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Mann steht vor mehreren Mikrofonen bei einer Pressekonferenz
Laut Polizeisprecher gelte der Täter als "allgemein gefährlich".
Laut Polizeisprecher gelte der Täter als "allgemein gefährlich".
DOMINIK MANDL / APA / picturedesk.com

Nach Mord an Frau: Cobra-Beamter schwer verletzt

19.10.2024 um 10:13, Cornelia Scheucher & APA, Red
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Nach dem Frauenmord im Bezirk Gänserndorf verschanzte sich der mutmaßliche Täter und zündete einen Sprengsatz. Ein Cobra-Beamter wurde schwer verletzt.

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Im Rahmen eines Großeinsatzes der Polizei nach der Auffindung der Leiche einer 65-Jährigen am Freitag ist am Samstag in den frühen Morgenstunden in Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) ein Cobra-Beamter schwer verletzt worden. Der 59-jährige Verdächtige hatte sich in einem Objekt verschanzt und offenbar einen Sprengsatz gezündet, sagte Chefinspektor Johann Baumschlager bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. Der Beamte sei nicht in Lebensgefahr. Der Einsatz war weiter im Gange.

Täter gilt als "allgemein gefährlich"

Der Beschuldigte, ein slowakischer Staatsbürger gilt als "allgemein gefährlich". Der 59-Jährige sei in mehreren Ländern Europas wegen unbefugten Besitzes von nuklearem Sprengstoff, Waffen sowie Sprengmitteln aufgefallen, berichtete Baumschlager. Man gehe davon aus, dass der Mann "möglicherweise noch immer im Besitz von Sprengstoff ist".

Großer Sperrkreis errichtet

Lokalisiert wurde der 59-Jährige in einem Gebäude in der Zistersdorfer Katastralgemeinde Gösting. Der Mann dürfte sich dort in einem Bereich von Häusern aufhalten, die mit Kellerteilen und Tunneln verbunden seien. Aufgrund der Gefährlichkeit des mutmaßlichen Täters sei ein "größerer Sperrkreis errichtet" worden, sagte der Polizei-Pressesprecher. Evakuierungen wurden durchgeführt, betroffen waren rund zehn Häuser.

Bevölkerung soll sich an Anweisungen der Polizei halten

Das Objekt, in dem sich der Slowake befindet, sei großräumig umstellt worden. Hinzugezogen wurde das Einsatzkommando Cobra. Ein Einschreiten wurde am Samstag in den Morgenstunden versucht. Beim Start des Zugriffs habe der Slowake dann aber einen Sprengsatz gezündet. Mittlerweile sei an Ort und Stelle das Personal getauscht worden. Erneute Zugriffspläne werden gemacht "und dann umgesetzt", skizzierte Baumschlager. "Wann das erfolgt, können wir nicht angeben", die verbleibende Einsatzdauer sei ungewiss. "Wir ersuchen weiterhin die Bevölkerung, den Anweisungen der Polizei Folge zu leisten."

Frau im Weingarten entdeckt

Die 65-Jährige war am Freitag gegen 16.30 Uhr in einem Weingarten mit Stichverletzungen aufgefunden worden. Der Verdächtige sei in Tatortnähe gewesen und bei der Flucht beobachtet worden, berichtete Baumschlager. Es gebe "offensichtlich ein Bekanntschaftsverhältnis zwischen Opfer und Täter". Eine Obduktion wurde seitens der Staatsanwaltschaft Korneuburg angeordnet, das Landeskriminalamt Niederösterreich ermittelt.

Großer Polizeieinsatz

Generell sei der Personaleinsatz der Exekutive im Raum Zistersdorf groß. In den Nachtstunden waren Cobra-Mitglieder und 120 Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich an Ort und Stelle. Aufgeboten wurden auch spreng- und gefahrenstoffkundige Bedienstete sowie Einheiten von Rettung und Feuerwehr.

Hier können sich Frauen Hilfe holen

(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133 sowie in Oberösterreich beim Autonomen Frauenzentrum - Frauennotruf OÖ unter 0732/602200)

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