
Selenskyj zu schwieriger Lage
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gestand in einer Pressekonferenz ein, dass die Lage für seine Soldaten „sehr schwer” sei. „Ich kann nur unseren Kämpfern für diese Operation danken, die ihre Aufgabe erfüllt hat”, so der Staatschef. Neben dem Dank vermied er es, eine drohende Kapitulation direkt zu bestätigen. Ursprünglich hatte Kiew den Vorstoß in die russische Grenzregion damit begründet, Gebiete als Verhandlungsmasse zurückzuerobern.
Today has been a day full of diplomacy and negotiations that could bring us closer to peace. Now on the table is the U.S. proposal for unconditional ceasefire in the sky, at sea, and on the frontlines. Ukraine accepts this proposal, and from here, we can begin a swift move… pic.twitter.com/jqlU5u7Jtg
— Volodymyr Zelenskyy / Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) March 14, 2025
Noch kein Gespräch
Wie eine Sprecherin des Weißen Hauses mittlerweile bestätigt hat, hat es noch kein direktes Gespräch zwischen Putin und Trump gegeben. Der US-Präsident hat seine Botschaften über Sondergesandten Steve Witkoff an den Kreml übermitteln lassen. Trump zeigt sich aktuell optimistisch, dass es eine „sehr gute Chance” gebe, dass der „schreckliche Krieg” beendet werden könnte.