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Ein Polizeiauto mit Blaulicht in Bayern.
Bluttat in Bayern: Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bluttat in Bayern: Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Robert Haas / SZ-Photo / picturedesk.com

Psychiatrie: 14-jähriger Patient tötet Buben (7)

30.10.2023 um 09:06, Simone Reitmeier
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In Bayern sticht ein Teenager in einer Kinderpsychiatrie auf einen Siebenjährigen und einen Krankenpfleger ein. Der mutmaßliche Täter ist der Polizei bekannt.

In Bayern schockiert eine besonders grausame Tat die Bevölkerung: In einer psychiatrischen Klinik in Regensburg geht ein 14-jähriger Patient mit einem Messer auf ein Kind und einen Erwachsenen los.

Messer-Angriff auf Station

Donnerstagvormittag, 9.30 Uhr: Bei der Polizei in der Oberpfalz geht ein Notruf ein, dass ein jugendlicher Patient in der Einrichtung in der Vitusstraße zwei Menschen verletzt habe. Den Beamten bietet sich ein Bild des Grauens. Offenbar ist ein 14-Jähriger durchgedreht und hat mit einem Messer auf zwei Menschen eingestochen. Bei den Opfern handelt es sich um einen siebenjährigen Jungen, ebenfalls Patient, und einen 63-jährigen Pfleger. Ein 27-jähriger Mitarbeiter der Klinik geht dazwischen und kann den Jugendlichen überwältigen. Er wird an der Hand verletzt. Kurze Zeit später nimmt die Polizei den Tatverdächtigen fest.

Hochgefährlich: Amoklauf geplant

Die Polizei übernimmt sofort die Ermittlungen, um die Hintergründe der Tat zu klären. Der 14-Jährige ist den Behörden bereits seit Anfang des Jahres bekannt. Im Rahmen von Ermittlungen wurden schriftliche Unterlagen sowie sein Mobiltelefon als Beweismittel sichergestellt. Er soll sich mit der Planung und Durchführung schwerster Gewalttaten beschäftigt und dafür einschlägige Chat- und Messengerdienste genutzt haben. Laut Informationen der Bild-Zeitung gilt der Schüler aus Bayern als hochgefährlich, er soll einen Amoklauf an seiner Schule in der Oberpfalz geplant haben. Die Polizei habe bei einer Hausdurchsuchung Sprengstoff, Softair-Waffen und Bombenattrappen sichergestellt Zu diesem Zeitpunkt sei der Junge noch strafunmündig gewesen, er wurde in der geschlossenen Abteilung der Kinderpsychiatrie untergebracht. Die Polizei teilt mit, dass nach den vorliegenden "Erkenntnissen extremistische Bezüge nicht ausgeschlossen werden können".

Tafel mit Hinweis zur "Anmeldung Psychiatrie".
Die Tat ereignet sich in der kinder- und jugendpsychiatrischen Einrichtung des Bezirksklinikum Regensburg (medbo).

Bub in Spital gestorben

Der Siebenjährige wird am Donnerstag mit schweren Verletzungen und in äußerst kritischem Zustand ins Krankenhaus gebracht. Einen Tag später kommt die traurige Nachricht: Der Bub ist seinen Stichverletzungen erlegen. Der Zustand des 63-jährigen Pflegers sei "stabil", werde aber weiter ärztlich überwacht.

Foto mit Messer gepostet

Laut deutschen Medienberichten soll der mutmaßliche Täter vor der Tat ein Selfie auf Instagram hochgeladen haben, auf dem er mit einem Messer und in schwarzer Kleidung zu sehen ist. Die Polizei hat dies bislang nicht bestätigt. Auch gegenüber dem Pflegepersonal soll der Jugendliche Gewaltfantasien geäußert haben.  Wie er an das Messer gelangen konnte, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Aufgrund eines richterlichen Beschlusses wurde der Tatverdächtige wegen des Verdachts des versuchten Mordes in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Er soll zur Tatzeit vermindert schuldfähig gewesen sein.

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