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Vier Klimaaktivisten mit Protestschildern und verschütteter Farbe.
Klimaaktivisten beschmutzten den Flughafen Wien mit Farbe.
Klimaaktivisten beschmutzten den Flughafen Wien mit Farbe.
Andreas Stroh / Zuma / picturedesk.com

Flughafen klagt: Klima-Kleber flehen um Spenden

10.10.2024 um 14:48, Simone Reitmeier
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Der Wiener Flughafen verklagt Anhänger der „Letzten Generation Österreich“ auf 36.000 Euro Schadenssumme. Nun bitten die Aktivisten um Spenden.

Die „Letzte Generation Österreich“ wurde vom Flughafen Wien auf eine empfindliche Schadenssumme verklagt. Hintergrund sind zwei Protestaktionen im heurigen Sommer.

36.000-Euro-Klage nach Protestaktionen

Laut den Aktivisten habe der Flughafen vergangene Woche bekanntgegeben, dass man die „Letzte Generation“ auf eine Schadenssumme von insgesamt 36.000 Euro verklagen möchte. Grund dafür seien zwei Protestaktionen. Am 24. Juli wurde im Terminal 3 wasserlösliche Farbe auf dem Boden verteilt, vier Aktivisten setzten sich mit „Öl tötet“-Schildern dazu. Drei Tage später, am 27. Juli, warfen mehrere Personen oranges Konfetti von der Galerie des Flughafengebäudes. Anhänger zeigen sich empört. „Der Flughafen Wien trägt als eines der Top-Unternehmen in Österreich massiv zur Klimazerstörung bei, häuft dabei fossile Millionenprofite an und jetzt sollen wir dem Flughafen Geld geben? Das ist absurd“, sagt Magdalena Vith (24). Die Studentin sei eine der zehn Beklagten.

Spendenaktion gestartet

Obwohl es die Protestbewegung offiziell gar nicht mehr gibt – Anfang August wurden von der „Letzten Generation Österreich“ alle Klimaproteste eingestellt – muss man sich wohl mit der Klage auseinandersetzen. Das nötige Kleingeld ist offenbar nicht vorhanden, dennoch „trage man die Konsequenzen legitimer Proteste gemeinsam“, heißt es in einer Aussendung. Dazu gehört offenbar auch, um Spenden zu bitten. „Wir starten eine Crowdfunding-Kampagne, um den Zivilprozess gegen den Flughafen bestreiten zu können. 36.000 Euro für abwaschbare Farbe und ein bisschen Konfetti ist völlig realitätsfern“, so Anja Windl, die ebenfalls eine der zehn Beklagten sein soll. Das Spendenziel seien vorerst 20.000 Euro.

Flughafen rechtfertigt sich

Laut Anwalt Paul Kessler werde man die Klagen des Flughafens bestreiten. Man wundere sich, wie durch abwaschbare Farbe und Konfetti derart hohe Kosten anfallen können. Ein Gericht werde nun aber klären, ob die Anhänger der „Letzten Generation“ dafür aufkommen müssen. Auf Nachfrage von weekend erklärt Peter Kleemann, Pressesprecher des Flughafens Wien, die Summe sei bereits Mitte September öffentlich kommuniziert worden. „Bei der geforderten Schadenssumme geht es um die verursachten Kosten der beiden Störaktionen am 24. und 27. Juli 2024 für Reinigung, Beseitigung der Beschädigungen und den zusätzlich notwendigen Personaleinsatz, um den sicheren Betrieb und die Ordnung aufrechtzuerhalten“, erläutert Kleemann.

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