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Die Aufschrift "Polizei" auf einem Polizeiauto
EKH-Pictures/istockphoto.com

Tödliche Messerattacke: Frau stirbt noch am Tatort

04.07.2023 um 10:44, Anna Kirschbaum
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In Wien ist eine junge Frau brutal erstochen worden. Der Täter hat anschließend versucht, sich das Leben zu nehmen. Es ist der 13. Femizid dieses Jahr.

Erschreckender Vorfall in Wien-Ottakring: Am frühen Nachmittag ist die Polizei wegen einer schwerstverletzten Person in einem Innenhof im Bereich des Brunnenmarktes alarmiert worden. Bei dem Mann wurden sofort Erste Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Für eine junge Frau kam unterdessen jede Hilfe zu spät.

28-jährige Frau erstochen

In einer nahegelegenen Wohnung hat die Polizei eine 28-jährige Frau mit Stichverletzungen gefunden. Trotz lebenserhaltender Maßnahmen ist die Frau noch in der Wohnung verstorben. Die genauen Umstände des schrecklichen Vorfalls sind noch unklar.

Mord und versuchter Selbstmord

Der Mann, ein 35-jähriger Syrer, wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Sichergestellt wurde ein Messer, dass die wahrscheinliche Tatwaffe sein dürfte. Der Mann wurde vorläufig festenommen. Es wird angenommen, dass er nach der Tat versucht hat, Suizid zu begehen.

Tat im Affekt

Auf eine Beteiligung einer dritten Person deutet nichts hin. Wie die Polizei bestätigt, waren die beiden ein Paar. Auch die Frau hatte die syrische Staatsbürgerschaft. Ersten Erkenntnissen zufolge sind die beiden bisher polizeilich nicht aufgefallen. Es hat etwa keine Meldungen von Gewalt in der Privatssphäre gegeben. Die Ermittler gehen nach der aktuellen Spurenlage davon aus, dass es sich um eine Tat im Affekt gehandelt haben dürfte. Ein Abschiedsbrief wurde nicht gefunden.

Heuer bereits der 13. Femizid

"Es handelt sich um den 13. Femizid in diesem Jahr. Wir sind alle tief betroffen und geschockt. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen", so der Vorsitzende der SPÖ Ottakring und Nationalratsabgeordnete Christian Oxonitsch und die geschäftsführende Frauenvorsitzende und Bezirksrätin Ruth Manninger in einer gemeinsamen Aussendung. Die SPÖ Frauen hätten bereits in der Vergangenheit ein umfassendes Maßnahmenpaket gefordert. "Erster Schritt wäre die dringende Umsetzung der Istanbul Konvention - das größte Rechtsinstrument im Kampf gegen Gewalt gegen Frauen", sagte Manninger. Die Istanbul Konvention beinhaltet unter anderem einen ständigen Krisenstab unter Einbindung von Polizei, Justiz und Experten. Zudem fordern sie ein personelles Aufstocken der Polizei, Justiz und bei den Opfer- und Gewaltschutzeinrichtungen. Die FPÖ sieht den tragischen Mord unterdessen als "Folge der Willkommenspolitik der SPÖ unter Michael Ludwig". Die Lösung ortet der Wiener FPÖ-Chef in einer kompletten Grenzschließung.

Info und Hilfe

Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

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