Direkt zum Inhalt
Grüne Nordlichter über Island.
Normalerweise sind Polarlichter im Norden zu sehen, wie hier über Island.
Normalerweise sind Polarlichter im Norden zu sehen, wie hier über Island.
iStock.com/sumos

Polarlichter: Wann sie über Österreich zu sehen sind

31.07.2024 um 14:21, Simone Reitmeier
min read
Die Sonne zeigt sich aktuell äußerst aktiv. Das bedeutet, in den kommenden Wochen können Nordlichter auch hierzulande sichtbar sein.

Wer sich gestern die Mühe gemacht hat, lange aufzubleiben, um die faszinierenden Polarlichter über Österreich zu sehen, wurde leider enttäuscht. Die farbenfrohen Lichter haben sich nicht gezeigt. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, denn heuer soll es noch mehr Möglichkeiten geben, die Nordlichter mit freiem Auge zu sehen.

Sonne ist sehr aktiv

"Die Prognosen sind natürlich sehr schwierig und schwer einzuschätzen. Gestern ist leider doch nichts gekommen", erläutert Christian Möstl von Geosphere Austria. Die Lage sei nach wie vor unsicher, dennoch stünden die Chancen für die kommenden Wochen und Monate recht gut. Das liegt daran, dass die Sonne derzeit sehr aktiv ist. Pro Jahr treffen etwa 40 Sonnenstürme auf die Erde. Bis 2027 sollen etwa alle zwei bis drei Monate Polarlichter in Österreich zu sehen sein, zuletzt war das im vergangenen Mai der Fall. So stark wie vor 2,5 Monaten wird der Sonnensturm zwar nicht ausfallen, Sichtungen sind aber trotzdem möglich.

Nordlichter bis Mitte August möglich

Am vergangenen Wochenende kam es zu einer starken Sonneneruption, wodurch viele Sonnenteilchen Richtung Erde geschleudert wurden – ein sogenannter koronaler Massenauswurf. Treffen sie auf unserem Planeten ein, entstehen dadurch die farbenfrohen Nordlichter. Spaceweather.com zufolge könne das bis Mitte August der Fall sein. Wann genau das Farbenspiel seinen Lauf nimmt, ist allerdings extrem schwer vorherzusagen. Für Meteorologen wie Christian Möstl ist eine genaue Prognose meist nur eine Stunde vorher möglich.

Naturwunder: So entstehen Polarlichter

Polarlichter entstehen wie folgt: Die Sonne stößt einen Sonnenwind mit elektrisch geladenen Teilchen (Elektronen, Protonen und ein wenig Helium) aus. Trifft dieser Sonnenwind auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre und interagiert mit Luftmolekülen (Sauerstoff und Stickstoff), färbt sich der Himmel bunt. Je nachdem, ob sie am Nord- oder Südpol auftreten, werden sie als Nord- oder Südlicht bezeichnet. Wenn sich die Teilchen mit Sauerstoff verbinden, färbt sich der Himmel grün und rot. Bei Stickstoff dominieren die Farben Violett und Blau. Um die Lichter sehen zu können, muss der Nachthimmel klar und dunkel sein.

Weltraum im Blick

Wer genau wissen möchte, wann sich das Aufbleiben oder Aufstehen am ehesten lohnt, kann sich auf den Social-Media-Kanälen der Geosphere Austria informieren. Die Aurora-Borealis-Experten behalten den Himmel und den gesamten Weltraum stets im Blick und schlagen sofort Alarm, sollte sich etwas Spektakuläres ankündigen. Natürlich auch, wenn eine Sichtung in Österreich möglich ist.