Nadja Bernhard im weekend-Interview: „Ich war erschüttert“
weekend: Was macht es mit Ihnen, wenn Sie Horrormeldungen wie die von dem kaltblütig ermordeten Hund „Liam“ lesen?
Nadja Bernhard: Ich war sprachlos und erschüttert ob der unfassbaren Aggression des Täters/der Täter. Leider werden gerade Fälle von Tierquälerei – nach der schnellen Schlagzeile – oft vergessen oder werden quasi als „Kavaliersdelikt“ abgetan. Es gibt x Studien, die belegen, dass Gewalttäter zuvor Tiere gequält haben. Ich hoffe sehr, dass diese Person(en) gefasst wird/werden und sich vor Gericht verantworten muss/müssen.
weekend: Sie haben die Hundemörder-Prämie um 1.000 Euro erhöht und ein eigenes Spendenkonto errichtet. Mittlerweile gingen bei der Pfotenhilfe mehr als 20.000 Euro dafür ein. Ein Beweis, dass Personen des öffentlichen Lebens viel ausrichten können!?
Nadja Bernhard: Natürlich können Personen des öffentlichen Interesses die Sensibilität für ein Thema erhöhen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die Geld gespendet haben! Sollte es nicht als Prämie ausbezahlt werden, dann wird das gesamte Geld der Pfotenhilfe überwiesen.
weekend: Würden Sie sagen, die aktuelle Gesetzeslage ist ein Witz? Sind die Strafen für Tierquäler und -mörder zu gering?
Nadja Bernhard: Hier hat sich in den letzten Jahren einiges gebessert, aber Österreich hinkt im internationalen Vergleich nach wie vor hinterher. Der Standard ist drei Jahre Freiheitsstrafe für schwere Misshandlungen. In Österreich sind es zwei Jahre. Ich würde mir auch mehr Ernsthaftigkeit und Respekt in der öffentlichen Debatte wünschen. Noch immer ist es so, dass man mitunter belächelt wird, wenn man sich für Tiere einsetzt. Ich darf Mahatma Gandhi zitieren:
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.
weekend: Sie haben voriges Jahr mit ihrer Hündin „Izzy“ bereits den vierten Hund aus dem Tierheim beziehungsweise von der Straße gerettet. Woher kommt ihr großes Herz für Tiere?
Nadja Bernhard: Ich habe schon als kleines Mädchen eine ganz besondere Beziehung zu Tieren gehabt. Ich hatte das große Glück, dass ich mit vielen Haustieren aufgewachsen bin – mit Meerschweinchen, Schildkröten, Katzen und Hunden – das ist in meiner DNA. Das Leben mit Tieren, in meinem Fall derzeit mit einem Hund, bedeutet, dem Alltag mit einer Leichtigkeit zu begegnen – nicht alles lässt sich planen! – und sich auf eine ganz spezielle, weil nonverbale Kommunikation einzulassen. Das relativiert einiges im Leben und erweitert den sozialen und emotionalen Horizont.