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Eine Beamten sitzt vor den ungelösten Fällen.
Die Identität von 46 Frauenleichen in Europa gilt als ungeklärt.
Die Identität von 46 Frauenleichen in Europa gilt als ungeklärt.
OLIVIER CHASSIGNOLE / AFP / picturedesk.com

46 tote Frauen: Interpol sucht nach Hinweisen

09.10.2024 um 17:24, Simone Reitmeier
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In Europa wurden 46 Frauen ermordet, deren Identitäten bis heute ungeklärt sind. Interpol hofft, mit der Kampagne „Identify Me“ endlich Antworten zu finden.

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Sie sind bereits vor vielen Jahren gestorben, ihre Identitäten sind noch immer unklar: 46 Frauenmorde in Europa gelten als Cold Cases, also als ungelöste Kriminalfälle. Mit der neuen Kampagne „Identify Me“ versucht die internationale Polizeiorganisation Interpol, dem Schicksal dieser Frauen ein Stück näherzukommen.

Leichen aus sechs Ländern

Die Frauen sind vor 10, 20, 30 oder sogar vor 40 Jahren verstorben – die meisten davon ermordet oder unter verdächtigen, nicht geklärten Umständen ums Leben gekommen. Gefunden wurden die Leichen in insgesamt sechs europäischen Ländern: in Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und den Niederlanden. Trotz intensiver Ermittlungen konnten ihre Identitäten nicht geklärt werden. Es gibt Hinweise, dass einige der Toten auch aus anderen Ländern stammen.

Gesichtsrekonstruktionen veröffentlicht

Um den Frauen einen Namen geben zu können und womöglich auch ihren Mördern auf die Spur zu kommen, hat Interpol zu jeder gefundenen Leiche eine Gesichtsrekonstruktion sowie Informationen zu Aussehen, Kleidung, Schmuckstücken und Ähnlichem online gestellt. Die Fahndungskampagne ist online abrufbar.

Gesichtsrekonstruktionen in "Identify me" von Interpol.
Eine Frau wurde durch die Kampagne nach 31 Jahren identifiziert.

Identifizierung nach 31 Jahren

Die Kampagne wurde 2022 mit 22 Fällen aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden gestartet. Damals sind etwa 1.800 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Genau einer führte schließlich zum Erfolg: Die Britin Rita Roberts, die in Belgien ermordet wurde, konnte nach 31 Jahren identifiziert werden, als ein Familienmitglied eine Tätowierung erkannte.

Polizei hofft auf Hinweise

Mit „Identify Me“ erhoffen sich die Ermittler erneut entscheidende Hinweise, die zur Klärung der Fälle beitragen könnten. „Wenn Sie sich an eine Freundin, ein Familienmitglied oder eine Kollegin erinnern, die plötzlich verschwunden ist, werfen Sie bitte einen Blick darauf und kontaktieren Sie uns über das Formular auf jeder Fallseite, wenn Sie Informationen haben“, appelliert Interpol an die Öffentlichkeit.

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