Ausgequalmt: EU plant Rauchverbot in Schanigärten
Geht es nach der EU-Kommission, soll das Rauchen künftig auch im Freien verboten werden. Jüngsten Informationen zufolge sind davon auch Gastgärten und Schanigärten betroffen.
Tabakfreie Generation bis 2040
Der Raucheranteil soll EU-weit sukzessive gesenkt werden und in den Mitgliedstaaten unter die 5-Prozent-Marke fallen. Hintergrund ist der Kampf gegen den Krebs. Jährlich sterben laut EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides rund 700.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums – darunter auch Zehntausende Passivraucher. In Österreich werden etwa 14.000 Todesfälle pro Jahr auf das Rauchen zurückgeführt. Der Anti-Krebs-Plan der EU sieht vor, bis 2040 eine komplett tabakfreie Generation zu schaffen.
Keine Zigarette mehr im Gastgarten
Laut EU-Kommission sollen die bisherigen Rauchverbotsregeln auf weitere Außenbereiche ausgeweitet werden. Öffentliche Spielplätze, Schulhöfe, Bahn- und Autorasthöfe, Freizeitparks, Freibäder sowie der Vorbereich von Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden sollen künftig rauchfrei werden. Während das weitgehend auf Verständnis stößt, ist die Lage in der Gastronomie eine andere. Denn auch in Außenbereiche von Restaurants, Bars und Kaffeehäusern – also Schanigärten und Dachterrassen – soll das Rauchen einer Zigarette schon bald der Geschichte angehören. Der Vorschlag betrifft nicht nur herkömmliche Zigaretten, sondern auch E-Zigaretten, Heets und Co.
Wirte wenig begeistert
Vor allem den heimischen Gastronomen wird diese Empfehlung alles andere als schmecken. Nachdem 2009 quasi ein halbes Rauchverbot kam und zumindest abgetrennte Nichtraucherbereiche angeboten werden mussten, haben viele ihre Lokale aufwendig umgebaut. Zehn Jahre später war das aber alles umsonst: Seit 2019 gilt ein komplettes Rauchverbot in der Gastronomie. So weit, so gut, damit hat man sich inzwischen abgefunden. Doch nun soll auch ein striktes Rauchverbot im Freien kommen, das geht vielen zu weit. Die Wirte befürchten weitere Umsatzeinbußen, weil Raucher dann womöglich gar nicht mehr in die Lokale kommen.
EU berät sich
Bereits diesen Donnerstag sollen die Gesundheitsminister zusammenkommen, um über den Vorschlag zu diskutieren. Noch handelt es sich nur um eine „Empfehlung“, doch über kurz oder lang könnten daraus verbindliche Richtlinien und Bestimmungen entstehen.